Ein weiteres Mal hallo und willkommen zu einer klassischen Rezension von neuen Marvel-Comics. Moment, das war irgendwie falsch… Versuch zwei. Ein weiteres Mal hallo und willkommen zu einer neuen Rezension von klassischen Marvel-Comics. Heute stehen die Hefte 68-74 auf dem Plan, die in Star Wars Classics #9: Kopfgeld zusammengefasst sind. Erschienen ist der Band im Jahr 2012 und enthält Justin Aardvarks Übersetzungen der Geschichten von David Michelinie, der nach seinen zwei enthaltenen Geschichten als Hauptautor den Platz räumt, und von Mary Jo Duffy, die hier einfach nur Jo Duffy genannt wird und Michelinies Aufgabe als Hauptautor übernommen hat. In Paninis Inhaltsverzeichnis zu Beginn hat sich allerdings ein kleiner Dreher eingeschlichen, denn Lashbane und Narrengold sind anders herum eingetragen als sie im Band enthalten und auch erschienen sind.
Wir befinden uns weiterhin im Jahr 3 nach der Schlacht um Yavin, rücken jedoch in großen Zügen in Richtung 4 NSY vor. Mit anderen Worten: Han Solo ist immer noch in Karbonit eingefroren. Die Suche nach dem beliebten Schmuggler geht in die heiße Phase und das nicht nur, weil die Rebellen zufällig Informationen über Boba Fetts Kollegen erhalten haben, sondern auch weil Leia die Suche massiv vorantreibt. In den ersten beiden Geschichten sucht Leia selber nach dem offenbar durch Fett betrogenen Kopfgeldjäger und Cyborg Dengar. Die Suche führt sie dabei auf den Planeten Mandalore, den ich durch Karen Traviss‘ Romane sehr lieb gewonnen habe. Hier wird die Hauptstadt noch Kedalbe genannt, statt, wie später üblich, Keldabe. Ich lasse jetzt mal Sundari aus der Klonkriegszeit aus… Dabei treffen die Prinzessin und C-3PO auf einen Mann in mandalorianischer Rüstung, die genauso aussieht wie die von Fett. Tatsächlich handelt es sich jedoch um Fenn Shysa, einen ehemaligen Freund des Kopfgeldjägers. Ein dritter Mann, Tobbi Dala, besitzt übrigens eine dritte gleich aussehende Rüstung. Dengar ist tatsächlich auch schnell gefunden, doch das Imperium ist nicht weit.
In den folgenden Geschichten begeben sich Luke, Lando, Chewbacca und R2-D2 nach Stenos und wir erfahren in einer Rückblende, dass die Gruppe um Luke, Han und Leia bereits zuvor Abenteuer auf dem Planeten mit den geflügelten Bewohnern erlebt hat, auf denen die neue Geschichte nun aufbaut. Wer schon einmal was von Zelltronern, oder in diesem Fall Zelltronerinnen, gehört hat, kann sich denken, dass die Angehörige dieser Spezies sich regelrecht an Luke ranschmeißt. Der Gute war in den klassischen Comics wohl so eine Art Frauenheld. Außerdem treffen wir auch auf weitere Kopfgeldjäger wie Bossk und IG-88, obwohl Bossk nur vom Namen her erkennbar ist, bei den Zeichnungen musste ich mehr als nur zweimal hinschauen, um den Trandoshaner auch zu erkennen.
Neben der angesprochenen Zelltronerin findet mit Duffys Einsetzung als Autorin eine neue Art von Humor ihren Weg in die Comics. So wird C-3PO in einer Geschichte vollkommen ignoriert, wie es auch schon in Das Imperium schlägt zurück war, bis es eigentlich schon zu spät ist. Besonders lustig fand ich hier allerdings Lukes und Landos Reaktion.
In der letzten Geschichte bekommen wir es auf einem Wasserplaneten mit den Wasserwesen aus dem Schwarzen See aus Harry Potter zu tun. Das Design des Planeten erinnert an Dac bzw. Mon Calamari aus The Clone Wars, nur dass die Röhren unter Wasser nicht mit Wasser gefüllt sind, sondern nur von der Oberfläche aus zu erreichen und mit Luft gefüllt sind, damit Luft atmende Wesen den Grund des Meeres und damit die Bewohner des Planeten besuchen können.
Obwohl der Humor, den ich angesprochen habe, das Ganze etwas auflockert, ist Classics #9 doch harte Kost. Teilweise musste ich mich echt zwingen weiterzulesen, damit ich durchkomme. Und das, obwohl dieser Band einer der dünneren der Reihe ist. Der Vorgänger hat sich deutlich besser lesen lassen. Wenn Duffy weiter die Leitung behält, hoffe ich, dass sie den Humor beibehalten, aber die Storylines deutlich verbessert hat. Mit dem Cliffhanger freue ich mich auch schon auf Classics #10 Kopfgeld, Teil 2, gebe diesem Band hier allerdings nur 2 von 5 Holocrons.