Rezension: Star Wars Rebels: Gefährliche Ware von Michael Kogge

Nachdem er bereits die vier Kurzepisoden und den Pilotfilm adaptiert hatte, durfte Michael Kogge sich auch an die einzelnen Episoden der Star Wars Rebels-Fernsehserie wagen. Der Titel des Werks lautete im Original Droids in Distress und erschien als Teil des offiziellen Kanons am 18.11.2014 bei Disney-Lucasfilm Press. Die Übersetzung von Andreas Kasprzak erschien unter dem Titel Gefährliche Ware am 10.03.2015 bei Panini. Dieser Jugendroman enthält eine kurze Einleitung unter dem Titel Ezras Geschichte, die noch einmal den Pilotfilm zusammenfasst sowie die Adaptionen der ersten Rebels-Episode Gefährliche Ware und der dritten Episode Der Aufstieg der alten Meister, allerdings unter dem Titel Alte Meister.

Star Wars Rebels: Gefährliche Ware (10.03.2015)
Star Wars Rebels: Gefährliche Ware (10.03.2015)

Auf dem Cover zu sehen sind C-3PO und R2-D2 sowie Chopper, der Astromechdroide der Ghost, der über die beiden hinwegfliegen will.

Auf die Inhalte der einzelnen Episoden werde ich hier nicht im Detail eingehen. Lest dafür lieber die TV-Rezensionen, die ich noch einmal verlinkt habe.

Zeitlich einzuordnen sind die Episoden wenige Wochen nach dem Pilotfilm, der zusätzlich eine eigene Adaption bekommen hat, dessen Rezension ihr hier nachlesen könnt. Trotzdem bekommt Der Funke einer Rebellion auch hier noch einmal eine minimalistische Zusammenfassung, die sich von Seite 3 bis Seite 32 erstreckt. Dabei werden die meisten Dialoge und Handlungen stark gekürzt, es wird kein Worldbuilding betrieben und generell wirkte dieser Teil eher hingeklatscht als liebevoll geschrieben, weswegen er die Bewertung des ganzen Buches mit runterzieht und es nur auf ein Holocron schafft.

Die erste Episode Gefährliche Ware, deren TV-Rezension ihr hier noch einmal nachlesen könnt, gefällt mir da wesentlich besser. Sie erstreckt sich von Seite 37 bis Seite 77 und betreibt auch mehr Worldbuilding als der Pilot. Selbst die Komik, die die drei Droiden miteinander verbindet, kommt hier sehr schön rüber und weckt Erinnerungen an die klassische Trilogie sowie Werke des jetzigen Legends-Bereiches, in dem C-3PO und R2-D2 ihre merkwürdigen, aber lustigen Auseinandersetzungen hatten.

Was allerdings überhaupt nicht gepasst hat war die deutsche Übersetzung. Mehrmals habe ich mich gefragt, ob Übersetzer und Lektor den Text eigentlich noch einmal Korrektur gelesen haben. Teilweise waren Rechtschreibfehler enthalten, die einen förmlich ansprangen. Klar, das kann jedem einmal passieren, aber in einem Buch, welches übersetzt, korrigiert und von einem renommierten Verlag herausgegeben wurde, dürfen Fehler in dieser Menge nicht auftreten.

Dieser Teil erhält von mir drei Holocrons.

Die dritte Episode, deren TV-Rezension ihr hier noch einmal nachlesen könnt, hat hier den Titel Alte Meister bekommen. Warum die zweite Episode Der Kampf mit dem TIE-Jäger nicht umgesetzt wurde, ist mir ein Rätsel, wurde doch sogar darauf Bezug genommen. Dieses letzte Drittel erstreckt sich über die Seiten 81 bis 119 des Buches und schließt es damit ab. Auch diese Episode ist vom Schreibstil her ganz gut gelungen und Kogge gibt uns immer wieder kleinere Häppchen an Informationen, die es so in der Folge selbst nicht zu sehen gab. Auch ist die Übersetzung in diesem Teil halbwegs gut gelungen, abgesehen davon, dass Kanan einmal mit Ezra verwechselt wurde.

Dieser Teil bekommt von mir vier von fünf Holocrons.

Wer aufmerksam mitgezählt hat wird inzwischen auf acht Holocrons gekommen sein, geteilt durch drei wären 2,66 Holocrons. Aufgerundet würde ich also drei geben, wenn ich nicht noch was zu sagen hätte, was nichts mit der Story zu tun hat: Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass dieses Buch ein Jugendroman sei, wie auch Die Rebellion beginnt einer war. Leider weit gefehlt. Neben Bildern auf vielen Seiten, die Porträts der Charaktere, Steckbriefe und einmal auch eine schematische Zeichnung eines Sternenzerstörers der Imperium Klasse zeigen, die zugegebenermaßen noch zu verkraften gewesen wären, wartet Gefährliche Ware auch mit größerer Schrift auf. Das hätte nun wirklich nicht sein müssen und deshalb gibt es insgesamt leider nur zwei Holocrons.

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!

Wir danken dem Panini Verlag für das Rezensionsexemplar.

2 Kommentare

  1. Tolle Rezension…wie immer eigentlich!

    Nachdem ich zuerst den großartigen Roman zum Piloten Der Funke einer Rebellion gelesen habe, war dieses Buch wirklich ein Schlag in Gesicht. Ezras Geschichte wirkt wirklich ziemlich lieblos und schnell dahingeklatscht, wie hier schon geschrieben wurde. Teilweise fehlten mir bestimmte Szenen und Dialoge aus dem Film oder aus den oben genannten Buch.

    Ich persönlich hätte es besser gefunden wenn man hier neben den beiden Folgen auch noch die TIE-Jäger Folge mit erhalten hätte, anstatt Der Funke einer Rebellion. Der erste Roman dieser Aufbereitung, Der Aufstieg der Rebellen fand ich ganz Ok, da der Stoff gut genutzt wurde, vor allem weil es nur Kurzepisoden waren.

    Naja…Mal schauen was uns mit Ezra lebt gefährlich erwartet.

  2. Habe den Jugendroman kürzlich gelesen.
    Und ich muss der Kritik zustimmen: in jedem Punkt.
    Die Adaption ist schlecht, vor allem Ezras Geschichte ist sehr zusammengefasst, unemotional und seltsam erzählt.
    Wer zuvor „Die Rebellion beginnt“ gelesen hat wird sehr frustriert sein.
    Aber auch die anderen beiden Folgen wurden nicht besonders gut adaptiert, nichts neues, vieles wichtige ausgelassen, schade.
    Zudem finde ich es ebenfalls enttäuschend das in dieser Reihe einige Folgen unadaptiert bleiben. (Wenn die so wären wie dieses Buch wäre das gut, aber Kogge hat in den beiden Vorgängern bereits bewiesen, dass er es kann, wieso nun diesmal nicht?)
    Da es sich um einen Jugendroman handelt, liest sich das Buch schnell und gut.
    Star Wars Rebels macht immer Spaß, aber bei dieser Adaption ist das fast der einzige gute Punkt.

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