Rezension: Star Wars Comic-Kollektion, Band 55: Legacy – Visionen der dunklen Seite

Heute beschäftigen wir uns mit Legacy: Visionen der dunklen Seite, welches in der aktuellen Star Wars Comic-Kollektion neu aufgelegt wurde. In Deutschland hatten wir Legacy VI zuvor in Sonderband #52 lesen können, der 2009 erschienen war. Die Story stammt von John Ostrander und ist aufgeteilt in die Geschichten Leviathan, Der schmale Grat, und Ein gemeinsamer Feind.

Die erste Geschichte spielt auf Dac. Wir erinnern uns, nachdem die Mon Calamari die Allianz gegen das Sith-Imperium unterstützt haben, befahl Darth Krayt die Ausrottung der gesamten Bevölkerung des Planeten. Dieser Befehl ist immernoch in Kraft, da die Sith glauben, dass ihr Herrscher noch am Leben ist, wie Darth Wyyrlok sie erfolgreich glauben gemacht hat. Die zwei Sith, die auf Dac geblieben sind, kämpfen dabei nicht nur gegen eine Gruppe der ansässigen Mon Calamari, sondern auch gegen einen imperialen Ritter, der zur Verteidigung freiwillig zurückgeblieben ist. Dieser bekommt allerdings den Befehl sofort nach Bastion zurückzukehren. Seinen Rückzug dehnt er jedoch ein ganz kleines bisschen aus, um den Mon Calamari im Kampf gegen den von den Sith beschworenen Unterwasser-Leviathan beizustehen.

Hier lernen wir insbesondere, dass es auch imperiale Ritter gibt, die eher denWeg der Jedi gehen, als den des fanatischen Imperialen, wie Krieg und Draco. Und auch bei den Sith gibt es so etwas wie Pragmatismus, denn der Sith-Wissenschaftler versucht den Sith Lord davon zu überzeugen, dass sie gleichwertig sind, auch wenn er nicht den Titel Darth trägt und sich damit Lord nennen darf. Immerhin dienen sie derselben Sache und dem Orden der einen Sith. Der Lord hingegen rutscht mit seinem Verhalten schon wieder ein wenig in der Geschichte zurück, nämlich ca. 1500 Jahre, bevor Lord Bane die Regel der zwei erschaffen hat.

Auch Lord Wyyrlok, der tatsächliche Leiter des Sith Ordens, hat dieses Problem, denn nicht alle Sith glauben ihm die Geschichte von Lord Krayts Überleben. Das erfahren wir in der nächsten Geschichte, in der wir auch die zukünftige Lady Wyyrlok kennen lernen, die Tochter des aktuellen Darth Wyyrlok. Auch auf Coruscant, dem Regierungssitz des Sith-Imperiums, fällt Krayts Abwesenheit den uns bekannten Charakteren auf.

Cade Skywalker versucht zeitgleich seine Freundin, die imperiale Ritterin Azlyn Rae, vor dem Tod zu bewahren, da Krayt sie in der Schlacht von Had Abbadon gegrillt hatte. Ein schwieriger Balanceakt zwischen seiner dunklen und der hellen Seite der Macht, welchen die dunkle Sete ffenabr gewnnt. Denn dabei lügt er seine Freunde an und zieht Raes Hass auf sich. Außerdem wird er von seinem Verwandten aus dessen Heimat verbannt. Die Geschichte zeigt besonders gut, wie sich das Sith-Sein auf einen selbst und vor allem auf die Umgebung und das soziale Umfeld auswirkt. Auch in den Zeichnungen kommt durchaus rüber, wie weit Cade wieder auf die dunkle Seite gerutscht ist, denn er zeigt weithin in die Story hinein die gelb-roten Sith-Augen. In der Story wird dies klar, als er eine Schlägerei anzettelt und erst durch seinen besten Freund und seine Cousine Ahnah Rawk wieder auf den rechten Weg zurück findet. Dabei frage ich mich allerdings, wieso im einleitenden Text des Kollektionsbandes gesagt wird, dass Cade der letzte Abkömmling der Skywalkers ist. Nicht nur, dass Ahnah seine leibliche Cousine ist, auch lebt die Solo Linie, welche durch Leia auch Skywalker-Blut enthält in der Familie Fel weiter, wenn man die Ereignisse der letzten Legends-Romane sinnvoll weiterspinnt.

Einen netten kleinen Gastauftritt hat dabei mein Lieblingsdroide R2-D2, welcher ja zur Crew der Mynock gehört und von Cade nicht besonders nett behandelt wird.

Die letzte Geschichte zeigt eine Raumschlacht, bei der die Allianz und das Imperium gegen das Sith-Imperium kämpfen wolle, doch das Imperium verspätet sich. Um es kurz zu machen: Das ganze läuft auf ein Machtspiel zwischen Admiral Gar Stazi und Imperator Roan Fel hinaus, welches in einem vorläufigen Patt endet. Wir als Leser lernen aber einiges über die Art, in der beide Parteien ihre Leute und den Gegner mit dessen Leben in diesem Machtspiel verwenden. Allerdings finde ich persönlich beide Kriegsherren sehr, sehr unsympathisch, was sich allerdings bis zu diesem Punkt in den vorigen Bänden der Reihe aufgebaut hatte.

Bewertung: 5 von 5 Holocrons
Bewertung: 5 von 5 Holocrons

Visionen der Dunklen Seite bekommt von mir alle fünf möglichen Holocrons, denn neben den Zeichnungen sind auch die Stories gut gelungen. Alle drei spielen in etwa zur selben Zeit und sind untereinander mit einigen Sätzen verknüpft, was mich sehr gefreut hat. Außerdem wurden mehrere neue Handlungsstränge mit bekannten Charakteren angeschnitten und angeteasered und machen definitiv Lust auf die nächsten Bände. Genau so soll es sein.

Wir danken Panini für das Rezensionsexemplar.

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