Auch der dritte Band der Das Erbe der Jedi-Ritter-Reihe wurde von Michael Stackpole geschrieben. Im Original auch als zweiter Band der Duologie Dark Tide bekannt, ist Ruin am 06.06.2000 bei Del Rey erschienen. Auf dem Cover zu sehen ist wahrscheinlich der Planet Ithor, wobei er mit einem künstlichen Ring gezeigt wird, statt mit fliegenden Städten, wie im Roman beschrieben. Möglicherweise ist es aber auch ein großes Schiff der Yuuzhan Vong, wobei ich mich dann wiederum frage, was der künstliche Ring soll. Im Vordergrund sind drei X-Flügler zu sehen, die aus dem Bild hinausfliegen, wahrscheinlich auf eine Schlacht zu. Der Hintergrund ist in einem dunklen bis mittelhellen Blauton gehalten. Das Cover im Gesamten stammt von Terese Nielsen.
Das Cover der deutschen Version ähnelt dem des Originals. Wieder ist der Planet (oder das Schiff) mit dem künstlichen Ring zu sehen. Dieses Mal jedoch fliegen die drei X-Flügler ins Bild hinein statt hinaus und sind leicht positionsversetzt im Vergleich zum Original. Außerdem ist der Hintergrund dunkler und es hat sich ein grüner Nebel ins Bild geschlichen. Bei diesem Cover wird John Harris als Künstler angegeben. Die Übersetzung stammt übrigens von Ralf Schmitz und erschien am 01.10.2002 bei Blanvalet.
Dieser dritte Band der Reihe arbeitet genau da weiter, wo der zweite aufgehört hat. Entsprechend müssen sich die meisten immer noch von der Schlacht auf Dantooine erholen. Leider bleibt dafür keine Zeit und wir treffen auf Mara Jade Skywalker und Corran Horn beim Training. Mara, die immer noch krank ist, scheint Corran, der immer noch an seinen Verletzungen von Bimmiel zu knabbern hat, zunächst überlegen, doch durch einen Trick besiegt er sie.
Wenig später hat Luke den gesamten Jedi-Orden zu einer Versammlung einberufen, die von Kyp Durron organisiert wurde. Dieser hat selbstverständlich an seinen eigenen Aufstieg gedacht und die Tische entsprechend positioniert, doch Skywalker und Gefolge können diese Ordnung geschickt um gehen und dem „Durron-Zweig“ des Ordens so geschickt eins auswischen, ohne, dass es irgendjemand sonst bemerkt. Während besagter Versammlung wird klar, wie unterschiedlich die Jedi über die aktuelle Situation denken. Ich will da jetzt nicht unbedingt ins Detail gehen, doch es endet mit einem Sieg für Luke und einigen unzufriedenen Jedi.
Während eine Truppe um Corran Horn, Jacen Solo und Ganner Rhysonde nach Garqi entsandt wird, geht die Twi’Lek-Jedi Daesha’Cor unautorisiert auf die Suche nach Superwaffen. Unter anderem nach einem Todesstern, einem Darksaber, einem Sonnenhammer und einer zweiten Ausführung von Palpatines Auge. Hier bin ich dann ein wenig ins Stocken geraten. Was ein Todesstern ist wusste ich ja noch, doch die anderen Begriffe hatte ich bisher leider nur in der Jedipedia gelesen und musste mich auch jetzt noch einmal entsprechend informieren. Entsprechend muss ich auch noch einige Bücher nachholen.
Jaina unterdessen bleibt weiterhin bei den Renegaten und Anakin treibt sich mit Luke und Mara herum. Leia bekommt dieses Mal nur wenig Zeit zugeschrieben, gibt es doch relativ wenig Diplomatie in diesem Werk. Han unterdessen, ja, was ist mit dem? Seine Szenen kann man an einem Finger abzählen und selbst diese eine wirkt mehr so, als wenn Stackpole sich gesagt hätte: „Hm, ja, Han Solo. Den bekomm ich auch noch irgendwo unter. Der muss ja mal vorgekommen sein.“
Überhaupt kommen unglaublich viele Referenzen auf andere Werke zustande. Gerade auf der Suche nach Superwaffen werden einige Punkte angesprochen, die nicht einmal ich kannte und nachlesen musste. Wichtige Einführungen in die Reihe haben in Das Verderben Gilad Pellaeon (bereits bekannt aus der Thrawn-Trilogie), der Großadmiral der imperialen Restwelten, und Jagged Fel, der Sohn des Barons Soontir Fel und Neffe von Wedge Antilles (eine neue Figur). Selbst einige Schiffe werden extra noch erwähnt und hervorgehoben, da sie in anderen Reihen hervorgehobene Rollen eingenommen hatten.
Wir finden in Das Verderben eine wunderbar ausgearbeitete Geschichte vor und ich bin ein großer Fan von Stackpoles Schreibstil. Obwohl er die zwei, drei romantischen Szenen nicht wirklich gut rüberbringen konnte, hat er im Rest des Buches die Spannung hoch gehalten und sehr gut erzählt. Selbst das Ende kam relativ überraschend herüber, im Nachhinein jedoch völlig schlüssig und durchaus logisch.
Trotzdem finden sich auch einige kleinere Fehler wieder, über die man sofort stolpert, als gröbstes Beispiel: einmal wurde Anakins Nachname als Skywalker angegeben, jedoch ist hier nicht Lukes Vater, sondern Leias Sohn, also Anakin Solo gemeint.
Was ich besonders interessant fand, war, dass Anakin sich immer weiter mit Chewbaccas Tod abzufinden scheint, und im nächsten Moment, wird er wieder rückfällig, während seine Familie (abgesehen von Han= ihn ständig aufzumuntern versucht. Erst als er und Jaina sich in einer ähnlichen Situation befinden, wird beiden klar, was überhaupt passiert ist.
Obwohl Das Erbe der Jedi Ritter 3: Das Verderben nicht das fesselndste Buch ist, welches im Star Wars Legends Universum zu finden ist, hat es Spaß gemacht es zu lesen und ich finde, dass es als erstes Buch der Reihe auch alle fünf Holocrons verdient hat.
Wie fandet ihr diesen Roman?
Gutes Buch und gute Rezension.
Ich würde die Reihe auch gerne mal wieder lesen aber an die 19 Bände traue ich mich nicht dran. Es gibt zu viele andere Bücher zu lesen.
Die Sache mit dem Cover finde ich interessant. Ist bekannt warum da das Cover abgeändert wurde? Ist ja nicht nur die Farbe sondern, wie auch geschrieben, die unterschiedlichen Flugrichtungen der X-Wings.
Vom Aussehen her gefällt mir das deutsche Cover sogar besser.
Vielen Dank für das Lob 🙂
Mir wäre kein offizieller Grund bekannt und eine kurze Recherche bei google hat auch nichts ergeben. Das Impressum gibt leider ebenfalls nichts her…
Eine Idee wäre, dass die X-Wings im Original gerade gestartet sind, um den Feind aggressiv anzugreifen, in der deutschen Version aber zum Planeten hinfliegen, um ihn zu verteidigen… Wäre jetzt meine Idee 😀
Storytechnisch kann man sich das erklären, ja.
Aber ich meinte eher losgelöst von der Story und nur bezogen auf den Sinn der Wirtschaftlichkeit und der Abänderung an sich.
Da muss sich doch jemand drangesetzt haben und das Ganze abgeändert haben und der will ja auch bezahlt werden.
Ich verstehen nicht was dagegen spricht, dass Cover einfach so zu behalten wie es im Original auch ist und irgendwas muss ja dagegen gesprochen haben.
Mich stört es nicht, mir gefällt ja das deutsche Cover besser.
Ich versuche nur zu verstehen warum.
Mysteriös das Ganze^^
Ok, ich habs. Das Cover auf dem die X-Wings ins Bild hineinfliegen ist das Original. Das auf dem die X-Wings aus dem Bild herausfliegen ist bereits von Del Rey ursprünglich für das Hörbuch gedacht worden und wurde später auch als Cover für weitere Auflagen genutzt. Die meisten anderen Länder haben übrigens auch die X-Wing die hinausfliegen.
Quelle: http://starwars.wikia.com/wiki/The_New_Jedi_Order:_Dark_Tide_II:_Ruin
Ist bei uns auch glaub ich so in der Datenbank… 😉
Ah, so macht das Ganze natürlich Sinn. Danke!
So, da uns das ganze auch keine Ruhe gelassen hat, haben wir unseren Freund Eddie mal gefragt. Der hat nämlich die Erstausgaben von so ziemlich allem. Dieser erklärte uns, dass die X-Wings die ins Bild hinein fliegen ein vorläufiges Cover waren, welches zugunsten der rausfliegenden X-Wings verworfen wurde.
Da ich nun vor ca. 5 oder 6 Jahren das letzte Mal mich durch die Weiten der „Das Erbe der Jedi-Ritter“-Reihe gekämpft habe und ohne Frage damals viel weniger über die Ausmaße der Referenzen, Easter Eggs, Connections und viel wichtiger der Kollaboration selbst wusste, hatte ich diesen 19-teiligen Koloss vollkommen anders und definitiv falsch in Erinnerung.
Und ich denke, dass die Rezensionen dieser Reihe definitiv auch unter dieser Problematik leiden. So wird hier kritisiert, man die vorausgehenden Bücher gelesen haben muss, was aber in einer eingeschobenen Duologie naheliegend ist. Erst recht, wenn NJO eigentlich nur aus 5 Hauptbüchern bestehen und der Rest technisch-gesehen Nebengeschichten sind.
Han Solo’s geringe Rolle in diesem Buch wird kritisiert, was ich schade finde, da er im Fokus der nächsten Duologie steht. Als Erstleser kann man das natürlich nicht wissen, aber sollte diese unbegründete Kritik in retrospekt noch mal korrigieren.
Ebenso kann man natürlich niemanden vorhalten, dass er Raumschiff-Klasse XY nicht kennt. Ich tat es ebenso wenig und lernte nur durch den Empire at War Mod Thrawn’s Revenge, wie viele der genannten Schiffe aussehen (z.B.: Bothan Assault Cruiser), jedoch ist es schade, dass die Referenzen zum Sun Crusher, Palpatine’s Eye, Death Star Prototype, etc. als Problem aufgenommen werden. Diese Rezensionen leiden leider ausgesprochen stark unter dem First-Reader-Syndrom.
New Jedi Order ist the Klimax des gesamten EU. Es ist so simple, wie es klingt. Auch Comics und Bücher nach NJO bauen auf deren Ereignissen ununterbrochen auf. Jedoch in NJO reinzugehen, ohne die Hälfte der Anspielungen und Verbindungen zu verstehen ist nicht vorteilhaft. Natürlich wird man verstehen, was passiert, aber man sieht nur die Spitze des Eisbergs.
Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wo ich mein Unwissen als Kritikpunkt darstellt haben soll, wenn ich mir diese sechs Jahre alte Rezension noch einmal durchlese. Ich habe lediglich gesagt, dass ich da etwas nachlesen musste und noch einige Bücher vor mir habe. Heute würde ich die ganze Reihe noch einmal anders bewerten, ja, keine Frage. Aber: Wir werden keine Uralt-Rezensionen durchgehen und mit neu erworbenem Wissen umformulieren. Rezensionen sind und bleiben Momentaufnahmen. Zumal ich darauf hinweisen möchte, dass dieser Band die Höchstzahl an Holocrons bekommen hat und die entsprechenden Stellen im Text daher als Hinweis an Erstleser wie ich es war, zu verstehen sind.