Rezension: Das Erbe der Jedi-Ritter 5: Die letzte Chance von James Luceno

The New Jedi Order 5: Agents of Chaos II: Jedi Eclipse (2000, Paperback)
The New Jedi Order 5: Agents of Chaos II: Jedi Eclipse (03.10.2000)

Mit Agents of Chaos II – Jedi Eclipse beendete James Luceno am 03.10.2000 seinen Zweiteiler bei Del Rey, der zugleich die Bände 4 und 5 der Reihe Das Erbe der Jedi-Ritter bildet. Auf dem Cover, welches von Rick Berry stammt, ist ein Yuuzhan Vong mit Kommandomantel und Amphistab in der Hand, sowie Han Solo zu sehen, der auf etwas rechts außerhalb des Bildes schießt. Das Motiv ist generell in kräftigen Farben gehalten und im oberen Bereich auch ziemlich hell. Die deutsche Ausgabe unter dem Titel Star Wars: Das Erbe der Jedi-Ritter 5 – Die letzte Chance, übersetzt von Andreas Helweg, die im Juli 2003 bei Blanvalet erschien, orientiert sich an diesem Cover, ändert jedoch das Farbschema drastisch: Der ursprünglich rote Kommandomantel scheint jetzt blassrosa zu sein, den Amphistab kann man aufgrund des jetzt dunklen Hintergrundes kaum erkennen. Generell wurde das Bild verdunkelt.

Worum geht es in Die letzte Chance? Die Ereignisse des letzten Teiles sind erst wenige Wochen alt und schon sind die Yuuzhan Vong wieder auf dem Vormarsch. Dieses Mal greifen sie den Planeten Gyndine an, der ihnen quasi schutzlos ausgeliefert ist. Ebenfalls auf der Oberfläche sind Leia Organa und C-3PO, die bei der Evakuierung helfen; außerdem auch einige Verwandte des Ryns Droma, den Han Solo im letzten Band kennen gelernt hat, und der Jedi Wurth Skidder, der sich bereitwillig von den Vong gefangen nehmen lässt, um an Informationen zu gelangen.

An dieser Stelle möchte ich bereits anmerken, wie sehr sich Skidders Charakter innerhalb der Reihe bereits zu diesem Punkt verändert hat. Zu Beginn hatte er noch die Verhandlungen behindert und stand fest im Bann von Kyp Durrons Philosophie, dann ging er mit Corran Horn auf Reisen und wurde irgendwann schwer verletzt, büßte dadurch seine Arroganz ein und lässt sich nun selbst gefangen nehmen, um anderen zu Helfen. Ich glaube nicht, dass er das auch vor fünf Bänden getan hätte. Großes Lob also an das Autorenteam bis dahin, dass sie diesen Charakter so schön entwickelt haben.

Han und Droma suchen überdies weiterhin nach Dromas Verwandten, da sie nicht wissen, dass diese sich auf Gyndine befinden. So irren die beiden durch die Galaxis und sind den Yuuzhan Vong dabei näher auf der Spur als die Neue Republik, die versucht, eben diese in eine Falle zu locken, bei der die Solo-Jungs Jacen und Anakin sowie die Centerpoint-Station im Corellia-System eine große Rolle spielen sollen.

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Die Vong unterdessen haben sich mit den Hutts verbündet. Zumindest glauben die Hutts das, denn in Wahrheit werden auch sie nur ausgenutzt, was herrlich inszeniert wurde. Zudem versteht Luceno es auch den Leser zu verwirren, denn bei den ganzen Plänen, die die Neue Republik, die Yuuzhan Vong, die Hutts und diverse andere Parteien (z.B. wie meuternde Droiden) haben, fällt es nicht leicht, den Überblick zu wahren und letztlich sprach mir ein Satz im Buch aus der Seele: „Wer trickst hier wen aus.“ Etwas, das auch bis kurz vor Ende nicht aufgeklärt wird.

Ebenfalls bemerken sowohl Han als auch Leia, dass ihre Ehe langsam aber sicher den Bach runter geht und sie sich zu den Einzelpersonen aus der Zeit der Rebellion zurückentwickeln. Zwar tun die beiden noch nichts dagegen, doch Einsicht ist bekanntlich der erste Schritt zur Besserung, nicht wahr?

Was mich allerdings überrascht hat, war die massive Abwesenheit von Jedi. Wurth Skidder bekommt zwar eine große Rolle zugesprochen und auch Kyp Durron und Luke Skywalker haben ihre kleinen Auftritte, doch ansonsten kommen keine Jedi wirklich vor. Anakin und Jacen sind zwar Jedi, doch hat der aktuelle Einsatz damit nichts zu tun und sie sind als Techniker unterwegs. Jaina hingegen ist bei den Renegaten und wird nur erwähnt. Da passt dann der englische Titel viel besser: Jedi EclipseJedi-Verdunklung, Jedi-Finsternis, oder sehr frei Übersetzt Die Abwesenheit der Jedi. Der deutsche Titel hingegen scheint stattdessen auf eine Szene weit hinten im Buch anzuspielen, bei der Anakin eine Entscheidung auf sehr rüde Art und Weise abgenommen wird. Mehr möchte an dieser Stelle dazu nicht sagen, doch passt meiner Meinung nach der englische Titel besser.

Dabei hat Luceno immer wieder geniale Ideen. Wer braucht schon eine Verfolgungsjagd, wenn man auch… Ups, ja spoilerfrei, hier. Jedenfalls habe ich selten so gelacht in ernsten Situationen.

Tatsächlich gibt es sogar mehrere Referenzen auf ältere Werke des Legends-Bereiches, unter anderem den Pakt von Bakura. Zudem auch eine sehr eindeutige Anspielung auf ein Werk, welches ich nicht erkannt habe. Erzählt mir gerne in den Kommentaren. in welchem Roman Han den Droiden auf Ruan schon einmal getroffen hat, dann lerne ich auch noch etwas dazu.

Das Erbe der Jedi-Ritter 5 – Die letzte Chance von James Luceno bekommt von mir alle fünf Holocrons, da dieser Band eindeutig besser war als der Vorgänger, der ebenfalls von Luceno geschrieben wurde. Dieses Mal habe ich mich auch dazu entschlossen, da trotz der Abwesenheit der Jedi extrem viel passiert ist und man auch merkt, dass Star Wars gut auch mal ohne die Macht auskommt, was ein bemerkenswerter Punkt der Geschichte ist. Trotzdem hoffe ich auf mehr Jedi in dem Nachfolger, der von Kathy Tyers geschrieben wurde.

Der Rezensent vergibt 5 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 5 von 5 Holocrons!

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