Du siehst aus wie…
Klontruppler
Bereits am letzten Freitag wurde die zweite Folge The Bad Batch bei Disney Plus veröffentlicht. Der deutsche Titel lautet Familientreffen, das Original Cut and Run, was eine Anspielung auf einen uns wohlbekannten Charakter ist.
Wie erwartet fällt die The Clone Wars-typische Einleitung in dieser zweiten Folge weg, immerhin sind die Klonkriege nun endgültig vorüber. Stattdessen bekommen wir direkt das The Bad Batch Logo und werden danach in die Handlung geworfen.
Die Truppe um Hunter plus Omega (welche in der deutschen Version „Omeeega“ statt „Ommega“ ausgesprochen wird) befindet sich auf dem Weg nach Saleucami. Wer sich ein paar Jahre mit Star Wars beschäftigt, kennt den Planeten natürlich und wer sich sogar mit The Clone Wars auskennt (und vielleicht den englischen Titel der Folge kennt), weiß auch, wer sich hier niedergelassen hat: Der Deserteur Cut Lawquane (Ja, ich habe nachgeschaut, wie das geschrieben wird). Diesen haben wir in der gleichnamigen Folge bereits kennen gelernt, als er dem damaligen Captain Rex mehr oder weniger das Leben gerettet hat.
Dieses Mal wird er vom „Bad Batch plus eins“ aufgesucht, die sich Fragen, wie man als Deserteur lebt, weil sie keine Erfahrung damit haben und es nun lernen müssen.
Direkt bei der Landung geben die Animateure erst einmal mit ihren Fähigkeiten an. Die Szene wirkt plump, denn Omega hebt lediglich etwas Erde oder Sand auf, da sie vom sterilen Kamino nichts derartiges gewohnt ist, was von Tech entsprechend kommentiert wird. Aus animatorischer Sicht ist diese Staubwolke jedoch eine Glanzleistung. Sie wirkt unglaublich natürlich und ist mit Sicherheit ein Beweis des Fortschritts des Animationsteams. Zum Vergleich könnt ihr euch beispielsweise die Folge Nachschubwege oder eine beliebige andere Folge von Ryloth von The Clone Wars anschauen.
Die eigentliche Story ist ziemlich einfach erklärt: die Schaden-Charge will lernen, wie man vom Radar des Imperiums verschwindet, Cut will mit seiner Familie vom Planeten runter und braucht dafür eine imperiale Identifikation, welche jeder Bürger erhält, und imperiale Credits. Das Problem für ihn ist dabei, dass er als Klon unter seinen Brüdern sofort auffallen würde. So kommt die Schaden-Charge genau richtig. Außerdem erfahren wir auch, dass Rex am Tag zuvor erst ebenfalls zu Besuch gewesen ist und so erfahren auch Hunter, Wrecker und Echo von den eingebauten Inhibitor-Chips, während Omega durch ihre medizinische Ausbildung bereits Bescheid wusste und Tech es „für selbstverständlich“ hielt.
Echo bekommt außerdem in dieser Folge mehr zu tun und darf sein eingebautes Computerinterface benutzen. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch in der Beziehung zwischen Hunter und Omega, der sich ein wenig zu ihrer Vaterfigur entwickelt, auch wenn er aktiv versucht dem entgegen zu wirken, indem er sie bei Cut und seinen Kindern lässt. Besonders gut ist bei dieser Konstellation, dass Wrecker extrem zurückgenommen wurde und nicht mehr so nervig ist wie zuvor, dafür bekommen Tech und Echo als „Nerd“-Stereotypen ihr Fett weg. Crosshair taucht gar nicht auf, ich schätze, dass er erst später wieder auf die Gruppe stößt und dann wesentlich mächtiger ist als zuvor.
Die komplette Handlung wirkt wesentlich natürlicher als in der ersten Folge, insbesondere, da wir es auch mit bereits bekannten Charakteren zu tun bekommen. Ich bin mir aber weiter unsicher darüber, was das allgemeine Ziel der Haupthandlung sein soll. Wir bekommen nur kleine Häppchen geliefert und bisher entwickelt die Serie sich ein wenig in ein Slice-of-Life, was ich persönlich vom Bad Batch nicht unbedingt brauche. Daher bin ich gespannt, wie es mit der dritten Folge weiter geht (die zum Zeitpunkt dieser Rezension bereits raus ist, die ich aber noch nicht gesehen habe) und hoffe, dass ich die Rezension schneller fertigstellen kann als diese.
Auch wenn ich die Folge ganz okay fand und mich immer freue, wenn alte Handlungsstränge aufgegriffen und fortgesetzt werden, wundere ich mich doch sehr darüber, dass die Schaden-Charge Cut kennt und auch weiß, wo sie ihn finden kann. In der Folge aus The Clone Wars Staffel 2, in der wir ihn kennenlernen, macht es, wenn ich mich recht erinnere, den Eindruck, als wisse nur Rex von ihm und als behalte er das für sich.
Ich hatte die alte Folge mit Cut nicht mehr ganz so present, daher dachte ich mir, dass wird schon alles passen. Man muss ja auch nicht jede Verbingung auf dem Screen sehen.
Die Folge an sich war jedoch nichts für mich. Zu trivial, als das ich über die schwachen Charaktere der Schaden-Charge hinwegsehen kann.
Mir hat diese Folge besser gefallen als der Pilot. Nicht ständig nur Action, sondern eine seichte Geschichte, die in ansprechender Atmosphäre und mit einigen alten Bekannten erzählt wird. Ich fand auch Echo gar nicht so stereotyp wie viele meinen. Für mich hat er eher die Rolle des pessimistischen Mahners, währenddessen Tech der etwas schrille Technik-Freak ist. Omega wird vermutlich deshalb so ausgesprochen, weil es genau genommen auch die richtige Betonung (auf der zweiten Silbe) ist.