Rezension: Star Wars Adventures – Ghosts of Vader’s Castle #1 von IDW

Halloween naht, zumindest wenn man die Süßigkeitsstände in den Supermärkten und den alljährlichen Grusel-Comic von IDW als Anzeichen dafür nimmt. Und so darf sich Cavan Scott, der sich ja ansonsten derzeit überwiegend in der The High Republic-Epoche tummelt, mal wieder in die Zeit der klassischen Saga etwas austoben, wenn er uns heute Ghosts of Vader’s Castle #1 präsentiert.

Der Inhalt

Die Rahmenhandlung der Geschichte spielt nach Episode VI. Vanee vollführt in Darth Vaders Festung auf Mustafar, die Stimme seines verstorbenen Meisters hörend, ein Ritual, an dessen Ende sein toter Meister wieder auferstehen soll. Dabei werden die Geister der Vergangenheit ordentlich aufgerührt, wie man in den Zeichnungen schemenhaft erkennen kann.

Gleichzeitig beschwört auch Milo Graf die Vergangenheit in einer anderen Festung herauf. Er ist aber nicht auf Mustafar, sondern auf Orchis 2 und die Festung, in der er sich befindet, ist das alte Familienarchiv der Grafs, welches bislang vom nun zusammengebrochenen Imperium genutzt worden ist. Dort stößt er auch auf allerlei Hinterlassenschaften aus der Vergangenheit seiner Familie, aber auch des Imperiums und sogar seine Träume werden von all dem mittlerweile beeinflusst, wie er seinem stets treuen Droiden Crater anvertraut.

Eben jener merkwürdige Traum, über die erschreckenden Erlebnisse von Padmé, Anakin, Jar Jar, R2-D2 und C-3PO auf Rubinero bildet dann, durch ein anderes Künstlerteam auch optisch abgesetzt, die erste Nebengeschichte. Aber wie es sich für eine gute Nebengeschichte gehört, ist diese viel mehr mit der Rahmenhandlung verknüpft, als es Milo bewusst und recht wäre, wenn er denn mitbekommen hätte, was mit Crater im Hintergrund geschehen ist.

Die Umsetzung

Cavan Scott spielt wieder virtuos mit all den üblichen Themen aus dem Sujet der Grusel/Horror-Literatur. Selbst die Fehler der Akteure (sich auftrennen, allein in dunkle Räume gehen, etc..) sind immer die gleichen. Wobei er nicht nur – ebenfalls wie immer – ein paar geschickte Anknüpfungspunkte zur übrigen Literatur einstreut oder von den Illustratoren in all den Droiden verstecken lässt, sondern den The High Republic-Leser kurz darüber nachdenken lässt, ob es sich da wirklich um Kabel oder vielleicht doch um Drengir-Wurzeln handelt. Kurz, eine wirklich sehr kurzweilige Geschichte, die auch von den Illustrationen von Megan Levens und Charlie Kirchoff lebt. Einige Bilder sind fast schon Wimmelbilder und man kann als Droiden-kundiger Leser bei einem der Bilder mal etwas länger verweilen. Und dies nicht nur, weil dort einer der Droiden das tun darf, was sich Generationen von Star Wars-Fans gewünscht haben mit Jar Jar zu tun, sondern weil es ein kleiner Extra-Spaß ist, jeden der gezeigten Droidenköpfe zuzuordnen.

Aber auch Francesco Francavilla, der die Rahmenhandlung gezeichnet und koloriert hat, ist zu loben, denn Vaders Festung auf Mustafar im Auftakt-Panel ist wirklich sehr stimmungsvoll und auch das Abschlusspanel mit Milo, Crater und Darth Vader als Schatten hinter beiden ist sehr gelungen. Nicht unerwähnt sollte man auch die gleich fünf Cover zum Heft lassen, die jeweils mit einer ganz eigenen Interpretation des Motivs der Nebengeschichte aufwarten.

Fazit

Wenn man bereit ist, sich auf dieses Grusel-Fun-Format einzulassen, kann man ein paar nette Minuten mit diesem Heft haben. Nächste Woche geht es dann schon weiter. Das zweite von fünf Heften wird dann eine Geschichte über einen angriffslustigen Riesen-Wookiee erzählen..

Wir danken IDW Publishing für die Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars und der Vorschauseiten.

Schreibe einen Kommentar