Ich begrüße euch zu unserer heutigen Rezension, in der wir uns den inzwischen 30. Band der Star Wars Comic-Kollektion von Panini anschauen. Dieser enthält die letzten Geschichten aus der Reihe Imperium, nämlich Imperium #35: Täuschungsmanöver und Imperium #36-40: Auf der falschen Seite des Krieges. Beide schließen Inhaltlich an Imperium: Im Schatten des Vaters an, jene Geschichte, die wir bereits in Band 19 der Comic-Kollektion gelesen haben. Täuschungsmanöver zeigt dabei, wie es mit Vaders Handlungsstrang weitergeht, während in Auf der falschen Seite des Krieges Luke und die Rebellion im Vordergrund stehen.
Dabei hat Panini allerdings wieder – und ich kann gar nicht genügend betonen, wie sehr mich das schon wieder ärgert – die Reihenfolge der Geschichten falsch gehandhabt. So wird erst die titelgebende Geschichte abgedruckt, also Imperium #36-40, und erst danach Imperium #35. Es gibt ja keinen besonderen Grund, dass die 35 normalerweise vor der 36 aufgezählt wird, warum führen wir also nicht lieber eine neue Zählweise ein? Zumal sich, wenn man gut aufpasst, die Imperialen in Auf der falschen Seite des Krieges teilweise auf Täuschungsmanöver beziehen. Das kann man aber nur erkennen, wenn man die Geschichte auch vorher gelesen hat. Anders herum wird man die entsprechenden Stellen wieder vergessen haben und der Aha-Effekt bleibt aus. Alleine dafür ziehe ich bei meiner Bewertung ein Holocron ab. Beim 30. Band sollte Panini es langsam mal auf die Reihe bekommen, die Hefte in der richtigen Reihenfolge abzudrucken.
Geschrieben wurden die beiden Geschichten von John Jackson Miller und Randy Stradley (unter dem Alias Welles Hartley), die Zeichnungen, welche sich teilweise stark unterscheiden, von Brian Ching und Davidé Fabbri. Besonders die Farbgebung finde ich in Auf der falschen Seite des Krieges teilweise sehr gewöhnungsbedürftig, denn sie ist oft untypisch hell oder etwas verwischt. Ich muss zugeben, dass ich mich mit der Erstellung von Comics nicht allzu gut auskenne, doch sind die Farben sonst etwas kräftiger. Die deutsche Übersetzung der Comics stammt von Michael Nagula.
Worum geht es eigentlich? In Täuschungsmanöver erfahren wir zunächst, dass Vader dem in Im Schatten des Vaters gefangenen Jorin Sol einige Informationen hat entlocken können, die ihm dazu verhelfen, einige Rebellenstützpunkte auszumachen. Doch werden bei den Angriffen immer alle Rebellen getötet, weswegen Vader langsam aber sicher sauer wird, da er keine neuen Informanten verhören kann.
Auf der falschen Seite des Krieges zeigt unterdessen Luke, Deena, Wedge und Co., welche versuchen, eben jenen Jorin Sol aus den Fängen des Imperiums zu befreien. Dazu schleusen sie sich selber in die Imperiale Basis ein, auf welcher der Gute gefangen gehalten und auch gefoltert wird. Aus welchem Grund er gefoltert wird, ist zunächst unklar, denn Vader hat die Informationen ja bereits, was auch mehrfach erwähnt wird.
Außerdem treffen wir auch auf Tank Sunber, welcher nun ebenfalls auf derselben Basis stationiert und ein Jugendfreund von Luke ist. Er kämpft allerdings auf Seiten des Imperiums, scheint aber einer der gemäßigteren Imperialen zu sein, da er eine Vergewaltigung einer Sklavin durch seinen Kollegen Clynn verhindert.
Die Geschichte ist aber an dieser Stelle noch nicht vorbei, denn auch, wenn Imperium hier endet, geht es in der Folgereihe Rebellion nahtlos weiter.
Interessant fand ich, dass man bei diesem Comic eigentlich recht gut merkt, dass er nicht für Kinder gedacht ist. Klar fliegen keine Körperteile durch die Gegend, aber normalerweise ist das Medium Comic ja etwas, was die meisten Erwachsenen als Kinderkram abstempeln. Hier jedoch wird offen mit sexuellen Andeutungen umgegangen, wie es in Star Wars selten der Fall ist. Legacy hat übrigens auch einige Stellen, die in diese Richtung gehen. Außerdem zweifelt Luke in seiner Verkleidung am Talent eines Künstlers aus dem galaktischen Zentrum, indem er die Figur einer Frau, welche tatsächlich nicht als solche zu erkennen ist, als abgeschossene Womp-Ratte bezeichnet.
Ich hatte also recht viel Spaß beim Lesen dieses Bandes, denn wie schon angedeutet hat mir auch die Geschichte selber sehr gut gefallen.
Der einleitende Test erzählt etwas von Tank, R2-D2s Speicherkarte erwähnt den Übergang von Imperium zu Rebellion, während der Fortsetzungstext von Lucas‘ Kontrolle über die Dreharbeiten zu Episode III und den Dreh ohne Außeneinstellungen berichtet. Am Ende findet sich dieses Mal ein Stopp-Symbol, weswegen dieser Text wohl zu seinem Ende gekommen ist und wir im nächsten Band einen neuen, oder vielleicht sogar gar keinen bekommen.
Ich komme letztlich auf drei von fünf Holocrons für Star Wars Comic-Kollektion, Band 30: Imperium – Auf der falschen Seite des Krieges, da zum einen die Reihenfolge der Comics vermasselt wurde und die Farben zum anderen teilweise echt nicht mein Fall sind. Die Geschichte selber finde ich allerdings klasse.
Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.