Ein zweites Mal heute herzliches Hallo und Willkommen, und zwar diesmal zur Rezension des 27. Bandes der Star Wars Comic-Kollektion von Panini. Enthalten ist dieses Mal Aus den Trümmern Alderaans, das Mittelstück der Comicreihe Star Wars, die 2013 und 2014 ursprünglich bei Dark Horse erschienen ist. Wir können uns sowohl an den Beginn der Geschichte (Im Schatten Yavins, Kollektionsband 1), als auch den Einschub (Fünf Tage Sith, enthalten in Kollektionsband 22) und das Ende (Die Rebellenbraut, Kollektionsband 21) der Geschichte erinnern und jetzt wird sie endlich vollendet.
Die deutsche Erstveröffentlichung fand bereits 2014 im Rahmen der regulären Heftreihe in den Heften #114 bis #116 statt. Sie ist also eine der letzten Geschichten, die vor dem damaligen Kanon-Cut veröffentlicht wurden. Und das ist in diesem speziellen Fall auch gut so.
Wir befinden uns kurz nach der Schlacht von Yavin im Endor-System. Entgegen anderen Quellen sieht der zweite Todesstern bereits so aus, wie er vier Jahre später in Die Rückkehr der Jedi-Ritter ebenfalls aussieht. Der Imperator besucht sein neues Lieblingsprojekt und findet die in Im Schatten Yavins zum Moff ernannte Birrah Seah vor, die an Vaders Stelle die Projektleitung übernommen hat. Offenbar ist der Imperator davon nicht so besonders angetan, entlässt sie wieder und befielt seinen Wachen, seinen Schüler zu finden.
Luke und Leia sind unterdessen auf Tatooine, um mehr über Lukes Vergangenheit herauszufinden. Außerdem erzählt Leia von einem Spion in den Reihen der Rebellen. Han und Chewbacca versuchen gleichzeitig von Coruscant zu entkommen. Leider habe ich vergessen, was der Zweck des Aufenthaltes war. Allerdings werden sie dabei von Boba Fett und Bossk gestört und müssen ihre Mitfahrgelegenheit ebenfalls entführen, die sich dafür herzlich bedankt. Während diese Storyline weitergeführt wird, trennen sich Luke und Leia. Letztere macht sich alleine auf den Weg, um eine neue Basis für die Rebellen zu finden, während Luke sich mit Wedge zusammentut, um einen Undercovereinsatz durchzuführen.
Während all dieser Geschichten treffen wir nicht nur auf Colonel Bircher, den ich in früheren Rezensionen der Reihe bereits erwähnte, sondern auch auf Vaders Zorn, einen Venator-Klasse Sternzerstörer, die Devastator, Mon Mothma und einige andere. Dabei ist Mon Mothma völlig „out-of-character“ geschrieben. Sonst immer gelassen und selbstbeherrscht, kann man sie hier nicht nur unüberlegt handeln sehen, sondern auch rennen. Spricht sie sonst immer alles mit irgendwelchen Räten ab, genehmigt sie hier weitreichende Aufträge im Feindesgebiet.
Leia trifft zudem auf einen Mann, der für sich beansprucht, das Superlasergeschütz des ersten Todessterns entwickelt und gebaut zu haben, und der rein zufällig ebenfalls Alderaaner ist.
Die ganze Geschichte hat an dieser Stelle viel Schwung und schreitet in allen Strängen recht zügig voran, doch wird an einigen Stellen viel Wirbel um nichts gemacht. Besonders die Stellen mit Vader wirken ganz simpel überflüssig. Sie dienen lediglich dazu, Birra Seahs Geschichte etwas auszuschmücken. Lukes und Wedges Geschichte mündet schließlich in einem Dialog, der sich über drei Seiten erstreckt, auf denen abwechselnd die Köpfe der beiden Männer zu sehen sind, die sich die Sprechblasen zuwerfen. Auch die Zeichnungen schwanken stark in der Qualität. Sehen wir zu Beginn noch mehr oder minder realistische Charaktere, die ordentliche Proportionen haben, finden wir gegen Ende bessere Versionen der aktuellen Rebels-Comics vor, denn die Charaktere sind kantig und haben, besonders in Mon Mothmas Fall, zu große Köpfe. Auch Vader scheint in der Zwischenzeit etwas trainiert zu haben, denn gegen Ende ist er letztlich ein Schrank mit Helm. Einzig Schiffe haben die beiden Zeichner durchgehend gut hinbekommen.
Auf positiver Seite zu erwähnen ist, dass im Einleitungstext kurz die bisherige Geschichte beschrieben wird, also quasi ein „Was bisher geschah“. Das hat mir gut gefallen. Der Fortsetzungstext behandelt das Casting von Han Solo, Leia, Chewbacca und Luke. In der Cover-Galerie fehlen wieder mal zwei Cover; hier allerdings alle für euch:
Alles in allem komme ich so auf zwei von fünf Holocrons. Zu empfehlen ist der Band nur für Komplettisten.
Ein herzliches Dankeschön an Panini, die ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.