Die Unbekannten Regionen warten auf uns und wir haben noch sehr viel Arbeit vor uns.
Großadmiral Thrawn
Neben den Kurzgeschichtensammlungen der Tales-Reihe, die in Deutschland unter den Namen Sturm über Tatooine, Kopfgeld auf Han Solo und Palast der dunklen Sonnen erschienen sind, gab es auch im Star Wars Adventure Journal eine ganze Reihe an Kurzgeschichten. Diese sind von West End Games im Rahmen des Star Wars-Rollenspiels in Auftrag gegeben und von vielen bekannten und auch neuen Autoren im Legends-Bereich geschrieben worden. Der Sammelband Flucht der Rebellen (orig. Tales from the Empire) wurde von Peter Schweighofer, dem Chefredakteur des Magazins, herausgegeben und enthält insgesamt zehn Geschichten, auf die ich wie üblich einzeln eingehen werde. Sie entstanden in den Jahren von 1994 bis 1997 und spielen in verschiedenen Zeiträumen, was eine chronologische Einordnung des Sammelbandes ins Bücherregal (und damit meine Rezensionsreihe) unmöglich macht. Ich habe mich für diese Stelle entschieden, da die als letztes spielende Geschichte im Jahr 10 NSY spielt und die Rezensionsreihe aktuell an diesem Zeitpunkt angekommen ist.
Flucht der Rebellen wurde von Bernhard Kempen übersetzt und im September 2003 bei Blanvalet veröffentlicht.
Zunächst berichtet uns Schweighofer, wie er zu Star Wars, zu Spielen und schließlich zu West End Games gekommen ist. Der Text ist sehr informativ geschrieben und wir erfahren, dass Flucht der Rebellen lediglich eine Auswahl von Geschichten enthält, mitnichten alle. Das ist besonders daher wichtig zu wissen, da einige Charaktere hier einmal erwähnt werden, oder eine einführende Geschichte bekommen, die danach in anderen Geschichten fortgeführt wurde, die aber nicht in diesem Sammelband enthalten ist. Auch wird etwas zu den Autoren gesagt und wie diese zu Star Wars gekommen sind. Unsere Jungautoren sollten sich also dieses Vorwort gut durchlesen.
Geschichte eins ist direkt eine super Einleitung in die Materie. Sie wurde von Timothy Zahn geschrieben und spielt im Jahr 8 NSY. Der Titel lautet Erster Kontakt (First Contact). Sie handelt vom Schmuggler Talon Karrde und seinem Offizier Tapper, die irgendeinem anderen großen Schmuggler auf der Spur sind. Um sein Geschäft besser zu verstehen, geben sich die beiden als reiche Leute aus, die auf dem Hauptplaneten des Konkurrenten bruchlanden mussten. Hier nehmen sie dann an einer Safari teil, während ihr Hyperantrieb repariert wird. Um keinen Verdacht zu erregen, werden diese Reparaturen von einer lokalen Arbeiterin durchgeführt. Diese versteht offensichtlich viel von ihrem Fach, hat wenig für ihren derzeitigen Arbeitgeber übrig und außerdem rote Haare und grüne Augen. Selbst wenn wir die Geschichte vor Erben des Imperiums gelesen hätten, wüssten wir hier bereits, um wen es geht.
Tatsächlich kommt es auch in dieser kurzen Geschichte zum actiongeladenen Showdown, den man einer Kurzgeschichte so gar nicht zugetraut hätte. Tatsächlich kann ich mir Erster Kontakt auch gut als Comicgeschichte vorstellen. Sowohl ihre Länge als auch der Verlauf würden super dazu passen. Als erste Geschichte in diesem Sammelband ist sie auf jeden Fall eine wunderbare Eröffnung und macht auch um vier Uhr morgens im Zug Spaß zu lesen!
Für die zweite Geschichte müssen wir einen Zeitsprung in die Vergangenheit tätigen. Tinians Probe (Tinian on Trial) von Kathy Tyers spielt im Jahr 1 VSY, also neun Jahre vor der ersten. Da die beiden aber rein gar nichts miteinander zu tun haben, ist das okay so. Schade nur, dass sie im Band nicht chronologisch aufgereiht wurden. Tinian ist einer von den Eingangs erwähnten, häufiger vorkommenden Figuren in den Geschichten von Kathy Tyers. Da dies aber ihre einzige Geschichte in diesem Band ist, steht sie alleine. Die Gute ist die Erbin einer großen Forschungseinrichtung. Zu genau diesem Zeitpunkt ist es ihrer Familie gelungen eine Verbesserung der Sturmtruppenpanzer herzustellen, welche die bekannten Schwachstellen restlos ausmerzt. Leider wird der Moff, welcher die Präsentation bekommt, wie es für einen imperialen Moff nun einmal üblich ist, zu einem nicht so angenehmen Zeitgenossen, weshalb Tinian sich selber in die Panzerung werfen muss, um dann auf sich schießen zu lassen. Alles zu Demonstrationszwecken. Die Probe ist ein voller Erfolg, doch entsprechend will ein gewisser jemand sich alles unter den Nagel reißen und in der Folge sterben vier Tinian sehr wichtige Leute, ihre Einrichtung fliegt in die Luft und sie muss den Planeten verlassen.
Als Auftakt einer ganzen Reihe von Geschichten funktioniert sie sicher super, ich bin wirklich gespannt, wie Tinian sich nun durch die Galaxis schlägt und was sie erlebt. Leider werde ich es wohl nicht erfahren und das ist sehr schade. Alleinstehend wirkt die Geschichte irgendwie fehl am Platze und unvollständig.
Geschichte Nummer drei ist Der Letzte Ausweg (The Final Exit) von Patricia A. Jackson. Diese ist im Jahr 5 VSY angesiedelt und damit spielt sie chronologisch als erstes. Wir folgen dem Schmuggler Ross und seinem Schiff Kierra, welches eine sehr fortschrittliche KI nutzt. Ross befindet sich zu Beginn der Story in einer Bar, die seinem Freund Reuther gehört. Dieser warnt ihn vor, dass bald ein Mann namens Brandl, der anscheinend jemanden mithilfe der Macht umgebracht hat, ihn aufsuchen und seine Dienste beanspruchen will. Dieser Dienst besteht darin Brandl zu dessen Heimatwelt zu karren und dort herauszufinden, dass er ein Jedi-Ritter zu sein scheint. Es stellt sich jedoch heraus, dass der Mann ein ehemaliger Inquisitor und nun auf der Flucht ist.
Ich mochte die Geschichte sehr, denn es wurde mit den Klischees über Gut und Böse gespielt, die Frage wie man vergangene Gräueltaten abarbeiten kann, wie man bereuen kann. Dabei entscheidet Brandl in meinen Augen ganz richtig und es ist interessant, den Mann im Prinzip auf seinem Kreuzweg zu begleiten, auch wenn wir das nur durch die Augen Ross‘ tun. Dabei wird auch Großinquisitor Tremayne erwähnt, der auch in anderen „regulären“ Werken auftaucht, jedoch auch im Rollenspiel von West End Games vorkommt.
Obwohl die Geschichte gut geschrieben ist, kann ich aus Erfahrung sagen, dass sie mir, ebenso wie Tinians Probe wohl nicht lange im Gedächtnis bleiben wird. Das ist ein wenig schade, weil sie mir wirklich gut gefallen hat.
Michael A. Stackpole steuert, ebenso wie Timothy Zahn, direkt mehrere Geschichten zu Flucht der Rebellen bei. Die erste davon ist Verpasste Chance (Missed Chance), die im Jahr 6 NSY spielt. Wir treffen auf Corran Horn, von dem wir bereits aus der X-Wing-Reihe wissen, dass er zu diesem Zeitpunkt auf der Flucht ist, der aber dringend Ersatzteile für seinen persönlichen X-Wing benötigt. Leider wird das Lieferschiff vom Imperium abgefangen und die Besatzung eingebuchtet. Glücklicherweise gibt es auf Garqi, dem Handlungsplaneten, aber ein paar unglückliche Studenten, die eine kleine Bewegung starten. Der imperiale Präfekt Barris, der an Thrawns Entdeckung beteiligt war (eine Rolle, die er im Kanon ebenfalls einnehmen wird), lässt die Anführerin dieser Bewegung kurzerhand inhaftieren. Bei der Ankündigung von Kirtan Loors Ankunft auf Garqi wird er jedoch ziemlich nervös und braucht Ergebnisse, weshalb sein alderaanischer Berater einen intriganten Plan ersinnt, bei dem ich schon beim ersten Durchgehen überlegt habe, wie naiv man sein muss, um auf so einen Plan einzugehen.
Verpasste Chance ist wirklich super geworden und liest sich für mich als klares Prequel, oder als Kapitel 0 der X-Wing Bücher. Auch deshalb, weil das Renegaten Geschwader dazu genutzt wird, Corran zur Neuen Republik zu treiben. Aufgefallen ist mir bei der Übersetzung neben Renegaten Geschwader statt Sonderstaffel ebenfalls Whistler statt Pfeifer. Das scheint jeder so zu machen, wie er will. Inhaltlich war die Story aber klasse. An vielen Stellen etwas berechenbar, doch die letzte Wendung habe nicht einmal ich kommen sehen und die vorletzte erst kurz vor der Enthüllung. Also kann ich Verpasste Chance wirklich jedem empfehlen.
Rückzug von Coruscant (Retreat from Coruscant) beschreibt unter anderem die Schlacht von Coruscant. Nein, nicht die während der Klonkriege, sondern die im Jahr 10 NSY. Laurie Burns greift die Lücke zwischen den X-Wing Büchern und Das dunkle Imperium auf und sorgt hier auch für meine Einordnung ins Bücherregal. Wir folgen der Postbotin Taryn Clancy, die zum Zeitpunkt des Angriffs auf Coruscant Pakete zustellt und nun nicht mehr vom Planeten kommt, um die übrigen zuzustellen. Die Neue Republik wurde durch den imperialen Überraschungsangriff komplett überrumpelt und hatte bis zu diesem Zeitpunkt keine Möglichkeit zu reagieren, außer indem sie den planetaren Schild aktivierte. Nach Stunden des Wartens will sich Captain Clancy bei irgendjemandem beschweren, um ihrem Frust Luft zu machen, erwischt aber ausgerechnet General Garm Bel-Iblis, der sie kurzerhand rekrutiert und dafür sorgt, dass das kleine Postschiff mit einem Soldaten der Neuen Republik und einer wichtigen Datensendung für die Flotte ausgestattet wird. Mit dabei ist auch der alte Postbote Del, der eigentlich in der folgenden Woche pensioniert werden sollte.
Natürlich ist Clancy unglaublich nervös als sie auf dem Weg nach Corrialis plötzlich aus dem Hyperraum gerissen wird und sich einem Interdictor-Klasse Sternenzerstörer gegenübersieht. Einen Gastauftritt in dieser Geschichte hat Mara Jade, die sich das Vertrauen der Offiziere hier noch nicht erworben hat. Über Corrialis bin ich an dieser Stelle gestolpert, ich dacht, es ginge eher um Corellia und man hätte bloß schlecht übersetzt. Doch nein, auch im Original steht Corrialis. Abgesehen vom Essential Atlas scheint diese Kurzgeschichte jedoch die einzige Erwähnung dieses Planeten zu sein. Ich persönlich tippe hier auf eine Auto-Korrektur-Funktion bei der Autorin.
Ansonsten ist Rückzug von Coruscant ein interessanter Ansatz für den Verlust von Coruscant und die Idee dahinter, wie die Neue Republik dann doch Recht schnell wieder zurückschlagen konnte. Neben Clancy haben die Hauptfiguren mir leider eher nicht zugesagt, lediglich die Pilotin selber und die Handlung konnten überzeugen.
Eine Frage des Blickwinkels (A Certain Point of View) ist die sechste Geschichte und wurde von Charlene Newcomb geschrieben. Sie spielt im Jahr 0 VSY und spielt erneut mit der flüchtigen Grenze zwischen Gut und Böse. Wir folgen primär Lieutenant Celia Durasha, Navigatorin auf einem Ausflugsschiff, und ihren Freunden in der Crew. Während der doch überschaubaren, aber spannenden und moralisch aufrührenden Handlung passieren mehrere wichtige Dinge in Celias Leben. Zum einen wird ihr Bruder durch die Rebellen getötet, dann wird Alderaan durch das Imperium gesprengt, ein Jugendfreund, in den sie mal verliebt war, taucht wieder auf, und ihr Sicherheitschef, einer ihrer besten Freunde, stellt sich als Rebellensympathisant heraus.
Die Story kommt ohne mehrere Tote nicht aus und es ist spannend zu sehen, wie Celia in bestimmten Situationen handelt, wenn ihre Loyalität zum Imperium und zu ihren Freunden in kürzester Zeit immer wieder geprüft und auch erschüttert wird. Hier kann man wirklich sagen, dass in den Reihen der Imperialen nur die Leute geblieben sind, die von der Sache unglaublich überzeugt waren, oder keine Wahl hatten. Die normalen Leute mussten sich nach und nach gegen dieses System wenden und so kommt es auch bei Celia unausweichlich. Es kommt so viel auf einmal zusammen, dass ihr keine andere Wahl bleibt. Diese Gewissenbisse lesen sich wirklich gut und Newcomb hat es geschafft ihre Emotionen glaubwürdig und realistisch rüberzubringen!
Ebenso ging es mir bei Glanz und Gloria (Blaze of Glory) von Tony Russo aus dem Jahr 9 NSY. Hier folgen wir einer Söldnertruppe, die in ein Geisellager eindringen und zwei Kinder befreien soll. Unsere Kontaktperson zur Story ist die Neue in der Truppe, die zeitgleich den Notarzt spielt. Schnell lernt sie, dass die Sticheleien unter den Söldnern eine Art der Zuneigung untereinander sind und die Männer durch tiefe Freundschaften miteinander verbunden sind. Alle haben ihre eigenen Hintergründe, wie auch sie selber. So fügt sie sich unglaublich schnell ins neue Team ein und beginnt ebenfalls Freundschaften zu formen und das alles in wenigen Stunden. Sie und damit auch wir Leser werden schnell von der Gruppendynamik erfasst und fiebern mit den Red Moons, so nennt die Truppe sich, mit. Es geht um nichts weiter als die Zerstörung eines imperialen Moffs, der meinte, Großadmiral Thrawn nicht unterstützen zu müssen, sondern selber an der Macht bleiben zu können.
Die Geschichte ist so etwas wie ein Underdog, da sie ebenfalls sehr emotional wird und ich selber habe mich wirklich gut in die ganze Situation hineingezogen gefühlt. Gefesselt, möchte ich fast sagen.
Weiter geht es dann mit der Geschichte Drachentöter (Slaying Dragons) von Angela Philips. Protagonistin ist die junge Shannon, Tochter einer Mechanikerfamilie der Kuat-Triebwerkswerften (KTW, eingebürgert hat sich inzwischen aber auch in Deutschland der KDY für Kuat Drive Yards). Diese ist eine außerordentlich begabte Slicerin (der Star Wars-Begriff für Hacker) und findet so kurzerhand heraus, wie die neuen imperialen Sternenzerstörer getauft werden sollen, die aktuell in den Werften gebaut werden. Dabei philosophiert sie darüber, dass die Mitglieder der Techniker-Familien oft auf der Werft geboren werden, dort ihre Bildung erhalten, dort leben und arbeiten und letztlich auch dort sterben. Selbst Ausflüge auf den Planeten Kuat selber sind eher selten. Eine Ausnahme ist Cousin Deen, der auch genau in diesem Moment vorbeischaut.
Schnell kommt Shannon dahinter, dass sich Cousin Deen der Rebellion angeschlossen hat und Hilfe bei der Beschaffung spezieller Hardware benötigt. Da Ihre Mutter diese Hilfe verweigert, beschließt Shannon das selber zu machen, was auch mein größter Kritikpunkt ist. Wir haben hier ein Mädchen von acht oder neun Jahren, was sich in die imperialen Computer hackt, weil „ihre Passwörter einfach zu knacken sind, weil sie von Computern generiert werden“. Ihr eigenes System sei aber noch nicht geknackt worden, weil sie sich ihre selber ausdenkt und dabei Tiere wie zum Beispiel „Nerf“ verwendet. Ich meine was?! So funktioniert das mit Passwörtern nicht! Der Informatiker in mir dreht sich wild im Kreis bei solchen Aussagen! Und dann wird sie nicht einmal erwischt. Also nicht, dass ich es ihr nicht wünsche, aber nicht nur, dass das Imperium als komplett inkompetent dargestellt wird, die Heldin ist im Spielerslang viel zu overpowered und die Erwachsenen verhalten sich auch nicht wirklich vorbildlich…
Die vorletzte Geschichte wurde von Erin Endom geschrieben und heißt Gewissenskonflikt (Do No Harm). Sie ist die einzige Geschichte in Flucht der Rebellen, die in der Ersten Person geschrieben wurde. Protagonistin ist die Ärztin Aurin Leith, die im Dienst der Rebellion steht und nun auf eine Mission mit soll, um einen Offizier aus den Fängen des Imperiums zu befreien, der möglicherweise dem Tode nah ist. Bereits auf dem Hinweg hat sie einen Konflikt mit ihrem Vorgesetzten, da der Offizier lieber eliminiert werden soll, als dass er dem Imperium Dinge verraten kann, sollte er nicht transportfähig sein. Aber sie haben Glück, der komplett wirre Plan der Gruppe geht auf, der Offizier ist transportfähig und die Ärztin muss aus Notwehr einen Sturmtruppler erschießen, was ihr einen Schock verpasst. Nette Geschichte für die moralischen Aspekte eines Krieges, hat mir aber nicht nur deshalb nicht gefallen, sondern auch wegen der Ersten Person und den viel zu vielen Personen für 20 Seiten. Da habe ich so schnell den Überblick verloren, das ist unglaublich. Auch weil wir einfach in die Handlung geworfen wurden, ohne irgendwelche Einleitungen oder Vorstellungen. Lange weiß man nicht mal, wer der Erzähler überhaupt ist.
Die letzte Geschichte ist, ganz nach der Manier „Das Beste kommt zum Schluss“, die Geschichte, auf die ich mich am meisten gefreut habe. Sie heißt Abstecher nach Corellia (Side Trip) und besteht aus vier Teilen, im Prinzip vier Kapiteln, die abwechselnd von Timothy Zahn und Michael Stackpole geschrieben wurden. Entsprechend haben wir auch ziemlich viele bekannte Charaktere und eine Storyline, die in Bezug auf das galaktische Geschehen wirklich Relevanz haben. Insbesondere natürlich in Bezug zu den Geschichten der beiden Autoren. Damit ist auch die Gruppe von Hauptcharakteren recht groß. Wir haben zum einen eine zweiköpfige Schmugglertruppe und zwei Rebellenagenten, die mit ihnen reisen und die für diese Geschichte konzipiert wurden. Dazu kommt die Besatzung der Admonitor, also Captain Niriz und Großadmiral Thrawn, der sich allerdings als Kopfgeldjäger Jodo Kast ausgibt. Auf Stackpoles Seite werden Hal und Corran Horn ins Feld geschickt, außerdem wird Kirtan Loor, deren imperialer Verbindungsoffizier beim CorSec erwähnt. Als Gegenspieler kommt Zekka Thyne ins Spiel, den wir in der ersten Hälfte der X-Wing-Romane wieder sehen werden. Als besonderes Schmankerl treffen wir auch auf Colonel Maximilian Veers und Darth Vader persönlich!
Die ganze Geschichte dreht sich wieder um einen der genialen Pläne des Großadmirals, der für dessen Durchführung, ein Gefallen für Darth Vader, extra aus den Unbekannten Regionen angereist war. Ziel dessen ist es, zum einen die Schwarze Sonne auf Corellia einzudämmen und zum anderen der Rebellion einen Schlag zu versetzen. Dabei wird mehrfach gesagt, dass die Rebellen sich auf Derra IV befinden. Die hier vorbereitete Offensive wird in den X-Wing-Comics mehrfach angesprochen. Baron Fel war hier beteiligt, wenn ich mich nicht täusche.
Das Beste kommt zum Schluss greift hier wirklich. Ich finde die Geschichte ideal als Abschluss dieses Sammelbandes. Nicht nur wegen der vier Kapitel und der berühmten Charaktere, sondern auch wegen der Arbeit, die hier geleistet wird. Die Story dient als Prequel oder Basis für so viele andere Geschichten, wenn man die alle kennt, fällt es einem wie Schuppen von den Augen, wenn nicht, dann hat man später so unglaublich viele Aha-Erlebnisse (wenn man die Geschichte im Kopf behält)! Ich empfehle jedem, der in den Legends gerne die Ära der Neuen Republik liest, diese Kurzgeschichte, die selbst im Jahr 2 NSY spielt!
Zusammenfassend ist Flucht der Rebellen wieder einer der besseren Tales-Bände und da er nicht an eine der Episoden und die dort vorkommenden Charaktere gebunden ist, hat er wesentlich mehr Freiräume, was man an der Qualität der Geschichten deutlich spüren kann. Wer sich in der Legends-Ära der Neuen Republik oder kurz davor wohl fühlt, dem sei Flucht der Rebellen also sehr ans Herz gelegt.
„Der Letzte Ausweg (The Final Exit)“ ist meine Lieblingskurzgeschichte aus dem EU. Generell fand ich die Brandls immer interessant und auch spannend geschrieben. Man muss nur leider anmerken, dass der Titel falsch übersetzt wurde. Richtig heißt es „Der letzte Abgang“. Klingt weniger sexy, ist aber richtig“er“.
Tinian hätte dir theoretisch bekannt vorkommen können aus The Prize Pelt aus Tales from the Bounty Hunters 😉. War chronologisch quasi die letzte in der Reihe der Tinian-Geschichten.
Insgesamt fand ich es an den Adventure-Journal-Geschichten immer toll, dass es viele quasi fortlaufende gab wie z. B. mit Tinian. In dem hier rezensierten Band sind ja auch einige andere der jeweils ersten neben der von Tinian enthalten.
PS: Hab da mal sogar ein übersichtliches Excel-Sheet erstellt, falls wer Interesse daran hat 😉
Ich hätte tatsächlich Interesse, kannst du es mir per Mail senden?
Viele Grüße