Einmal mit einem Lichtschwert zu kämpfen wie ein Jedi oder ein Sith – welcher Star Wars-Fan träumt nicht davon? Viele von uns haben auch das eine oder andere Lichtschwert zu Hause liegen oder an der Wand hängen, aber für mehr als ein bisschen wildes Gefuchtel reicht die Technik wohl bei vielen (inklusive mir!) nicht aus. Um lernwilligen Fans ein paar coole Moves mit dem Lichtschwert beizubringen und sie für den Showkampf zu begeistern, hat sich die Saber Academy Karlsruhe gegründet.
Aus Neugier hatte ich mich zusammen mit einer Freundin für einen „Basic Workshop“ angemeldet, bei dem Anfängern die Grundbewegungen des Lichtschwertkampfes beigebracht werden. Dieser fand heute, am 25.11., statt und dauerte gute drei Stunden (9.30 -12.30 Uhr). Kampfsport-Trainer Timm Blaschke und Markus Hanke vom Saberproject begrüßten uns freundlich und erklärten uns kurz, wie sie auf die Idee für den Workshop gekommen waren und was das Ziel des Workshops sein würde. Wichtig war ihnen vor allem, dass es beim Lichtschwert-Training nicht darum geht, echt gegen einen Partner zu kämpfen und zu gewinnen. Stattdessen soll partnerschaftlich eine abgesprochene Choreographie erarbeitet werden, bei der der Show-Faktor im Vordergrund steht. Ziel ist, dass der Schaukampf für den Zuschauer ästhetisch aussieht. Vorbild ist dabei der schnelle und leichtfüßige Kampfstil aus der Prequel-Trilogie. Dass der Kampf kein Wettbewerb sein sollte, gefiel mir direkt sehr gut. Da ich im Lernen von sportlichen Bewegungsabläufen nicht die Allerschnellste bin, fand ich die Aussicht schon beruhigend, dass ich nicht sofort von Teilnehmern zerlegt werden würde, die über mehr Körperkoordination verfügen als ich.
Daraufhin bekamen wir unsere Lichtschwerter ausgehändigt und erklärt. Bei den Lichtschwertern handelte es sich um vom Saberproject angefertigte Modelle mitsamt Sound und einer Klinge, die die Farbe wechseln kann. So durfte sich jeder seine Wunschfarbe aussuchen. Nun ging es los mit dem eigentlichen Training. Nachdem wir zu Beginn ein paar Wirbel mit dem Lichtschwert gelernt hatten (unter anderem den legendären „Sinnlos-Wirbel“), ging es daran, gemeinsam mit einem Partner verschiedene Angriffs- und Verteidigungsschläge gegen Beine, Oberkörper und Kopf zu lernen. Da ich vor Urzeiten mal zwei Semester lang im Unisport fechten gelernt hatte, kamen mir die Angriffe und Paraden noch vage bekannt vor. Zunächst war es auch recht einfach, den Bewegungsablauf aus sechs Schlägen bzw. Verteidigungspositionen nachzuahmen. Nach und nach kamen dann aber immer mehr Schwierigkeiten dazu, zum Beispiel eine Drehung, ein Wegducken unter der Klinge des Gegners, ein Wegdrücken des Gegners sowie ein Kick in den Bauch. Am Ende lernten wir dann noch einen Move, mit dem man dem Gegner am Ende der Choreographie spektakulär den Bauch aufschlitzt. Diese immer komplexer werdenden Choreographien waren ziemlich anspruchsvoll und auch körperlich leicht anstrengend, machten aber unglaublich Spaß. Wenn man die Abläufe einigermaßen beherrschte, konnte man Tempo aufnehmen und dann kam das Ganze den Kämpfen aus den Filmen schon etwas näher.
Besonders schön war, dass wir in den Übungsphasen immer wieder den Trainingspartner wechselten, sodass auch Teilnehmer ohne Begleitung schnell Anschluss finden konnten. Auch wenn man mit einem Freund, einer Freundin oder einem Familienmitglied gekommen war, lernte man so die anderen Teilnehmer kennen. Außerdem fand zumindest ich mich bei diesem Wechsel immer in verschiedenen Rollen wieder: Mal konnte ich meinem Partner helfen, mal konnte ich von meinem stärkeren Partner noch etwas lernen. Da wir nur zwölf Teilnehmer waren, konnten uns die beiden Trainer, Timm und Markus, auch individuell betreuen und viele gute Tipps zur richtigen Haltung geben.
Am Ende durften wir uns zusammen mit einem selbstgewählten Partner dann eine eigene kleine Choreographie aus den gelernten Elementen zusammenstellen. Wer wollte, konnte sie dann auch den anderen Teilnehmern präsentieren. Dabei kamen einige schon ganz beeindruckende kleine Showkämpfe heraus, bei denen es wirklich Spaß machte zuzusehen.
Insgesamt hat der Vormittag an der Saber Academy richtig Spaß gemacht. Wir sind zwar alle noch keine Lichtschwert-Meister und Yoda würde mir sicher sagen: „Viel zu lernen du noch hast!“ Aber immerhin habe ich zusammen mit vielen netten Leuten einen kleinen Einblick in die Techniken des Lichtschwertkampfes bekommen, der Lust auf mehr macht. Ich kann anderen Interessierten nur empfehlen, es selbst einmal auszuprobieren.
Timm und Markus erzählten auch, dass es nächstes Jahr am 23. und 24. November 2019 in Karlsruhe die erste Lichtschwert-Convention Deutschlands geben soll. Geplant ist u.a. ein Turnier, bei dem Teams ihre Lichtschwert-Showkämpfe vorführen und eine Jury die beste Choreographie kürt. Nähere Informationen zu der geplanten Convention folgen demnächst.
Wer auch Lust hat, den Basic-Workshop in Karlsruhe zu besuchen, kann das am 27. Januar 2019 zum nächsten Mal tun. Der Workshop kostet 38 €. Man sollte sich vorher per Mail anmelden, da die Workshops oft schnell ausgebucht sind. Außer dem Basic-Workshop bietet die Saber Academy in Karlsruhe auch Workshops für Fortgeschrittene sowie ein regelmäßiges Training am Montagabend an. Auch in Berlin, Bad Kreuznach und Ravensburg wird es demnächst Workshops geben. Alle weiteren Informationen findet ihr auf der Webseite der Saber Academy.