Nachdem die letzte Folge, „Verborgene Dunkelheit“, schon in großen Schritten auf das Staffelfinale zuzugehen schien, gönnt sich Star Wars Rebels mit „Der vergessene Droide“ vor dem Endspurt nochmals eine Verschnaufpause. Im Zentrum der Handlung steht dieses Mal Chopper.
Die Ghost-Crew muss mal wieder neuen Treibstoff für die Rebellion besorgen und landet dafür auf auf der imperialen Basis Horizon Base. Während der Rest der Besatzung die Mission durchführt, lässt sich Chopper jedoch vom Warenangebot eines Schrotthändlers ablenken, welcher ein Droidenbein verkauft, das sein eigenes unpassendes Bein ersetzen könnte. Chopper stiehlt das Bein und gerät auf der Flucht aus Versehen in einen imperialen Frachter, der gerade ablegt.
An Bord wird er von dem imperialen Protokolldroiden AP-5 entdeckt, welcher auf dem Frachter ein trauriges Dasein fristet und nur noch Verwaltungstätigkeiten ausführen muss, obwohl er zu Klonkriegszeiten als taktischer Analysedroide tätig war. Obwohl AP-5 Chopper zunächst verraten will, stellen beide Droiden doch bald fest, dass sie viele Gemeinsamkeiten haben, und freunden sich an, woraufhin Chopper seine neue Bekanntschaft von seinem Hemmbolzen befreit. Gemeinsam versuchen die beiden Droiden, zurück zur Rebellion zu gelangen, welche mittlerweile arg vom Imperium bedrängt wird…
Wenn im Titel einer Serienfolge das Wort „Droide“ auftaucht, dann löst das bei mir erst mal wenig Begeisterung aus. Droiden in Star Wars sind ganz nett als Sidekicks und Comic Relief, aber meiner Meinung nach eignen sie sich nicht als Protagonisten, die eine Handlung tragen – zumindest nicht, wenn man eine nicht ausschließlich an Kinder gerichtete Geschichte erzählen will.
Auch „Der vergessene Droide“ driftet teils schnell ins Lächerliche ab. Choppers Beinklau und Flucht sind zwar ganz lustig und es sieht ziemlich putzig aus, wenn Chopper sich seine Trophäe unter den viel zu kurz geratenen Greifarm klemmt, aber als Zuschauerin, die Plotentwicklungen sehen will, frage ich mich schon, warum ich mir diese Droidenblödelei ansehen muss.
Zum Glück kriegt die Folge noch ein wenig die Kurve, sobald der zweite Droide, AP-5, vorgestellt wird. Da er, anders als Chopper, sprechen kann und nicht nur auf Comedy ausgelegt ist, sondern sehr traurig bis depressiv wirkt, kehrt ein wenig Ernsthaftigkeit in die Serie zurück. Die Thematik, dass Doiden in Star Wars eine Persönlichkeit und teilweise sogar einen freien Willen haben und man ihnen deshalb auch als Personen entsprechenden Respekt entgegenbringen sollte, ist immer wieder spannend, wenn auch „Der vergessene Droide“ nichts Neues zu diesem Thema beiträgt. Allerdings wird an einer Stelle die Logik des Droidendaseins doch schon sehr strapaziert: AP-5 entscheidet sich eigenmächtig dafür, Chopper nicht an seine Vorgesetzten zu verraten, obwohl zu diesem Zeitpunkt sein Hemmbolzen noch nicht entfernt wurde. Dies dient selbstverständlich im Kontext der Handlung dazu, die Figur als sympathisch und vertrauenswürdig darzustellen. Aber wenn ein Droide mit Hemmbolzen noch so viel freien Willen hat, dass er seinen sogar Besitzern auf Nachfrage die Anwesenheit von Feinden verschweigen kann, wozu sind Hemmbolzen dann überhaupt gut?
Bei aller Kritik muss man der Folge auch zugute halten, dass sie es am Ende noch schafft, den Droiden-Plot – etwas fadenscheinig – wieder mit der größeren Mission der Rebellen zu verknüpfen und ihm somit etwas mehr Relevanz zu verleihen. Wäre das Chopper-Abenteuer für sich allein stehen geblieben, hätte ich aufgrund mangelnder Relevanz sicher noch ein Holocron abgezogen. So gebe ich der Folge mit einem zugedrückten Augen noch knappe 3 Holocrons.
Hier könnt ihr euch die Rebels Recon zur Folge nochmals ansehen:
Was ist eure Meinung zur Folge „Der vergessene Droide“?