Rezension: Star Wars #76: Krieg der Kopfgeldjäger, Teil 2 & Darth Vader, Teil 2

In Star Wars #76, welches im November letzten Jahres in der Panini-Heftreihe veröffentlicht wurde, geht es mit dem Event Krieg der Kopfgeldjäger von Charles Soule und Greg Paks Crossover-Part aus der Darth Vader-Reihe weiter. Beide Einzelhefte wurden im Sommer letzten Jahres bei Marvel veröffentlicht. Übersetzt wurden die Comics für das Magazin erneut von Matthias Wieland.

Nach der Jubiläumsausgabe #75 kehrt #76 wieder zurück zur Normalität, was die Ausgaben des Magazins angeht. So gibt es wieder nur zwei Varianten, wobei die Kiosk-Ausgabe ein Cover-Motiv von Steve McNiven schmückt und die Comicshop-Ausgabe eines von Aaron Kuder.

Panini liefert folgende Inhaltsangabe:

Das großangelegte, serienübergreifende Crossover DER KRIEG DER KOPFGELDJÄGER geht weiter – mit den beiden nächsten Teilen der Hauptserie, sowie dem Eingreifen Darth Vaders ins Gezerre um Han Solo. Und so gerät Boba Fett in die Fänge zwischen Sith- und Verbrecherlords…

In der ersten Hälfte des Comic-Magazins wird Krieg der Kopfgeldjäger fortgesetzt. Der zweite Teil trägt den Untertitel Der Schurkenball und der Inhalt macht dem Titel alle ehren. Die Geschichte stammt, wie eingangs bereits erwähnt, von Charles Soule und wurde von Luke Ross (Zeichnungen) und Neeraj Menon (Farben) illustriert. Nachdem im letzten Teil alle Part ein eine Einladung von Crimson Dawn zur Versteigerung des in Karbonit eingefrorenen Han Solos erhalten hatten, kommt es hier nun zu diesem Ereignis. Von den Hutten, über die Schwarze Sonne bis zu den Pykes sind eigentlich alle Syndikate und kriminellen Gruppierungen vertreten, die das Universum zu diesem Zeitpunkt zu bieten hat – und davon ist das Imperium natürlich nicht ausgenommen. Neben General Romodi wird das Imperium bei der Auktion von Administratorin Moore vertreten. Moore war auch die Person, welche zum Ende des Darth Vader-Comics im letzten Heft gezeigt wurde – dort wurde die Figur allerdings noch als Administrator und nicht als Administratorin Moore angesprochen, was ich auf einen Übersetzungsfehler zurückführen würde. Zu Moore bzw. dem Imperium allgemein aber gleich mehr.

Im Verlauf der eigentlichen Handlung , die sich auf Boba Fett fokussiert, begleiten wir diesen, wie er sich Zutritt zu der Auktion verschafft; der Kopfgeldjäger wurde selbstverständlich nicht offiziell eingeladen, da ihm ja Solo abgeluchst wurde. Nachdem Boba im letzten Teil auf zwei der vier Kopfgeldjägerkollegen von der Brückenszene der Exekutor getroffen ist, geht es hier mit dem nächsten weiter. Denn der Trandoshaner Bossk stellt sich Boba in den Weg. Aber wie mit den anderen zuvor, verfährt Boba auch mit Bossk ohne Zurückhaltung und so verliert dieser kurzerhand seine Beine (die ihm aber selbstverständlich nachwachsen werden!). Fehlt nur noch Dengar und Boba hatte mit jedem seiner Kollegen aus Episode V eine Begegnung, aber das ist sicher auch nur noch eine Frage der Zeit, schließlich wurde er im ersten Teil bereits visuell angekündigt.

Nachdem Boba sodann die Vermillion, das Festungsflagschiff von Crimson Dawn, infiltriert und dabei auch den Verlauf der Auktion mitbekommt, bei der sich am Ende die Hutts selbst überbieten, bis Jabba mit einer Million Credits den Zuschlag erhält, trifft Boba auf eine weitere Gruppe, die ebenfalls die Auktion unterwandert hat: die Rebellen um Leia, Lando und Chewie! Und aus dem Publikum erfahren wir auch, dass Aphra und Sana sich ebenfalls ebenfalls unter den Gästen befinden. Doch das war noch nicht alles, denn auf der letzten Seite gesellt sich noch eine weitere Figur zu dem bunten Haufen, und zwar niemand Geringeres als der dunkle Lord der Sith, Darth Vader höchstpersönlich. Ihr merkt, mit Teil 2 ist das Crossover-Event nun also in vollem Gange! Es geht jetzt Schlag auf Schlag, doch leider endet der Teil hier auch und lässt uns Leser mit Spannung zurück.

Doch zum Glück hat das Comic-Heft mit dem zweiten Teil von Darth Vader: Krieg der Kopfgeldjäger einen weiteren Comic in petto, welcher den Untertitel Die Klinge hinter dem Vorhang trägt. In diesem steht Administratorin Moore im Vordergrund und es ist mehr ein Rückblick auf bisherige Ereignisse, die schlussendlich in Vaders Auftreten bei dem „Schurkenball“ münden. Hier erfahren wir, was es mit der Figur Moore auf sich hat, dass sie versucht, Darth Vader bzw. dessen Rüstung zu manipulieren, und auch IG-88 den Auftrag gegeben hat, den Sith anzugreifen und zu vernichten. Aber ehrlich gesagt habe ich erst durch R2-D2s Datenbank verstanden, dass Administratorin Moore = Sly Moore ist; die Person, welche sich in Episode II und III neben dem Chagrianer Mass Ameda im Senat in der Nähe Kanzler Palpatines aufhält. Wir erfahren aber leider nicht, wer die anderen Mitglieder der Gruppe aus dem letzten Darth Vader-Teil sind. Denn hier setzt der Comic auch die Handlung fort und wir erleben, dass Vader IG-88 erneut zerstört und außer Moore auch alle aus der Gruppe niederstreckt. Es hätte mich wirklich interessiert, wer diese in schwarzen Umhängen verhüllten Figuren sind. Die Gruppe war auch sehr gemischt, bestand unter anderem aus einer/einem Twi’lek und einer/einem Trandoshaner. Was ist ihre Motivation gewesen? Wir werden es nie erfahren und offensichtlich spielt es auch keine Rolle, so schnell wie sie nach der Ankündigung im letzten Heft nun schon wieder Geschichte sind. Dafür erfahren wir aber, weshalb sich Moore bei der Auktion um Han Solo befindet – und weshalb Darth Vader am Ende doch selbst Präsenz zeigen muss.

Schlussendlich ist der zweite Darth Vader-Teil also genaugenommen nur einer, der den aktuellen Stand aufklärt und die Geschichte an sich nicht vorantreibt – aus meiner Sicht! Denn wer nur die Darth Vader-Comics liest, der wusste natürlich noch nicht, dass Darth Vader den Schurkenball betritt. Aber für uns schließt sich hier ein Kreis und wir dürfen gespannt sein, wie es beim Schurkenball nun weitergeht. Sieht jedenfalls so aus, als wären alle Spielfiguren in Stellung gebracht!

Was die Illustration der beiden Comics angeht, liefern beide hier absolut saubere Arbeit. Es macht Spaß, durch die Seiten zu blättern und all die Details zu bestaunen. Auch was die Kolorierung zu Krieg der Kopfgeldjäger angeht, gefällt sie mir in diesem Teil besser. Die im letzten Teil angesprochenen Pastellfarben wirken hier mit Bezug auf den Ball wieder positiv. Auch in den Szenen außerhalb des Balls, während der Konfrontation zwischen Boba und Bossk, ist es wieder sehr pink – aber hier macht es Sinn, da die untergehenden Sonnen und die von ihnen durch die Atmosphäre von Jekara erzeugte Abenddämmerung dargestellt werden sollen. Auch erkenne ich in beiden Comics jede Figur direkt, sie sind also auch, was Mimik und Gesichtszüge angeht, super gelungen. Nur eben Moore selbst habe ich nicht erkannt, aber das geht absolut auf meine Kappe, da ich die Figur absolut nicht mehr auf dem Schirm hatte und sie auch hier nun andere Kleidung trägt, als man es aus den Filmen gewohnt ist. Außerdem steht sie in den Filmen nur steif in der Gegend herum und hier erhält sie nun Dialog- und Actionszenen. Insofern ist dies sogar ein gelungener Ansatz, die Figur auszubauen.

PS: Da fallen mir auch erst jetzt die Schuppen von den Augen! Administratorin Moore kam ja auch bereits in Darth Vader: Ins Feuer vor, wurde dort allerdings nur mit „Administrator“ angesprochen – offensichtlich ist auch dem Übersetzer Mathias Wieland erst in diesem Teil bewusst geworden, wer diese Figur eigentlich ist und dass ist weiblich ist.

Fazit

Star Wars #76 setzt das Krieg der Kopfgeldjäger-Event sehr gut fort. Von Teil zu Teil bekomme ich mehr Lust auf den nächsten! Ich frage mich gerade aber, ob mit „Krieg“ tatsächlich diese kleinen, kurzen Auseinandersetzungen zwischen Boba und den anderen Kopfgeldjägern gemeint sind. Aber gut Ding will Weile haben. Daher bekommen die beiden Comics von mir vier Holocrons – eins muss ich abziehen, da der Darth Vader-Comic mehr Rückblick zu den letzten Teilen als wirklicher Beitrag zum Event ist.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

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