Rezension: Star Wars Adventures #20 von IDW

In Star Wars Adventures #20 widmen wir uns diesmal Anakin und Yoda sowie Barriss Offee. Mit freundlicher Genehmigung von IDW Publishing konnte ich das Heft bereits lesen und für euch rezensieren.

Die Hauptstory: Hide and Seek

Hide and Seek stammt von Cavan Scott, während Derek Charm die Zeichnungen lieferte. Tom B. Long war für die gesamte Ausgabe übrigens als Texter verantwortlich. Die Geschichte spielt während der Klonkriege auf dem Planeten Retta. Skywalker und Yoda treffen hier auf Kreeda, der die interessante Fähigkeit hat, sich unsichtbar zu machen. Während Anakin davon vorrangig begeistert ist, weil man es als Waffe gegen die Separatisten einsetzen könnte, will Kreeda eigentlich nur sich und andere aus dem Konflikt raushalten. Dummerweise haben aber die Separatisten unter der Leitung von General Flebek den Auftrag, die Gegend abzusuchen, weil sie ebenfalls Gerüchte über etwas gehört haben, das sich unsichtbar machen kann. Wie das ganze aufgelöst wird, verrate ich an dieser Stelle nicht.

Die Figuren in der Geschichte sind Cavan Scott sehr gut gelungen, Anakin und Yoda handeln ihr genau so, wie wir es von ihnen gewohnt sind. Obwohl wir nur einen kurzen Moment mit Kreedas Figur verbringen, fand ich ihn sehr schön überlegt. Da helfen natürlich auch Derek Charms Illustrationen immens. Auch Kreedas Schützlinge sind liebevoll aus verschiedensten Spezies zusammegewürfelt. Generell gefällt mir Derek Charms Zeichenstil sehr gut. Die einzige Person, die nicht so gut wie die anderen wegkommt, ist Anakin Skywalker. Sein Gesicht wirkt ab und an doch ein wenig zu zweidimensional, aber das ist auch das einzige, was ich an der Illustration bemängeln würde.

Die Geschichte selbst ist zwar nicht neu in ihrer Grundidee, aber ganz in Ordnung. Rein theoretisch ist die Idee, dass man sich selbst unsichtbar machen kann, indem man den Geist von anderen manipuliert ist ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Was macht man bei Spezies, die gegen Geistestricks immun sind, wie zb. Toydarianer? Sollte das nicht ohnehin nur bei geistig Schwachen möglich sein? Da hat sich also meiner Meinung nach der Logikfehler eingeschlichen. Aber: Da die Zielgruppe immer noch Kinder sind und es für den eigentlichen Sinn der Geschichte nicht wirklich wichtig ist, wie und warum das Unsichtbarwerden funktioniert, finde ich das an dieser Stelle auch gar nicht so tragisch.

Insgesamt würde ich Hide and Seek damit drei gute Holocrons von fünf geben. Sie ist solide und ganz gut, aber so wahnsinnig genial nun auch nicht.

Die Tale from Wild Space: „The Journey“

Dieses Mal stammt die Geschichte von George Mann während Valentina Pinto für die Illustrationen gesorgt. Der Rahmen der Handlung mit Emil Graf und seinen Droiden dreht sich um die Verbesserung des Hyperantriebs durch Boo. Der will zu gerne Emils Auftrag erfüllen, bekommt es aber nicht hin. Allerdings gelingen ihm durch seine Bemühungen die Verbesserungen von zahlreichen anderen Systemen an Bord, was Emil zu einer Anekdote verleitet. Diese handelt von der Padawan Barriss Offee (übrigens durchgängig im Comic falsch geschrieben als Bariss), die für ihre Meisterin ein wertvolles Buch beschaffen muss. Der Weg ist natürlich von allerlei Fallen und Herausforderungen gespickt und am Ende kommt es wie es kommen muss, aus dem Buch wird leider nichts. Doch genauso wie Emil es bei Boo macht, beschwichtigt auch Luminara ihre Schülerin, dnen das wichtige an ihrem Auftrag war nicht das Ergebnis, sondern der Weg dorthin. Es handelt sich hier also um die übliche Moral: Der Weg ist das Ziel.

Ich denke das Meister-Padawan Duo hätte man hier fast beliebig austauschen können, weil die Moral sehr generisch ist, so haben eben Barriss und Luminara den Vorzug bekommen. Viel lässt sich eigentlich nicht zu der Geschichte sagen, es kommt mir vor, als hätte ich das Ganze schon mal in verschiedenen Versionen gesehen, weil die Idee doch gerade in Verbindung mit den Jedi ein beliebtes Motiv ist. Ironischerweise fühlte ich mich hier an den Comic Age of Republic – General Grievous erinnert, der bis auf die Moral und ein paar Abweichungen in der Handlung, eine ähnliche Geschichte zeigt. Die Illustrationen sind in Ordnung, wenn auch nicht sehr detailreich. Tatsächlich ist mir hier vor allem aufgefallen, wie stark die Hintergrundillustrationen reduziert sind, häufig nur auf reine Farbverläufe. Das ist natürlich schade, aber ich vermute, das liegt auch an den engen zeitlichen Vorgaben.

Insgesamt würde ich The Journey ebenfalls drei von fünf Holocrons geben. Allerdings eher mit Tendenz nach unten. Die Geschichte an sich ist in Ordnung, auch die Illustrationen sind „in Ordnung“ aber mehr eben auch nicht. Dazu die doch zu bekannte Moral ergibt bei mir ein eher unteres Mittelfeld.

Fazit: Star Wars Adventures #20 ist definitiv keine schlechte Ausgabe, aber eben auch keine überragende. Im Großen und Ganzen bleibt der Band für mich im Mittelfeld und stattdessen frage ich mich zum wiederholten Male: Wann kriegen wir endlich mehr von Emil Graf zu sehen oder lesen als diese kurzen Randschnipsel.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!

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