Diese Galaxis ist gefährlich, wenn man alleine ist.
Fennec Shand
Am Freitag erschien die vierte Folge The Bad Batch auf Disney Plus und dieses Mal kommt die Rezension sogar pünktlich! Gejagt (im. Original Cornered) bringt uns den chronologisch ersten Auftritt eines bereits im Kanon etablierten Charakters: Fennec Shand, die wir in The Mandalorian schon beinahe haben sterben sehen. Dieser Charakter bringt jede Menge Action und eine wichtige Frage in die Serie, über die ich mich gleich noch etwas auslassen werde.
Das Bad Batch und ihr Findelkind Omega wollen untertauchen und zwar auf dem Planeten Idaflor. Dieser scheint jedoch zu weit entfernt zu sein und sowohl Treibstoff als auch Nahrungsmittel werden knapp, da die Republik die Einheit offensichtlich nicht mehr unterstützt. Entsprechend begeben sie sich nach Pantora, um dort die entsprechenden Vorräte zu kaufen und ihre Schiffssignatur zu ändern. Pantora haben wir bisher in der Folge Einflussbereiche in The Clone Wars gesehen und für Schülerin der dunklen Seite wurden die Details ausgearbeitet, die nun erstmalig animiert wurden.
Klar haben die Klone erstmal kein Geld und wollen nun ein bisschen was beschaffen, um sich die Vorräte auch leisten zu können. Leider ist der Händler „seriös“ und will keine Waffen kaufen, die auf dem Schwarzmarkt viel wert sind. Stattdessen bietet er an Echo zu kaufen, der als Cyborg ein wenig wie ein Droide verkleidet ist. Hunter findet die Idee klasse und handelt den Preis für Echo sogar noch hoch. So seriös kann der Händler also gar nicht sein, immerhin hat er gerade einen Klonkrieger gekauft, der später mit den bereits im Bestand vorhandenen Droiden das Weite suchen wird, statt eines tatsächlichen Droiden. Unterdessen geht Omega verschütt und wird von Fennec Shand aufgegriffen.
Bei der darauffolgenden Verfolgungsjagd wird für mich eine wichtige Frage aufgeworfen: Für wen ist diese Serie eigentlich gedacht? Wir erinnern uns noch einmal an die Anfangszeiten von The Clone Wars bei Cartoon Network zurück, in der besonders brutale oder aufreizende Szenen für die Free TV-Ausstrahlung geschnitten wurden, da sie nicht der Zielgruppe, Kinder, entsprachen. Später war die Zielgruppe deutlich reifer, was sich sowohl durch die nicht mehr geschnittenen Szenen von unglaublicher Brutalität ab Staffel vier oder fünf und auch in der reiferen Handlung gezeigt hat. Außerdem ist auch Ahsoka älter geworden, eine der wichtigsten Bezugspersonen der Serie. Die Bezugspersonen in The Bad Batch sind nun die Kloneinheit 99 und Omega, erneut ein Kind, man erwartet also eine lockere Handlung. Im Kontrast dazu stehen allerdings die brutalen und unnötigen Morde dieser Folge, die sogar bis hin zu On-Screen Kopfschüssen reichen, die für Kinder absolut nicht sehenswert sind. Wir haben also einen Hauptcharakter für jüngeres Publikum und eine Handlung für Erwachsene. Das passt irgendwie nicht so ganz zusammen.
Eine Haupthandlung lässt ebenfalls weiter auf sich warten. Durch Fennec bekommen wir allerdings mit, dass ein Kopfgeld auf Omega ausgesetzt ist, wahrscheinlich durch die Kaminoaner. Außerdem arbeitet die Kopfgeldjägerin, die übrigens im Original genialerweise von Ming Na-Wen gesprochen wird, die sie in The Mandalorian ebenfalls spielt, für irgendjemanden, dem sie am Ende berichtet. Wir werden also sie und/oder andere Kopfgeldjäger mit Sicherheit noch einmal sehen.
Auffällig ist auch, dass der plumpe Wrecker erneut eine Kopfverletzung erleidet, dieses Mal durch einen unüberlegten Angriff auf die wesentlich wendigere Kopfgeldjägerin Shand. Hier sehe ich durchaus Potenzial, den Inhibitorchip zu aktivieren und Wrecker gegen das Team aufzubringen. Eventuell kann Techs Scanner aus der letzten Folge da helfen?
Das Imperium wird leider kaum thematisiert, lediglich das Holo von Admiral Rampart, welches wir aus Folge zwei schon von Saleucami kennen wird abgespielt. So wird auch Crosshairs Handlung nicht weiter aufgegriffen.
So langsam wünsche ich mir, dass hier in den ersten Folgen ein großer Knall vorbereitet wird und es uns letztlich wie Schuppen von den Augen fallen wird, wenn alles passiert, aber mein Fazit nach den ersten vier Folgen ist tatsächlich sehr ernüchternd. Ich sehe unglaublich viel Potenzial in den vielen Dingen, die angesprochen oder als Nebenhandlungen eingeführt werden, aber bis hier war die Haupthandlung, wenn denn dann vorhanden, einfach viel zu flach.
Was haben wir bei dieser Folge gelernt:
-Echo ist mehr wert als man bezahlen kann
-Wrecker hat den ganzen Spaß verpasst
„Wir haben also einen Hauptcharakter für jüngeres Publikum und eine Handlung für Erwachsene. Das passt irgendwie nicht so ganz zusammen.“ – Sehe ich gar nicht so. Ich habe bisher Omega nicht explizit als Hauptcharakter für ein jüngeres Publikum wahrgenommen, zumindest ist sie (soweit man das nach den ersten paar Folgen beurteilen kann) weder albern noch überdreht geschrieben (was ja typische Merkmale für eine Kinderserie wären), sondern vielmehr einfach nur als sehr junger Charakter in einer Serie, die möglichst alle Altersgruppen ansprechen soll.
„Im Kontrast dazu stehen allerdings die brutalen und unnötigen Morde dieser Folge, die sogar bis hin zu On-Screen Kopfschüssen reichen, die für Kinder absolut nicht sehenswert sind.“ – Naja, gemessen am bisherigen Star-Wars-Material finde ich das jetzt nicht besonders brutal. Wir sehen in den Kinofilmen mehrere abgetrennte Gliedmaßen, die verbrennenden Vader und Grievous und in TCW gibt sich Maul keine Blöße, die Klone nach Belieben zu töten. Auch alles ab 12. Und ich bin nun wahrlich nicht mit der Erwartung an TBB herangegangen, dass die Serie für Kinder unter 12 gemacht worden ist.
„Stattdessen bietet er an Echo zu kaufen, der als Cyborg ein wenig wie ein Droide verkleidet ist. […] So seriös kann der Händler also gar nicht sein, immerhin hat er gerade einen Klonkrieger gekauft, […]“ – Na, das war doch gerade der Witz dabei. Echo ist äußerlich nicht mehr als Mensch, geschweige denn als Klon, zu erkennen und wird daher von der Öffentlichkeit für einen Droiden gehalten. Darum kauft der Händler ihn auch in gutem Glauben. Logisch, oder?
@Jewittatüte: Ich bin da in allen genannten Punkten ganz bei dir.
Kritisieren würde ich an der Folge eher, dass schon wieder Omega in Gefahr ist und alleine loszieht, weil sie wieder mit Hunter mitgeht, der wieder die gefährlichste Mission hat von den Figuren, anstatt beim Schiff zu helfen… ich hoffe, das Muster wiederholt sich nicht weiter.
Leider haben wir hier wieder (wie in Folge 1) ein Kontinuitätsproblem. Pantora (nicht Orto Plutonia) wurde in der ersten Staffel von The Clone Wars in der Folge „Der Übergriff“ als Mond in den Kanon aufgenommen. In dieser Folge ist Pantora aber plötzlich ein Planet. Da hat die Lucasfilm Story Group mal wieder Bockmist gebaut oder man hat wieder aus Lust und Laune was geändert.
Jetzt wiederspricht man nicht nur einen Comic, sondern kanabalisiert sich mit der „The Clone Wars“ Serie. Grundsätzlich finde ich die Serie ganz gut und spannend. Wenn aber Teile des Kanons unnötigerweise überschrieben werden, dann finde ich das sehr bedenkenswürdig. Das macht zukünftige Geschichten und Ereignisse weit weniger wichtig, weil sie jederzeit einfach überschrieben werden können. Der Trend geht ja scheinbar wieder zu einem A-Kanon und B-Kanon.
Als Lore Kundiger fühlt man sich dann wieder einmal veräppelt. Natürlich kann man als Story Group im nachhinein sagen, dass das Imperium Pantora von einem Mond zu einem Planeten klasifiziert hat um mehr Steuern oder ähnliches zu verlangen. Zu dem Zeitpunkt wo die Folge läuft, ist das aber noch nicht der Fall.
daher ist das leider wieder Quark 🙁
Das sind meine 5 Cent zu der Folge.
Nochmal 5 Cent oben drauf – The Clone Wars selbst hat Pantora in drei Folgen als Planet bezeichnet und war damit inkonsequent. Nachzulesen bei der Wookieepedia. Macht es das besser? Vermutlich nicht. Aber eine Kanondebatte daraus zu machen oder TCW vs. Bad Batch, wo beides doch von denselben Leuten gemacht wird, ist unnötig.
(Im Kontext der Folge beginnt der Satz damit „The closest planet is…“, als sie einen bewohnbaren Planeten/Himmelskörper suchen… dass das Pantora war – und somit ein Mond – wusste Tech noch nicht, als er den Satz begann. Auch das gilt es zu bedenken, wenn man die Erbsen denn schon zählen möchte.)