Star Wars: The Clone Wars Band 3: Keine Gefangenen ist Teil des Multimediaprojektes The Clone Wars und wurde von Karen Traviss geschrieben. In den USA wurde der Roman am 19.05.2009 von Del Rey veröffentlicht, die Übersetzung von Firouzeh Akhavan folgte am 15.03.2010 bei Blanvalet. Auf dem Cover von Craig Howell sind zwei Klonkrieger im The Clone Wars-Design zu sehen, welche im Schatten einer Brücke auf ein Ziel außerhalb des Bildbereiches schießen. Auch dieser dritte Band spielt im ersten Kriegsjahr 22 VSY. Er baut zwar auf The Clone Wars auf, jedoch nur vage auf den ersten beiden Bänden der Reihe. Wie für einen Traviss-Roman üblich wird jedes Kapitel mit einem einleitenden Zitat oder Spruch aus einem anderen Teil des Star Wars-Universums eröffnet.
Im Prolog treffen wir zunächst auf eine der bekanntesten und, wie ich finde, auch beliebtesten Figuren im Legends-Bereich: Captain Gillead Pellaeon. Dieser ist gerade dabei, sich in seiner Kabine auf dem frisch gewarteten Acclamator-Klasse Sternzerstörer Leveler zu rasieren. Auch die Leveler ist nicht unbekannt, denn sie taucht bereits in Traviss‘ Republic Commando-Reihe auf. Commander Levet ist ebenfalls auf ihr stationiert.
Die Handlung selbst ist recht schnell erklärt. Während Anakin Skywalker nicht genehmigten Urlaub nimmt, um mit seiner heimlichen Ehefrau Padmé Amidala Zeit zu verbringen, hat Captain Rex das Kommando über die Torrent-Kompanie und Ahsoka Tano. Nach einigen Verlusten werden die freien Plätze der Kompanie mit Glänzern aufgefüllt, mit denen sich Ahsoka schnell gut versteht. Dia ganze Truppe besucht die Leveler um die Padawan, sowie die neuen Truppen mit den neuen Waffentypen auf den verbesserten Acclamator-Klasse Sternzerstörern vertraut zu machen und die Leveler bietet sich hierfür an. Selbstverständlich gibt es hierbei einige Probleme, auf die ich hier nicht weiter eingehen werde.
Die eigentliche Handlung besteht jedoch darin, eine Geheimdienstagentin der Republik von einem Planeten zu befreien, welcher gerade von einer Revolution heimgesucht wird. Offensichtlich gibt es hierbei ebenfalls Schwierigkeiten und das nicht nur, weil besagte Agentin Pellaeons Geliebte ist. Neben der Leveler hat übrigens auch ein zweites Schiff den Hilferuf empfangen: die Wookieeschütze. Mit an Bord: der Jedi Djinn Altis, welcher seine eigene Jedi-Splittergruppe gegründet hat, in der es unter anderem erlaubt ist, zu heiraten, und Callista Ming, welche, wie wir in deutlich späteren Romanen und Reihen erfahren, noch eine größere Rolle spielen wird.
Neben den zahlreichen Gastauftritten, die ich bereits erwähnt habe, finden sich auch zahlreiche Anspielungen auf zukünftige Ereignisse, beispielsweise in der Thrawn-Trilogie, oder der sogenannten Callista-Trilogie. Der Erzählstil ist dem aus anderen Traviss-Romanen sehr ähnlich: Eine erwachsene Sprechweise, keine Zensuren, wenn etwas nicht jugendfrei ist oder Ähnliches. Wie sie auf ihrer Website selbst auch schreibt sind ihre Star Wars-Romane keine Romane für kleine Kinder und auch hier wird das wieder sehr deutlich.
Für Erstleser im Legends-Bereich ist Keine Gefangenen nicht geeignet. Obwohl kaum Bezug auf die Bände 1 und 2 der Reihe genommen wird und auch die Handlung leicht zu verstehen ist, kommt bei den ganzen Bezügen auf und Charakteren aus dem restlichen Star Wars-Literaturbereich kein echter Lesespaß auf, wenn man zwei Drittel der Bezüge gar nicht versteht. Man sollte also erst zu Keine Gefangenen greifen, wenn man bereits einige Romane gelesen hat.
Und gerade wegen dieser vielen Bezüge finde ich, dass Star Wars The Clone Wars Band 3: Keine Gefangenen von Karen Traviss fünf von fünf Holocrons redlich verdient hat.