Rezension: Jedi Quest 4: Tödliche Spiele von Jude Watson

Zufälle gibt’s, oder? Nun, in diesem Fall handelt es sich um Jedi Quest 4: Tödliche Spiele von Jude Watson, in dem es doch tatsächlich um das Pendant der olympischen Spiele im Star Wars-Universum geht. Da ich ja immer etwas vorarbeite, was Rezensionen angeht, lest ihr das hier deutlich später, aber aktuell laufen dieselben Spiele in unserer Welt. Ihr glaubt gar nicht, wie überrascht ich war, als ich an der entsprechenden Stelle im Buch angekommen war. Dominik Kuhns Übersetzung des Buches erschien am 26.02.2003 bei Dino, später kam, wie üblich, ein Sammelband bei Panini. Die Handlung spielt im Jahr 27 vor der Schlacht um Yavin und damit in der Ausbildungszeit von Anakin Skywalker.

Jedi Quest 4: Tödliche Spiele (26.02.2003)
Jedi Quest 4: Tödliche Spiele (26.02.2003)

Die Galaktischen Spiele finden periodisch alle sieben Standardjahre statt – dieses Jahr auf dem Planeten Euceron, der nicht wirklich demokratisch regiert wird und trotzdem mehr Macht im Senat erlangen will. Daher ist eine zwischenfallfreie Ausrichtung der Spiele essenziell und die regierende Macht, die aus zehn Mitgliedern besteht, fordert die Hilfe der Jedi an, die der Bitte nachkommen; nicht um die regierende Macht zu unterstützen, sondern um die vielen Sportler und Zuschauer zu schützen. Eines der drei Jedi-Teams besteht aus Obi-Wan und Anakin. Obi-Wan macht dabei eine Lektion über die lebendige Macht aus der Mission, was Anakin zunächst etwas nervt. Schnell wird jedoch klar, dass bei den Spielen etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Ähnlich wie die Doping-Debatte, die unsere Spiele bereits im Vorfeld getrübt hat, werden wohl auch die Galaktischen Spiele im großen Stil manipuliert. Bei den Ermittlungen werden Obi-Wan und Anakin von zwei weiteren uns gut bekannten Jedi-Teams unterstützt. Dabei stellt sich nicht nur erneut die Abneigung zwischen Anakin und Siris Padawan Ferus Olin heraus, sondern auch Anakins Unverständnis für Obi-Wans scheinbare Distanziertheit gegenüber seinen Mitmenschen. Mehrmals denkt Anakin darüber nach, ob sein Meister ihn überhaupt richtig versteht und wie es wohl mit Qui-Gon gewesen wäre. Obi-Wan hingegen hat bereits im letzten Band verstanden, dass er nicht Qui-Gon und Anakin keine jüngere Version seiner selbst ist, und so hat sich die Beziehung zwischen den beiden leicht verändert, auch wenn Anakin dies offenbar nicht wirklich aufgefallen ist.

Jedi Quest 3: The Dangerous Games (30.09.2014)
Jedi Quest 3: The Dangerous Games (30.09.2014)

Jedenfalls treffen die Jedi auf Diddi und Astri, deren Abwesenheit ich im letzten Band bemängelt hatte. Nun lernen wir auch Astris neuen Ehemann kennen, der tatsächlich Teil des Rats der Spiele ist, der Star Wars-Version des IOC, auch wenn er offenbar nur für die Sitzplatzreservierungen von wichtigen Senatoren zuständig ist. Doch daraus kann ja noch mehr werden.

Neben den offiziellen Spielen findet auch noch ein illegales Podrennen statt, bei dessen Erwähnung der junge Skywalker natürlich sofort Feuer und Flamme ist. Dabei gibt es auch ein Wiedersehen mit seinem alten Erzfeind Sebulba und auch seinen alten Podrenner findet Anakin wieder.

Neben Anakins und Obi-Wans Beziehung wird auch die Korruption im Sport in den Vordergrund gerückt. Dabei bekommen sowohl illegale Aktivitäten um die Spiele, wie zusätzliche Rennen oder illegale Wetten, aber auch korrupte Funktionäre ihr Fett weg. Leider ist halt auch die Regierung nicht so ganz das wahre und auch Anakin findet diese Episode nicht allzu aufbauend.

Wieso auch immer, dieser Roman passt zur aktuellen Situation im Sport wie die Faust aufs Auge. Ob das 2002, als der Roman in den USA erschien, auch schon so war? Da hatten wir immerhin ebenfalls olympische Spiele (Winter 2002 in Salt Lake City). Außerdem ist ganz nebenbei auch die Story um diese Korruption nicht schlecht geraten und es gibt ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Das Ganze kann man also als eine Gesellschaftskritik für die reale Welt, verpackt in eine Star Wars Geschichte bezeichnen, was ich als Sportler in diesem Fall sehr gut heiße. Daher also fünf von fünf Holocrons.

Der Rezensent vergibt 5 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 5 von 5 Holocrons!

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