Star Wars Rebels: Servants of the Empire 4: The Secret Academy ist der abschließende Band der gefeierten Jugendromanreihe von Jason Fry über den Kadetten Zare Leonis und seine Freudin Merei Spanjaf, die gemeinsam ein geheimes Projekt des Imperiums aufdecken müssen, um Zares entführte Schwester Dhara zu retten. Angesiedelt ist diese Geschichte während und nach der ersten Staffel von Star Wars Rebels, aber vor Beginn der zweiten Staffel. Der 4. Band ist am Dienstag bei Disney-Lucasfilm Press auf Englisch erschienen und wird im Februar 2016 bei Panini als Diener des Imperiums 4 seine deutsche Veröffentlichung erfahren.
Nachdem Imperial Justice sich (meisterhaft, wohlgemerkt) eher auf die beiden Hauptfiguren und deren Entwicklung konzentrierte, legt The Secret Academy einen starken Fokus auf die Action. Der Status Quo wird von Kapitel zu Kapitel umgeschmissen, was einerseits für Spannung sorgt – es werden schließlich drei Bände alte Fragen endlich beantwortet – aber andererseits auch etwas gehetzt wirkt. An manchen Stellen im 2. und 3. Akt hätte ich mir gewünscht, dass man sich mehr Zeit genommen hätte, um die Antworten expliziter zu machen oder emotionalen Momenten mehr Entfaltung zu gönnen. Die letzten 30 Seiten wirkten auf mich besonders gehetzt. Ich denke, es hätte dem Buch gut getan, wenn Band 3 sich noch auf die Handlung des ersten Aktes von Band 4 erstreckt hätte.
Ansonsten liefert The Secret Academy das, was man sich vom Finalband der Reihe erhofft hatte. Zare findet auf Arkanis einige seiner Antworten, Merei wird zur treibenden Kraft der Ereignisse auf Lothal und es gibt einige Anspielungen auf das Star Wars Rebels-Seriengeschehen. Wer das Finale der ersten Staffel gesehen hat, hat sich nämlich bestimmt gefragt, wie das Schicksal eines gewissen Bösewichts sich auf Zare Leonis und seine Abenteuer auswirken würde. Außerdem gibt es durch den Kommandanten der Arkanis-Akademie eine mögliche Verbindung zu einer wichtigen Figur aus Das Erwachen der Macht. Tonnenweise Anspielungen auf Legends-Elemente (vornehmlich aus dem Essential Guide to Warfare) gibt es ebenfalls.
Viel kann ich euch leider nicht über das Buch sagen, da es wirklich so handlungsgetrieben ist, dass es schwer fällt, keine Spoiler zu nennen. The Secret Academy löst nicht alle offenen Fragen, sodass – in Form einer weiteren Buchreihe oder einer Fernsehfolge – durchaus eine Fortsetzung möglich ist. Manche Handlungsstränge werden etwas zu glatt aufgelöst, aber in anderen müssen Zare und Konsorten auch einen hohen Preis zahlen. Die Erzählperspektive liegt im relativ ruhigen Akt 1 bei Zare, in Akt 2 bei Merei auf Lothal und in Akt 3 wieder bei Zare. Auf dem Cover sind ja bereits ein paar bekannte Figuren zu sehen, sodass ihr euch denken könnt, worauf das Ganze hinausläuft.
The Secret Academy ist ein kurzweiliges Lesevergnügen, aber leider kein perfektes Buch wie manche der Vorgängerbände, was an dem teils zu rasanten Handlungsablauf in der zweiten Buchhälfte liegt. Man muss Jason Fry aber zugute halten, dass er kein Figurenschicksal vergisst und befriedigende Antworten auf die wichtigsten Fragen liefert. Da die Reihe aber in einem größeren Kontext existiert – dem der Serie und dem des Kanons allgemein – werden manche Fragen aber wohl erst in einem anderen Medium vollständig beantwortet werden. Über eine Fortsetzung der Reihe in anderer Form würde ich mich jedenfalls sehr freuen.
Das Buch kommt (mit etwas Wohlwollen, zugegebenermaßen) auf 4 von 5 Holocrons. Abschließend danke ich Jason Fry für eines der größten Highlights des bisherigen Kanons – das auch über den Kanon hinaus ein großes Lesevergnügen ist.
Und jetzt ihr – was haltet ihr von dem Finale der Reihe?
@ Florian
Kannst du eigentlich einschätzen, wo genau dieser Band zeitlich anzusiedeln ist? Spielt er während oder nach der ersten Staffel von „Rebels“ bzw. befinden sich diese noch auf Lothal oder haben sie sich schon den restlichen Rebellen angeschlossen?
Der Zeitraum, in dem der Roman spielt, ist eigentlich recht eindeutig und ich hab es auch oben angedeutet. Leider ist es nicht möglich, genaue Daten zu liefern, ohne wichtige Elemente des Buches zu spoilen. 😀
Ähem .. tja, wer lesen kann. Sorry, mein Fehler. Frage hat sich erübrigt. 😉 *schäm*
Ich stimme der Rezension komplett zu. Ich hätte mir gewünscht, dass sich das Ende mit etwas mehr Ruhe entwickelt. Auf mich wirkte es etwas wie das große Aufräumen aller Handlungslinien, aber ohne die Fragen nach den Vorgängen im Turm wirklich zu klären. Aber vielleicht ist es ja dem Umstand geschuldet, dass es ein Jugendbuch ist, dass es etwas zu ideal endet.
Ich denke/hoffe, dass man von den Figuren auch weiterhin noch einiges liest/sieht. Ich für meinen Teil kann mit Zare mittlerweile deutlich mehr anfangen als mit Ezra.
Was Ezra angeht: OH JA!