In einem sehr ausführlichen Interview mit IGN über die 6. Staffel Star Wars: The Clone Wars hat Dave Filoni auch ein paar Worte über die kommende Dark Horse-Comicserie Darth Maul: Son of Dathomir verloren, die nicht verfilmte Drehbücher der Serie für einen einst geplanten TV-Vierteiler als vierteilige Miniserie adaptiert. Wer Spoiler für die 6. Staffel meiden möchte, der lese bitte nicht weiter. Wer die Staffel wiederum gesehen hat sollte diesen Artikel lesen und gewinnt so vielleicht ein tieferes Verständnis für das Gesehene und das, was noch geplant war.
Einen Auszug aus diesem Interview haben wir für euch übersetzt. Im Vorfeld dieses Auszuges wurde über die Jar-Jar-Binks-Folgen gesprochen und Mutter Talzins Verstrickung in die Ereignisse auf Bardotta, wo sie versuchte, größere Machtkräfte zu erlangen. Dabei nimmt Dave Filoni direkt Bezug auf die kommende Comicreihe und trifft ein paar Aussagen über seine Sicht des Kanons.
Filoni: […] Talzins Geschichte ist natürlich noch nicht am Ende angelangt. Ich bin schon so aufgeregt wegen des kommenden Crossovers mit den Comics von Dark Horse, die auf unseren Drehbüchern basieren. [Die Comics] tauchen tiefer in die Darth-Maul-Geschichte ein, zu der [Talzin] eine viel größere Verbindung hat als [zu der Jar-Jar-Geschichte]. Aber ich hielt es für eine gute Gelegenheit, um zu zeigen, dass sie eine Verbindung mit der Macht haben will. Also ist die große Frage, die man als Zuschauer, wie ich denke, nun wohl haben wird: „Warum?“ Nun, letztendlich wissen wir, dass das Böse in Star Wars immer Macht möchte, und Macht bedeutet Kontrolle. Aber wofür möchte sie diese spezielle Macht und wofür und woher weiß sie so viel darüber? Das sind alles Fragen, mit denen wir uns ein ganzes Stück beschäftigen. Ich glaube, in dem Dark-Horse-Comic werdet ihr manche dieser Handlungsfäden zumindest teilweise ans Licht kommen sehen.
IGN: Da du diese Türe aufgestoßen hast, mach ich mal einen kurzen Sprung nach vorne und und frage nach diesem Comic. Das war offensichtlich ein Handlungsbogen, der für die Serie geplant war. Nun, ich weiß, dass das Wort „Kanon“ und was dazugehört und was nicht ein kontroverses Thema ist, das Star Wars-Fans sehr wichtig ist, aber betrachtest du diesen Comic als „offiziell“ in dem Sinne, dass er die Geschichte erzählt, die ihr ursprünglich in The Clone Wars erzählen wolltet?
Filoni: Ja, absolut. Wir haben die Drehbücher geschrieben. Sie waren komplett fertig und meine Kunstabteilung war schon mit dem kompletten Handlungsbogen fertig bevor wir dann natürlich aufhörten, Folgen zu produzieren. Die ganzen Informationen sind da und wir arbeiteten gut mit Lucasfilm zusammen, damit diese Geschichten visuell so aussehen wie The Clone Wars, was unsere Entwürfe und unsere Intentionen für die Charaktere angeht. Ich habe auch ein Auge auf das Material, um sicherzustellen, dass es die Geschichte übermittelt, die wir haben wollten. Es ist ein komplett anderes Medium, also wird die Erzählweise etwas anders sein. Aber alles in allem finde ich es ziemlich aufregend. Es entwickelt sich wirklich prächtig. Ich habe die Titelbilder gesehen und sie sehen großartig aus. Ich weiß nicht, wie viel mehr ich sagen darf, aber ja, ich wüsste nicht warum nicht. Es ist immer schwer zu sagen. Wie du sagtest, was Comics angeht, so nutzte ich viele von ihnen als Referenz während der Serie, ebenso wie Romane.
Meine Herangehensweise war immer schon, das Erweiterte Universum quasi als Ideenfundus zu benutzen. So hat George es im Großen und Ganzen ja auch genutzt. Er hat Dinge wie Aayla Secura oder Quinlan Vos gesehen und er sagte: „Oh, das ist toll. Lasst und das benutzen“, aber er benutzte sie nie genau so wie die Comichefte ihre Geschichten erzählten. Ich denke, das ist absolut fair, wenn die Person, die Star Wars geschaffen hat, etwas sagt wie: „Nun, ich mag die Idee, aber ich würde die Geschichte so erzählen.“ Das ist so ähnlich wie die Tatsache, dass Percival und Galahad manchmal sehr ähnliche Ritter auf Abenteuerreise sind und manchmal sind sie anders; sie haben andere Namen mit anderen Schreibweisen. Gute Geschichten und Erzählungen schaffen oft Ableger und haben multiple Geschichten. Aber wie ihr wisst habe ich einen Großteil meines Lebens in den letzten 10 Jahren damit verbracht, das mit Fans, die das EU lieben, zu diskutieren, und ich habe damit kein Problem. Ich denke, das Wichtige daran für mich ist, dass ich ihnen niemals sagen würde: „Hey, ihr dürft diese Geschichten nicht mögen.“ Wenn ihr diese Geschichten liebt, dann zählen sie für euch, und ich denke, das ist großartig. Wer bin ich? Ich habe das große Glück, diese Serie zu machen, aber ich versuche wo ich es kann, Dinge zu würdigen, von denen ich weiß, dass die Leute sie mögen.
Dave Filoni offenbart außerdem Hintergründe zur Order 66 und den Sifo-Dyas-Folgen und erklärt, dass – Spoiler – der Klonkrieger Echo noch am Leben ist (was auf StarWars.com bereits verraten wurde) und ein eigener Handlungsbogen für ihn geplant war, in dem er mit den Konsequenzen der Order-66-Folgen kämpfen musste und mit der Frage, wem die Klone „gehören“ – den Sith, den Jedi oder den Kaminoanern. Den Handlungsbogen könnten wir eventuell möglicherweise in irgendeiner Form einmal zu sehen bekommen (sprich: nichts steht fest, aber es wäre möglich). Außerdem dementierte er eine Verwandtschaft zwischen der The Clone Wars-Figur Satine und der Star Wars Rebels-Figur Sabine. Das komplette, 5-seitige und sehr spannende Interview findet ihr hier bei IGN.
Wichtige Aspekte. Vielen Dank!