Rezension: Eine neue Hoffnung – Hörbuch zum Filmroman

Nach dem Hörbuch zu Episode VII: Das Erwachen der Macht darf ich euch heute zur Rezension zu Episode IV: Eine neue Hoffnung begrüßen. Dieses erschien am 17.10.2016, also erst vor ein paar Tagen, bei Random House Audio und enthält die ungekürzte Fassung des Romans zu besagter Episode, der von Alan Dean Foster als Ghost-Writer für George Lucas geschrieben wurde. Leser ist dieses Mal Wolfgang Pampel, die deutsche Stimme von Harrison Ford und damit von Han Solo.

Star Wars Episode IV: Eine neue Hoffnung (17.10.2016)
Star Wars Episode IV: Eine neue Hoffnung (17.10.2016)

Auf den Inhalt werde ich in dieser Rezension nicht noch einmal eingehen, dazu könnt ihr aber gerne Julians Rezension der Taschenbuchausgabe lesen. Wie schon zur letzten Hörbuchrezension setze ich die fünf Holocrons auf Höhe der Eragon-Hörbücher an, die von Andreas Fröhlich gelesen wurden.

Zu Beginn eines jeden Hörbuches werden zunächst die Rahmeninformationen gelesen, also Autor, Titel, Leser, etc. Bereits hier fällt Pampels tiefe Stimme auf, die mit großen Tieftönern sofort in Mark und Bein fährt. „Genial“ dachte ich mir zu diesem Zeitpunkt, denn mit tiefen Stimmen lässt sich super spielen. Danach verliest Pampel einen Auszug aus dem „Tagebuch der Whills“, im Original „Journal of the Whills“, wobei wie gewohnt nicht erklärt wird, was das Tagebuch oder die Whills selber sind. Probehalber habe ich verglichen, ob der gelesene Text mit meiner Ausgabe des Buches (die aktuellste) übereinstimmt. Leider wurde ich enttäuscht. Der Tagebucheintrag wurde lediglich sinngemäß wiedergegeben und ist nicht identisch mit dem Text. Eine Notiz hinterlegen, weiter ging es.

Zu Beginn treffen wir auf eine Correllianische Korvette, die von einem Sternenzerstörer geentert wird. Der erste gesprochene Satz kommt ja bekanntlich von C-3PO. An dieser Stelle bemerkte man gut, dass Pampel dem Droiden eine andere Stimme gab als dem Erzähler. Klar – der Droide wirkt auch immer etwas gehetzt. Dieses Gehetzte bringt Pampel super rüber und schaffte es auch, dass ich mich an den Droiden erinnert fühlte. Die meisten anderen Charaktere lassen sich jedoch leider nur vom Kontext her voneinander und vom Erzähler unterscheiden, sodass es mit der Zeit ziemlich kompliziert wurde zu verfolgen, wer überhaupt gerade spricht. Gerade Luke und Han konnte man kaum unterscheiden und das, obwohl Han Pampel doch eigentlich liegen sollte. Außerdem vermischte Pampel zeitweise wörtliche Rede mit dem Erzählen des Erzählers, sodass ich teilweise etwas verwirrt war, als Dinge wie „die Wände kamen näher“ gesagt wurden, obwohl ich in Gedanken noch bei von Charakteren gesprochenen Worten war.

Ebenso wie Stephan Günther im letzten Hörbuch, liest Pampel seine eigene Figur ebenfalls nicht so, wie es im Film der Fall war. Entweder, weil man es als unpassend erachtete eine Figur anders zu lesen als die anderen, oder damit sie nicht mehr Tiefe erfährt als die anderen. An dieser Stelle, muss ich sagen, hätte es der Figur jedoch sehr gut getan, wenn sie sich etwas von den anderen abgehoben hätte. Schließlich hebt sich 3PO auch ab und wenn sich irgendwann jede Figur von den anderen abhebt, sind alle individuell, aber keine steht mehr im Vordergrund. Um mit etwas Positivem aus diesem Teil auszusteigen: Ich liebe Pampels Vader-Stimme. Sie ist der deutschen Synchronstimme von Vader zwar in keinster Weise ähnlich, aber durch das Tiefe kommt Vader hier genial-bedrohlich rüber.

Das Hörbuch zu Eine neue Hoffnung benutzt ebenfalls keine Musik, was ich als sehr positiv empfinde, nutzt aber an zwei Stellen Effekte. Beide Male sind allerdings zu rechtfertigen. Es handelt sich um die Szenen, in denen Obi-Wan nach seinem Tod zu Luke spricht. Hier wurde ein leichtes, kaum wahrzunehmendes Echo verwendet, welches andeutet, dass Kenobi nicht körperlich anwesend ist. Effekte in dieser Richtung finde ich äußerst gelungen und auch notwendig, freue mich aber auch, dass man keine anderen Geräusche, wie TIE-Jäger-Flüge oder Schüsse eingebracht hat. In dieser Richtung hat daben die Produzenten also super Arbeit geleistet.

Ebenso wie zu Beginn beim Journal habe ich auch stichprobenartig innerhalb des Buches nachgeschaut, ob der gelesene Text mit dem übereinstimmt, was in meiner Ausgabe steht. Die Antwort lautete häufig nein. Viele Sätze wurden vereinfacht oder moderner ausgedrückt als sie tatsächlich geschrieben wurden. Klar hört sich das in der Regel besser an, aber normalerweise liest man Hörbücher eins zu eins.

Bewertend gebe ich zwei von fünf Holocrons, da mir die Unterscheidung zwischen den Charakteren einfach nicht signifikant genug war. Pampel hat zwar eine super Stimme und ich bin sicher, dass er die Charaktere auch alle super rüber bringen könnte, aber er tut es leider nicht.

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!

Weiter mit der Hörbuchreihe geht es bereits nächste Woche, in der ich das Hörbuch Episode V: Das Imperium schlägt zurück rezensiere, welches ebenfalls von Pampel gelesen wurde.

Wir danken Random House Audio für das Rezensionsexemplar.

Ein Kommentar

  1. Mich störte stellenweise die Aussprache (Palpatine, Mos Eisley z.B.), ich habe nur die deutsche Uralt Ausgabe des Romans und kann daher nicht direkt vergleichen zwischen Text und Audio, deshalb danke, dass Du darauf eingegangen bist.
    Ich würde übrigens Effekte und Musik nach Vorbild der englischen Star Wars Hörbücher absolut begrüßen.
    Unterm Strich schließe ich mich Deinen 2 von 5 an

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