Marvel-Mittwoch: Darth Vader #10

Der Dunkle Lord setzte heute seine Reise zu den Geheimnissen seines Meisters fort und muss sich einem verlorengeglaubten Verwandten aus Solo stellen. Wieso diese Ausgabe deutlich besser ist als ich es nach der letzten erwartet habe und warum sich Sternenzerstörer langsam in Acht nehmen sollten, lest ihr in diesem Marvel-Mittwoch.

Dieser ist natürlich wie immer mit Spoilern gefüllt, um die Handlung im Detail bewerten und sich dann mit euch in den Kommentaren austauschen zu können.

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Darth Vader #10 (10.02.2021)
Darth Vader #10 (10.02.2021)

Die Handlung beginnt direkt wieder im Red Space und in Gegenwart des Monsters, welches den Cliffhanger am Ende der letzten Ausgabe darstellte. Fliehen ist keine Option für Vader, was Sinn ergibt, da er Antworten zu den Plänen seines Meisters finden möchte und gleichzeitig drei Sternzerstörer hinter ihnen auftauchen, die uns ein Wiedersehen mit der „Umbaranerin“ aus Ausgabe 8 bescheren, die jedoch erneut keinen richtigen Namen erhält. In einem Twitter-Post bestätigte Autor Grek Pak mittlerweile jedoch ihre Identität. Es handelt sich also tatsächlich um die von mir vermutete Sly Moore.

Um die Checkliste mal durchzugehen erhalten wir zunächst unseren obligatorischen Action-Moment nur diesmal verwirklicht durch Vaders Flugkünste anstelle seiner Lichtschwertakrobatik. Das war zumindest in dieser Hinsicht also einmal ganz erfrischend. Auch die Gespräche und Reaktionen auf den Sternzerstörern haben mich gut unterhalten, da scheinbar immer noch nicht alle im Imperium verstanden haben, dass man Vader im Raumkampf (und auch sonst wohl eher nicht) beikommen kann.

Nachdem also Bewunderungen vonseiten Sly Moores mit TIE-Jägern zum Zerstören untermalt wurden, wendet sich unser Zweiergespann aus Ochi und Vader wieder dem Monster zu, welches sich als Unterspezies des Summa-Verminoth herausstellt, das uns hauptsächlich durch den Film Solo bekannt sein sollte. Das Besondere an dieser Unterart ist jedoch die eher bewusstseinsbeeinflussende Kampftaktik womit wir bei – Moment, ich hole sie hervor – ah ja bei Punkt zwei der Checkliste wären: Den obligatorischen Erinnerungen Vaders.

Halleluja! Pak schafft es wirklich in jeder Ausgabe Vader an seine Vergangenheit und mögliche Zukunft zu erinnern. Ich bin in dieser Ausgabe aber tatsächlich hin- und hergerissen. Zum einen fühlt es sich langsam repetitiv an, was aber eher daran lag, dass vorherige Erinnerungen zunehmend irrelevanter wurden. Auf der anderen Seite macht gerade diese Erinnerung wieder sehr viel richtig! Sie verbindet zwei wichtige Momente und schafft daraus eine Zukunft, die identisch mit der aus Episode VI ist, aber auf dem Spielfeld von Episode V und III stattfindet. So sitzt Vader am Ende mit abgeschnittener Hand vor Luke, woraufhin dieser genau das Gegenteil vom dem tut, was in Episode VI geschehen wird: Er streckt seinen Vater nieder und nimmt dessen Platz an der Seite des Imperators ein, was zu zwei hervorragenden Seiten führt, die Vader von Lukes Lichtschwert aufgespießt zeigen. Schön fand ich daran vor allem die Detailarbeit. Wir wissen, dass Lukes Blick auf seine künstliche Hand eine Assoziation mit der Situation seines Vaters in Episode VI ausgelöst hat und er auch dadurch nicht bereit war diesen Pfad der dunklen Seite und der Wut weiter zu beschreiten. In dieser Vision hat er keine abgeschnittene Hand, da er und sein Vater in der Wolkenstadt die Rollen getauscht haben. Will man da also zu viel hineininterpretieren kann man Lukes Verlust in der Wolkenstadt und die bittere Wahrheit als Notwendigkeit betrachten, damit er nicht den Weg einschlug, den die Vision hier offenbart.

Doch Vader schafft es natürlich sich den Visionen zu widersetzen und landet erfolgreich auf Exegol. Dort gelingt es ihm sich innerhalb zweier Seiten direkt zu widersprechen: Er fürchtet sich nicht vor dem Monster, zieht gleichzeitig aber den Versuch anderer ihn mit Angst zu erfüllen (wie der Imperator) als Begründung heran, weshalb er die Macht aufbringt, das Monster mit ebendieser zu vernichten. Hier sollten sich übrigens Sternzerstörer in Zukunft vorsehen, denn ich sehe in Vader dabei klare „starkillereske“ Tendenzen: Er kann einfach alles vom Himmel holen!

Kaum ist das geschafft sehen wir in der Ferne die Zitadelle aus Episode IX umgeben von einer Art Anlage, die aus der Distanz zumindest so aussieht wie ein fertiges Preset, das einfach so in die Landschaft gepackt wurde.

Die Zeichnungen

Insgesamt habe ich die Zeichnungen und Illustrationen in dieser Ausgabe sehr genossen. Gerade einige der Erinnerungen, als auch der Kampf gegen die vielen TIE-Jäger und das Monster haben entweder spannende neue Perspektiven eröffnet oder das Geschehen in der Raumschlacht so unübersichtlich dargestellt, wie man es sich vorstellt, wenn hunderte TIEs einen kleinen Sternenjäger anvisieren. Mein einziger Kritikpunkt ist dann eher kleiner Natur und zwar haben mir die clickbaitartigen Kreise in den Panels nicht gefallen, die uns zeigen sollen wo Vader und Ochi gerade im Vergleich zum Monster stehen. So viel Beobachtungsgabe kann man einem Leser dann schon unterstellen. Auch das Variantcover passt diesmal natürlich sehr gut zu den im Heft zentralen Erinnerungen Vaders.

Fazit

Die Vader-Reihe geht rasant und immer Bedacht auf das Abarbeiten ihrer Checkliste weiter. Diese Ausgabe ist gleichsam mit dem Verlassen von Mustafar wieder eine Verbesserung und schafft es auch wieder die Rückblicke weniger gezwungen als vielmehr angebracht darzustellen. Trotzdem bin ich mir noch nicht so wirklich sicher ob die ganze Handlung rund um Exegol wirklich befriedigend sein/enden wird. Ich bleibe (vorsichtig) optimistisch und blicke gespannt auf das Finale des bisher eher durchwachsenen Handlungsbogens Ende April!

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

Wir bedanken uns bei Marvel-Comics für die Bereitstellung der digitalen Vorabexemplare, ohne die unsere Marvel Mittwoche nicht möglich wären.

3 Kommentare

  1. Ich tue mich gerade sehr schwer damit dieses Heft zu bewerten. Es hat Stellen, die sind einfach nur schlecht und welche, die sind eher gut. Als ausgewogen würde ich es aber deshalb nicht bewerten. Ich glaube, es bedarf des nächsten Heftes um zu entscheiden, ob es eine Wende zum Besseren oder der endgültige Absturz war. Die Hoffnung auf interessante Erkenntnisse auf Exegol hält mich gerade noch etwas bei der Stange.

    1. Ja es ist ein ständiges Auf und Ab bei diesem Handlungsbogen. Der erste war konstant spannend und gut inszeniert und dieser zieht sich sehr in die Länge. Das ist ja immer das „Problem“ bei diesen Heftrezensionen, dass man noch nicht weiß wohin das alles führen/ wie das alles enden wird und man immer nur das Heft allein betrachten und bewerten kann. Von daher war dieses definitiv eines der besseren des Bogens, aber immer noch schlechter als alles aus dem ersten Handlungsbogen der neuen Vader-Reihe, als auch dem Auftakt dieses Handlungsbogens.
      Dass mich Exegol eigentlich gar nicht interessiert, hab ich mittlerweile ausgeblendet, da es ja recht früh (Ochi) klar war wohin das führen wird.

    2. Genau, besonders da ja Sachen, die man gerade noch misslungen fand, mit dem nächsten Heft plötzlich ganz viel Sinn ergeben.

      Exegol ist so ein Punkt für mich. Einerseits finde ich es super interessant mehr darüber zu erfahren, andererseits finde ich, dass es die Stellung des Planeten in E IX etwas entwertet, wenn man jetzt plötzlich schon zu Vaders Zeiten davon erfährt. Erst am Ende der Geschichte werden wir wissen, ob es sinnvoll genutzt wurde oder nur Effekthascherei war.

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