Am heutigen Mittwoch endet nicht nur die The High Republic Adventures-Reihe, sondern mit dem fünften und damit letzten Heft auch die Dark Horse-Minireihe The Bad Batch: Ghost Agents. Was mir bei diesem Abschluss gefehlt hat und warum mein Gesamtfazit dennoch recht positiv ausfällt, lest ihr nun in der folgenden Rezension.
Hinweis: Die Rezension enthält Spoiler zur Handlung von The Bad Batch: Ghost Agents.
I love knowing the odds.
Tech

Die Schaden-Charge ist auf dem Weg zum Planeten Sapper, wo sich ein Agent der Republik aufhalten soll, dessen Leben jedoch von der Kopfgeldjägerin Aurra Sing bedroht ist. Das Bad Batch nutzt jedoch ihren Zeitvorsprung und versucht, geschützt von einem Sandsturm, die gefährdete Person vor Sing zu finden. Da sich besagter Spion natürlich in den Reihen der Separatisten aufhält, stehen unserer Klontruppe noch ein paar Klappergestelle im Weg, die es leise zu entfernen gilt. Das sorgt zwar bei Wrecker für wenig Freude, verschafft der Truppe aber erfolgreich Zugriff zum Aufenthaltsort. Doch gerade als sie den „Ghost Agent“ warnen, springt auch schon Aurra Sing durchs Fenster und eine wilde Verfolgungsjagd beginnt von vorn, bei der auch einmal mehr das Schicksal zahlreicher Informationen über republikanische Spione auf dem Spiel steht…
Michael Moreci macht auch hier im Finalheft so weiter, wie in den letzten Heften auch, nämlich mit viel Fokus auf Action, lockeren Sprüchen innerhalb der Truppe und einer zügigen, recht vorhersehbaren Handlung. Somit fehlte mir hier zum Ende hin ein wirklicher Spannungsbogen und so merkte ich, dass ich der Actionpanels – so toll sie auch wieder funktionieren – nach fünf Ausgaben doch etwas überdrüssig geworden bin. Versteht mich nicht falsch, den Fokus auf die Kampfszenen zu legen, macht bei einer derartigen Reihe um diese Klontruppe absolut Sinn, doch irgendwie liefert Moreci mir hier zum Ende doch etwas zu wenig für die eigentliche Geschichte. So bleibt der angetroffene „Ghost-Agent“ sehr austauschbar und wir erfahren hier wirklich nur das Mindeste, bevor eine Aurra Sing wie aufs Stichwort wieder die nächste actiongeladene Verfolgungsjagd einleiten darf. Am Ende löst sich mir das Ganze dann (immer wieder) viel zu einfach auf und wirkt in vielen Teilen leider wirklich zu gewollt konstruiert. Die Liste mit den geheimen Infos über die Spione wird Aurra aus der Hand gerissen – eine Sicherheitskopie wird ja auch überbewertet – und die Schaden-Charge entkommt mit der Marauder. In Anbetracht dieses Abschlusses fühlt sich die gesamte Miniserie dann doch irgendwie etwas künstlich auf fünf Ausgaben gestreckt an. Das Ende auf Coruscant mit Mace Windu soll dann versöhnlich stimmen und erinnert uns noch einmal daran, dass die nächste Mission wohl jene ist, die wir dann in The Clone Wars Staffel sieben bestaunen dürfen. Somit gelingt Moreci hier storytechnisch noch ein runder Abschluss, nur kein sonderlich spektakulärer.






Was die Story zu wünschen übrig lässt, rettet Reese Hannigan mit seinen Zeichnungen und liefert erneut eine absolute Glanzleistung ab. Seine Zeichnungen sind meiner Meinung nach das Highlight dieser kurzen Reihe und haben sich von Heft zu Heft sogar noch gesteigert. Charaktere wie die Mitglieder der Schadencharge sind schnell wiederzuerkennen, doch gelingt es Hannigan auch, den Gesichtern noch einmal einen ganz eigenen Touch zu verleihen. Auch die Kampfdroiden werden künstlerisch (sowie auch storytechnisch) passend eingefangen. Farbtechnisch darf sich Michael Atiyeh in dieser Ausgabe eher mit gelb/orangefarbenen Farbtönen ausprobieren, um die stürmische Atmosphäre auf Sapper einzufangen. Insgesamt gibt es auch bei der Panelgestaltung sowie dem Lettering keine große Kritik, wodurch sich das Heft qualitativ auf dem hohen Niveau der vergangenen Ausgaben befindet.
Fazit
Das letzte Heft der Ghost Agents-Reihe lässt mich äußerst zwiegespalten zurück, denn die Actionszenen und die hochwertigen Zeichnungen sind mal wieder fantastisch in Szene gesetzt worden, jedoch bleibt die Reihe am Ende, was die Geschichte angeht, selbst für eine All-Ages-Comicserie sehr dünn und austauschbar. Somit bleibt diese fünfteilige Reihe noch immer für die gelungenen und detaillierten Zeichnungen von Reese Hannigan sowie die vielen gelungenen actiongeladenen Momente empfehlenswert, schöpft aber nicht das volle Potenzial aus. Bei einer vor allem auf eine jüngere Leser*innenschaft ausgelegten Reihe mag für den einen oder die andere die Kritik an der Story auch weniger ins Gewicht fallen.
Wir danken Dark Horse für die Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars und der Vorschauseiten.










