Eventbericht: Star Wars Rebels-Kinotour in Mannheim

Star Wars Rebels: Spark of Rebellion (DVD)
Star Wars Rebels: Spark of Rebellion (DVD)

Seid gegrüßt, rebellische Leser. Soeben kehre ich mit meiner Freundin von der Star Wars Rebels-Kinotour in Mannheim zurück, wo uns und einigen anderen Fans der 44-minütige Pilotfilm Star Wars Rebels: Der Funke einer Rebellion vorgeführt wurde. Ich möchte euch hier erst mal meine generellen Eindrücke von dem Event und schließlich auch möglichst spoilerfrei vom Pilotfilm selbst übermitteln – auch wenn es da nicht so viel zu spoilern gibt, da es ja erst der Auftakt der Serie ist, aus dessen Handlung Disney auch kein großes Geheimnis macht. Am Ende gibt es auch eine Ladung Fotos vom Event.

Der Beginn des Programms war auf 10:00 festgelegt, aber bedingt durch unsere Zugverbindung kamen wir bereits gegen 9:10 am Cinemaxx in Mannheim an und waren beileibe nicht die ersten. Es hatte sich bereits ein buntes Grüppchen Menschen versammelt, gut anderthalb Dutzend, die hälfte im Kindesalter. Die Erwachsenen waren zum Teil Eltern, zum Teil auch einfach nur Fans, die in die Serie hineinschnuppern möchten. Ein paar Mitglieder des Disney-Teams wuselten umher und trafen letzte Vorbereitungen – aber, wie eine freundliche Dame uns mitteilte, die Türen öffnen erst um 10:00. So vertrieb man sich die Zeit mit etwas Plauderei. Ein Star Wars-begeisterter Vater war ganz froh, dass Rebels eine kinderfreundlichere Optik hat als The Clone Wars, das ihm im Laufe der Jahre immer düsterer und erwachsener geworden war. Meine Meinung? Nun, das wird bestimmt zu gewissem Grad auch mit Rebels passieren, aber klar, dadurch, dass die Ghost-Besatzung als eine Art Familie angelegt ist, ergibt sich daraus eine ganz andere Dynamik als bei den teils unzusammenhängenden Klonkriegsabenteuern der letzten Star Wars-Serie.

Die Star Wars Rebels-Crew
Die Star Wars Rebels-Crew

Ich hatte auch ein paar Dutzend Flyer für die JEDI-CON 2014 übrig, die beim Gespräch mit den umstehenden Fans auch schnell an den Mann oder die Frau gebracht wurden. Etwas niedlich fand ich ja, wie einige Kinder zu mir herkamen und mit großen Augen auf die Flyer deuteten, nach dem Motto: „Der Kerl da verschenkt was, ich muss es auch haben.“ Ein Kind schien mit den Buchstaben darauf allerdings noch nicht so ganz klarzukommen und gab mir den Zettel kurzerhand nach einem flüchtigen Blick wieder zurück. Naja, du wächst auch noch… 😉

Das gemütliche Beisammensein wurde schnell zum Gedränge als zwei Minuten vor zehn Uhr die Türen aufgingen und die Massen hineinströmten, galt es doch, möglichst als einer der ersten 50 hineinzugelangen, um ein Extra abzustauben (aber wenn ihr mich fragt waren am heutigen Samstagmorgen zum Einlass auch nicht mehr als 60 Leute da, wenn überhaupt, und so viele kamen danach auch nicht mehr dazu). Jeder hat dann Sabines Lieblingsmotiv, den Starbird, als Stempel auf die Hand bekommen und die ersten 50 bekamen einen Rebels-Turnbeutel mit dem allseits bekannten Filmplakat auf der einen und einem Inquisitor-Motiv auf der anderen Seite. Hinter dem Einlass warteten zwei Sturmtruppen der 501sten Legion, eine LEGO-Spielecke, eine Xbox, auf der spielwütige Kinder sich in die Schlacht von Geonosis aus Episode II stürzen konnten sowie einen „Fotopoint“, eine Sturmtruppen- und Inquisitor-Statue sowie eine Bildwand aus kleinen Klötzchen zum Aufbauen, die ebenfalls auf der einen Seite das Filmplakat mit den Rebellen und auf der anderen Seite den Inquisitor zeigte. Es gab also Zeit für Gespräche, Fotos, Toilettengänge und Snackkäufe. So ging es dann erst mal bis kurz nach 10:30, als der Kinosaal geöffnet wurde.

Als alle ihren Platz gefunden hatten wurde noch etwas geplaudert, dann ging es auch gleich los. Wir wurden bereits beim Hineingehen mit einem Star Wars Rebels-Willkommensbildschirm begrüßt, der gleich die Logos der Veranstalter zeigte: Disney XD und Sky ganz prominent, etwas versteckter, aber immerhin zentriert am oberen Rand auch die Logos von Disney und Lucasfilm. Ein nicht zu beneidender junger Herr des Disney-Personals las einen kurzen Werbetext von Disney und Sky vor, der etwas hölzern daherkam und vor allen Dingen „gewaltfreie Unterhaltung“ versprach – ein Ausspruch, der bei den kommenden Actionsequenzen, toten Sturmtrupplern und explodierenden TIEs natürlich von den Kinogängern (uns eingeschlossen) murmelnd wiederholt wurde. Etwas befreiter verkündete er dann, dass wir in Deutschland die ersten seien, die den Film zu sehen bekommen, bevor er die Bühne frei gab und die Leinwand uns erst einmal einen Disney-Trailer von Sky zeigte. (Ja, Sky, alles sehr werbewirksam – aber dafür war der ganze Spaß auch für uns Besucher gratis!)

Es folgte ein kurzer Zusammenschnitt der Prequel-Trilogie mit den wichtigsten Eckpfeilern der Geschichte: Es gab die Jedi, die Republik und die Sith, es kam zu den Klonkriegen, Anakin und Obi-Wan waren an den Frontlinien, Anakin verfiel der Dunklen Seite und wurde Darth Vader – und dann Schnitt in die „Dark Times“ mit ersten Blicken auf die Rebels-Rebellen. Nette Zusammenfassung für Leute, die die Prequels nicht kennen, aber es hat genügt, um wieder in Stimmung zu kommen – insbesondere bei musikalisch unterlegten Szenen meiner geliebten Episode III fühlte ich mich ganz wohl. Dann kam eine gut 10 Sekunden lange Grußbotschaft von Dave Filoni, dessen Gesicht so unvermittelt den Bildschirm füllte, dass manches Kind zusammenfuhr. Irgendwie niedlich war, wie er am Ende das Publikum auf Deutsch mit „Viel Spaß“ grüßt. Und dann – nun, dann kam endlich der Film.

Star Wars Rebels Ezra
Ezra Bridger, ein neuer Held

Also, jetzt meine Eindrücke, wie gesagt ohne Spoiler zur Handlung. Die ersten sieben Minuten waren den meisten Anwesenden bereits bekannt – eine relativ dialogarme Actionsequenz. Diese wurde auch schnell zu Ende geführt und wir bekamen ein paar Momente mit den neuen Charakteren. An sich ganz nett, auch wenn ich ein Problem mit der deutschen Synchro hatte. Die Übersetzungen waren dabei meist gelungen (auch wenn manche Fans sich bestimmt darüber echauffieren werden, dass aus dem Imperialen Sicherheitsbüro und die Imperiale Sicherheitsbehörde geworden ist, was jetzt aber kein Weltuntergang ist). Nur die Dialogregie kam mir etwas… gehetzt vor. So als hätte man aufgrund der grammatikalisch/syntaktisch komplexeren deutschen Sprache weniger Zeit gehabt und den Dialog quasi in das zeitlich beengte Bildmaterial quetschen müssen. Man kann allerdings damit leben – es erhöht für mich aber das ohnehin bereits schnelle Erzähltempo um eine Stufe. Ich denke, die englische Fassung wird alleine aus diesem Grund etwas entspannender wirken.

Aber nun zum Film selbst! Es ist Star Wars vom Feinsten. Es ist ganz anders als The Clone Wars, aber auf eigene Weise genauso gut. Ja, wir haben Familiendynamiken anstatt Kriegsgetümmel, wir haben viel mehr persönliche Beziehungen zwischen den Figuren anstatt epische, galaxisumspannende Konflikte – aber es funktioniert sehr gut. Ja, es ist für Kinder und es gibt wieder genug Kindliches (statt Rotta dem Huttling haben wir Kitwarr, den kleinen Wookiee), aber durch einige sehr schöne Momente fühlte auch ich mich angesprochen – sei es durch tolle Dialoge, sei es durch emotionale Momente, sei es durch gut choreografierte Action oder durch die Filmmusik von Kevin Kiner, die man nicht zu viel loben kann. Kiner mischt John Williams mit neuen Klängen und schafft etwas wahrlich Erhebendes. Die Rebellen haben alle ihre Glanzmomente und zeigen auch neue Seiten von sich. Besonders Zeb hat mich an einer Stelle, die ich aus der Begleitliteratur bereits aus Ezras Sicht kannte, wirklich überrascht. Und Kanan verstand ich dank A New Dawn auch ein Stück besser – warum er an manchen Stellen zögert während er an anderen direkt handelt und wie seine Dynamik mit Hera funktioniert.

Star Wars Rebels

Der Film bietet natürlich auch Schurken, die von Agent Kallus angeführt werden. Ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass die Ghost-Crew die Begegnung überlebt, aber er ist definitiv ein fähiger Gegner, von dem ich gerne mehr sehen möchte. Man merkt, dass mehr hinter ihm steckt, als man in der Folge sieht, und dass er eine ganz andere Art von Bedrohung ist als der 08/15-Sturmtruppler. Auch die Animation hat sich seit den ersten Trailern noch um ein paar Stufen verbessert und die fertige Serie hat mehr Texturen als man anfangs dachte. Einziges Manko: Der Film war zu kurz. Nach den 44 Minuten dachten sich viele: „Wie, das war’s schon? Schade!“ Aber das positive Gefühl blieb dennoch und begleitete uns auch durch den Ausgang, an dem Disney allen Besuchern noch eine kleine Merchtüte mit Postern, LEGO-Han-Solo-Küchenmagneten, Stickern, Postkarten und mehr mitgab.

Star Wars Rebels: Der Funke einer Rebellion ist zweifelsohne ein Kinderfilm. Aber es ist auch der Beginn von etwas Neuem, das durchaus für alle Altersgruppen geeignet ist. Ich ziehe insgesamt ein positives Resümee und bin gespannt, welche Erfahrungen die Kollegen Joshua und Maximilian morgen aus Köln mitbringen werden – und noch mehr bin ich gespannt auf eure Reaktionen, wenn der Film nächste Woche am 3. Oktober auf Disney XD und am 4. Oktober auf der JEDI-CON läuft. Ich freue mich auf eure Eindrücke!

Hier noch ein paar Fotos vom Event.

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