Rezension: R2-D2-Bastelset von Benjamin Harper

Nach rund einem Monat basteln kann ich euch nun endlich sagen, was ich von Paninis R2-D2-Bastelset halte, doch zunächst die üblichen Eckdaten.

Star Wars: R2-D2-Bastelset
Star Wars: R2-D2-Bastelset (15.09.2014)

Das R2-D2-Bastelset, oder Bastel-D2, wie wir ihn inzwischen im redaktionsinternen Chat nennen, erschien im Original am 02.10.2013 als Build R2-D2 bei Sterling Books. Als Autor wird Benjamin Harper angegeben, der auch das beiliegende Heftchen verfasst hat. Die deutsche Version erschien am 16.09.2014 bei Panini. Mitgeliefert werden der hochwertige Karton, der mit Prägungen und Hochglanzdruck auffällt, ein R2-D2-Begleitheft, welches R2-D2: Galaktischer Held heißt und Hintergrundinformationen zu R2-D2 und seinen Abenteuern aus den sechs bisherigen Episoden enthält. Auch werden einige Informationen zu R2-D2s verschiedenen Komponenten geliefert, welche nach und nach in den Filmen immer mal wieder vorkamen.

Heft Nummer zwei ist die Bastelanleitung, welche den zunächst leicht verwirrten Bastler anzuleiten versucht. Das meiste Material besteht jedoch aus den zwölf Seiten Bastelpappe, aus denen die Bauteile des kleinen Droiden ausgestanzt worden sind. Wobei… ausgestanzt stimmt nicht ganz, denn sie sind immer noch im Papier selbst, sodass man sie noch selber herauslösen muss, was auch ganz gut ist, denn die Teile sind durchnummeriert von Teil 1 bis Teil 98, wobei die Teile der Beine und Füße jeweils doppelt vorkommen, sodass man leicht auf 150 Bauteile kommt.

Was leider nicht mitgeliefert wird ist ein geeigneter Bastelkleber, sodass man noch einmal einen guten Bastelkleber der eigenen Wahl kaufen muss. Achtet hierbei darauf, dass die Verpackung vorne spitz zuläuft, denn die Klebeflächen sind meist nur einige Quadratmillimeter groß. In der Anleitung steht zwar, dass man am besten mit einem Pinsel arbeiten sollte, doch zerstört ihr euch damit den Pinsel und die Portionierung des Klebers ist bei weitem nicht so groß, wie sie sein sollte. Entweder es ist zu viel Kleber auf dem Pinsel, oder zu wenig. (Ja, das habe ich ausprobiert, deswegen kann ich das so sagen.)

Wer allerdings eine Anleitung à la LEGO erwartet, der wird enttäuscht werden, denn LEGO ist da bei weitem kleinschrittiger. Während beim Kopf noch so gut wie jeder Schritt erklärt wird, findet man gegen Ende immer öfter den Satz „Falte nun Bauteil X wie in der Abbildung und klebe es wie in der Abbildung an Bauteil Y!“ Das mag zwar einige von uns nicht weiter stören, ich fand es allerdings recht lästig, da die Anleitung so an Qualität verliert.

Auch scheint der Autor der Anleitung eine Rechts-Links-Schwäche gehabt zu haben, denn generell war immer, wenn im Text „das linke Bauteil“, „die linke Seite“ oder Ähnliches stand das genaue Gegenteil abgebildet, was mir beim ersten Mal viel überflüssige Arbeit beschert hat und auf der Innenseite der Figur hässliche Narben hinterlassen hat, die man von außen aber zum Glück nicht sehen kann.

Kleinteile. Klewinteile wohin man sieht...
Kleinteile. Kleinteile, wohin man auch sieht…

Übrigens ist bei diesem Modell von R2-D2 Millimeterarbeit gefragt, denn sobald ein Bauteil einmal nicht genau richtig zusammengesetzt wurde, passt der gesamte Aufbau nicht mehr, was vor allem bei runden Formen, die bei unserem kleinen Freund nun einmal zuhauf vorkommen, äußerst ärgerlich ist, da man so entweder mit Präzisionswerkzeug arbeiten muss oder gezwungen ist Mutter und/oder Mitbewohnerinnen zu belästigen, wenn Kleinstarbeit gefragt ist. Alternativ kann man es auch so machen wie ich und am Ende ganz einfach nach folgendem Motto arbeiten: „Was nicht passt, wird passend gemacht!“ Gerade bei der Endmontage, bei der die drei Beine und der Kopf am Torso befestigt werden, habe ich zur Schere gegriffen, weil die Beine ganz einfach nicht auf die dafür vorgesehenen Erhebungen passen wollten. Aber auch diese Eingriffe in den Bastelablauf lassen sich gut verbergen.

Was man als positiv anmerken kann ist die hohe Detailgenauigkeit, mit der Bastel-D2 daherkommt. So sind die Füße mit allerlei Spielereien ausgestattet, die Raketen an R2s Beinen sind vorhanden und auch die Schnittstellen und Lüfter, sowie Audioausgänge sind vorhanden und der R2 hat zwei blinkende Felder und drei verschiedene Audiofiles, die auf Knopfdruck abgespielt werden.

Hier die fertigen Teile vor der Endmontage.
Hier die fertigen Teile vor der Endmontage. Rechts eine Packung Zitronentee.

Nachteil: Egal wie klein es ist, du musst es trotzdem bauen. Für alle, die sich den Spaß schon angetan haben, sage ich nur Bauteil 35. Dieses hat nämlich eine Gesamtoberfläche von sage und schreibe einem Quadratzentimeter und muss zu einem vollständigen Quader gefaltet werden, von dem eine Seite an einen ebenso großen Kreis geklebt wird.

Was ihr auch beachten solltet ist die Wahl eures Klebers und der Menge an Kleber, die ihr bei den verschiedenen Bauteilen verwendet, denn mir ist es nicht nur ein Mal passiert, dass ich plötzlich selbst an den Teilen geklebt habe oder dass ich die Teile am Tisch festgeklebt hatte.

Insgesamt habe ich nun einen Monat an R2 gebastelt, was ich selbst als deutlich zu lange empfinde. Zum Vergleich: Die Executor von LEGO habe ich in maximal fünf Stunden fertig gehabt.

Das R2-D2 Bastelset ist meiner Meinung nach nicht geeignet für: Kinder, Jugendliche unter 18, Menschen, die einen Job haben, Menschen mit Wurstfingern, Menschen, die es gewohnt sind mit LEGO-Anleitungen zu arbeiten. Das Set ist nicht geeignet als Weihnachtsgeschenk.

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!

Da der fertige R2 allerdings doch ein wenig was hermachen würde, wenn er denn dann nicht so eingedellt wäre (ja, ich war manchmal ein wenig brutal) gibt es von mir zwei von fünf Holocrons.

Der fertiger Bastel-D2
Der fertige Bastel-D2

Wir danken dem Panini Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Ein Kommentar

  1. Diese Rezension war einfach unglaublich lustig. Ich bin mir sicher das Maximilian versucht hat objektiv und zumindest bedingt wertneutral zu bleiben aber das hat nur bedingt geklappt.
    Mir gefiel das sehr gut, da ja eine Rezension subjektiv und am besten ohne Zwänge verfasst werden sollte.

    Ich werde mir dieses Set auch nicht kaufen, dank dieser Rezension übrigens. Panini wird das nicht gerne lesen, aber wenn ich was kaufe möchte ich ungern unzufrieden damit sein.

    Danke für den Beitrag…ich zähle mich zu den Leuten die einen Job haben und eine eigene Seite betreiben….

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