Rezension: Doktor Aphra, Band 1: Glück und Schicksal

Aphra, auf dich ist Verlass!

Tubleek

Nach Star Wars, Darth Vader, und den Kopfgeldjägern ist auch die deutsche Version von Doktor Aphra im Jahr 3 NSY angekommen! Vaders Reihe ist dabei bekannter Weise in der Heftreihe in Veröffentlichung, die anderen kommen direkt in den dickeren Sonderbänden. Glück und Schicksal erschien am 23.03. bei Panini. Geschrieben wurde die Geschichte von Alyssa Wong, die damit ihren Einstand ins Star Wars-Universum feiert. Ebenso ergeht es Marika Cresta, die für die Zeichnungen zuständig war. Trotzdem ist es beiden wunderbar gelungen Aphras Charakter aus der Vorgängerreihe einzufangen und weiter zu entwickeln. Viel zu tun hat dieser Tage allerdings die Koloristin Rachelle Rosenberg, die auch hier wieder aktiv werden durfte. Die Übersetzung fertigte Justin Aardvark an.

Glück und Schicksal spielt wie gesagt im Jahr 3 NSY und schließt an die Schlacht von Hoth an. Allerdings mit einem gewissen zeitlichen Abstand, denn der Planet ist bereits wieder verlassen und wir treffen nur auf imperiale Restbesatzungen und eine Plünderertruppe, die, wie könnte es anders sein, von Doktor Aphra angeführt wird. Diese philosophiert über die neuesten Ereignisse, besonders über das Schicksal ihrer Freundinnen Vulaada und Tolvan, die ja beide bei den Rebellen auf Hoth waren.

Die heutige Geschichte beginnt an der Schattenuniversität, an der Aphra studiert hat und für die sie immer noch ab und an Aufträge erledigt. Hier wird sie von einer Studentin angesprochen, die gerade an ihrer Abschlussarbeit sitzt und eine erfahrene Expeditionsleiterin benötigt, um ein paar sehr machtvolle Ringe zu finden, die angeblich verflucht sind. Klar, dass das Interesse der Archäologin mit dem dehnbaren Moralbegriff auch direkt geweckt ist, nachdem Geld für sie und ihren Wookiee Partner Black Krrsantan erwähnt wird. Außerdem scheint ihre alte Kommilitonin, mit der Aphra in ihrer Studienzeit anscheinend mal was hatte, Professor Okka, ebenfalls an den Ringen dran zu sein und so nimmt Aphra die Mission bereitwillig an.

Als Gegenspieler der Reihe werden alte Legends-Figuren wieder rausgekramt. Die Tagges. In diesem Band lernen wir zunächst Ronan Tagge kennen, den verwöhnten jüngsten Spross der Familie, dem einer abgeht, wenn er wertvolle und einzigartige Artefakte zerstört. Es wird aber bereits angedeutet, dass im Hintergrund „Tante Domina“ die Fäden zieht, die in den alten Marvel-Comics eine tragende Rolle als Gegenspielerin inne hatte. Diese sehen wir einmal kurz auf der letzten Seite und sie hat seit den Legends ein komplettes Makeover bekommen. Da bin ich wirklich froh, dass das künstlerische Team einen anderen Zeichenstil gewählt hat als es damals der Fall war.

Ein wenig verwirrt bin ich über die Story der Ringe und der lebenden Stadt, in der sie begraben waren. Zunächst zur Stadt. Deren Sicherheitssystem absorbiert offenbar Lebewesen, um aus ihnen lebende Mauern zu bauen. Ich wäre allerdings sehr neugierig, mit welcher Technologie das bewerkstelligt werden soll, da neben der Macht, die hier wohl kaum beteiligt sein kann, keine andere Magie im Star Wars-Universum existiert. Ebenso verhält es sich mit den beiden Ringen, um die sich Aphras Expedition dreht. Beide haben offensichtlich magische Eigenschaften, die nur bedingt durch Technologie erklärbar sind. Hier muss Wong in den nächsten Bänden wirklich aufpassen, dass es nicht zu „abgespaced“ wird und wir wieder bei Zeitreisen á la Star Wars Rebels landen. Das will wirklich keiner.

Ansonsten habe ich die Geschichte aber wirklich genossen. Die Charaktere harmonieren miteinander und es ereignet sich mehr als ein Verrat. Aber es handelt sich um einen Aphra-Comic, sowas wollen wir ja sehen. Besonders Aphras Sarkasmus sticht wieder hervor, doch auch Dettas Spruch (sie ist die angesprochene Studentin)

Ich bin eine Studentin mit Deadline. Ich habe schon mehr gelitten als du denkst.

Detta Yao

Als gerade frischer Nicht-Student kann ich diese Aussage nur unterstützen und habe herzhaft gelacht.

Als Neustart der Aphra-Reihe ist Glück und Schicksal übrigens auch als Einstiegspunkt geeignet. Es werden zwar einige Andeutungen gemacht und einige wenige Dinge sind vielleicht nicht sofort zu verstehen, aber das schmälert nicht das allgemeine Verständnis des Comics. Da wir auf Conventions immer mal wieder gefragt werden, welche Werke man Kindern gut geben kann: Das hier besser nicht. Aphra ist allgemein sehr von Sarkasmus und ziemlich erwachsenem Humor geprägt, was die Reihe für ältere Leser aber wirklich reizvoll macht. Jüngere Leser könnten Dinge missverstehen und wenn ich an die erste Aphra-Reihe denke, wird es wohl auch hier wieder heftiger werden als in diesem ersten Band.

Zu den Zeichnungen haben ich eben ja schon etwas in Bezug zu Domina Tagge geschrieben, doch auch allgemein sind sie sehr sehenswert. An vielen Stellen sind sie weniger Detailreich als in der prä-Hoth Aphra-Reihe, doch das ist nun einmal ein leicht anderer Stil und ich habe absolut nichts gefunden, was mir in diesem Comic negativ aufgefallen wäre. Außer das Cover. Wirklich. Der eine Typ (Just Lucky) sieht aus wie Ezra und Tagge ähnelt Tolvan.

Zusammenfassend gebe ich vier von fünf Holocrons, denn der Comic ist wirklich lesenswert, nur gefällt mir die Magierichtung nicht, die hier eingeschlagen wird. Mal schauen, ob sich da noch was draus entwickelt, oder ob es dabei belassen wird.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

Wir danken Panini für das Rezensionsexemplar!

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  • Einsendeschluss ist Sonntag, der 11. April 2021, um 23:59
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  • Sämtliche gesammelten Daten dienen nur dem Zweck des Preisversands und werden nach dem Ende des Gewinnspiels und dem Versand des Preises wieder gelöscht.
  • Alle Angaben ohne Gewähr! Eine Barauszahlung des Gewinnes ist ausgeschlossen.

In diesem Sinne: Möge die Macht mit euch sein!

Update 15.04.2021 18:03: Die Auslosung

In Star Wars #5: Darth Vader, Teil 3 & 4 erschien die Doktorin das erste Mal in Deutschland! Damit wäre der 16. Dezember 2015 das Ggesuchte Datum. Von den vielen Einsendungen mit der richtigen Antwort wurden folgende Glückliche aus dem Lostopf gezogen:

  • Mathis K. aus Wesel

Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit dem Comic!
Und vielen Dank an Panini für die Bereitstellung des Preises!

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