Rezension: Schatten des Imperiums (Comic) von John Wagner

Willkommen zu unserem diesjährigen Adventskalender. Dieses Jahr haben wir uns wieder etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Wie ihr ja wisst, wechselt die Star Wars Lizenz nun zum Jahreswechsel wieder zu Marvel und daher dachten wir uns, dass wir einige der bekanntesten Dark-Horse-Werke ehren sollten.

Dieses Jahr findet ihr also hinter jedem Adventskalender-Türchen eine weitere Dark-Horse-Comic-Rezension. Diese Auflistung ist ausdrücklich keine Rangliste, ihr braucht also nicht traurig zu sein, wenn euer Lieblingswerk dieses Mal nicht dabei ist. Nun aber ohne weitere Umschweife zu Türchen 1: Schatten des Imperiums!

Essentials #4: Schatten des Imperiums
Essentials #4: Schatten des Imperiums

Schatten des Imperiums ist der Comic zum gleichnamigen Multimediaprojekt, zu dem auch der Roman von Steve Perry gehört. Er wurde bereits 1996 zum ersten Mal veröffentlicht und seitdem oft neu aufgelegt. Die neueste Version ist die des Panini-Bandes Star Wars Essentials #4: Schatten des Imperiums, welcher alle Einzelbände enthält und 156 Seiten stark ist. Steve Perrys ursprüngliche Story wird leicht angepasst, um in das Comicgewand zu passen – diese Aufgabe wurde von John Wagner übernommen. Die Zeichnungen stammen von Kilian Plunkett und John Nadeau, die Tusche von P. Craig Russel, während Cary Porter die Farben hinzufügte und Christopher Moeller das Cover gestaltet hat.

Zur Story: Nachdem Han Solo in Episode V in Karbonit eingefroren wurde, setzen seine Freunde alles daran, ihn zurückzubekommen. Dabei schrecken sie auch nicht davor zurück, mit Prinz Xizor – zu diesem Zeitpunkt Unterlord der Schwarzen Sonne – zusammenzuarbeiten. Dieser arbeitet insgeheim mit dem Imperator an Projekt Endor zusammen, dem Bau des zweiten Todessterns. Nebenbei will er auch in des Imperators Gunst aufsteigen, um seiner Organisation mehr Privilegien im Imperium zukommen lassen zu können. Dies bewerkstelligt er, indem er versucht, Darth Vaders Gunst beim Imperator zu senken. Vader ist indes weiterhin auf der Suche nach Luke Skywalker, welcher sich mehrmals auf Tatooine, aber auch auf Coruscant aufhält.

Eine weitestgehend unabhängiger Handlungsbogen erzählt Boba Fetts Geschichte, der sich mit dem neidischen Rest der Kopfgeldjägergilde konfrontiert sieht, da diese auch ihren Anteil an Solos Kopfgeld haben will.

Als Nebencharaktere treten Jix, ein Spion Vaders bei Jabbas Schlägern, der Schmuggler Dash Rendar und Big Jizz auf, den wir auch schon in der In geheimer Mission-Reihe als brutalen Biker erlebt haben. Außerdem wird kurz erwähnt, dass die Figur Guri ein Replika-Droide ist, jedoch wird im Comic nicht weiter darauf eingegangen. Wer hier mehr erfahren möchte, sollte eher zum Buch und der aktuell erscheinenden Coruscant Nights-Reihe greifen.

Wichtig ist zudem, dass Leia hier auch an ihr Boushh-Kostüm kommt, mit dessen Hilfe sie in Episode VI in Jabbas Palast eindringen kann.

Innerhalb des Comics sind, bedingt durch die begrenzte Seitenanzahl, mehrere größere Zeitsprünge eingebaut, die teilweise leider ziemlich den Lesefluss stören, vor allem, da nirgendwo erwähnt wird, dass da ein Zeitsprung stattgefunden hat. So sind die Helden in einem Bild noch im Orbit, im nächsten aber schon in der Kanalisation unterwegs. Auf der anderen Seite sind die Zeichnungen wunderbar gelungen und der legendäre Tritt Leias in Prinz Xizors Kronjuwelen tut schon bein anschauen des Bildes richtig weh.

Aufgrund der zeitlichen Ansiedlung zwischen den Episoden V und VI und der nicht wirklich dichten Besiedelung dieses Bereiches bauen extrem viele Werke des weiteren Legends-Bereiches auf Schatten des Imperiums auf. Hier habe ich bereits die In geheimer Mission-Reihe genannt, die Big Jizz aufgreift, doch auch alle Werke, in denen Xizor auftaucht, bauen in gewisser Weise auf diesem Werk auf, da Xizor in Schatten des Imperiums seinen ersten Auftritt hatte

Wenn man mich fragen würde, was meine Lieblingshandlung aus diesem Werk ist, dann würde ich auf jeden Fall mit Boba Fetts Geschichte antworten. Nicht nur, dass er einer meiner Lieblingscharaktere ist, er wird auch noch ziemlich drastisch dargestellt, z.B. fackelt er mal eben seinen eigenen Lagerraum ab, um einen Peilsender zu vernichten – wer kann sich derartige Manöver sonst schon leisten?

Schatten des Imperiums ist für Erstleser im Legens-Bereich durchaus geeignet, da lediglich die Episoden IV und V vorausgesetzt werden, alles andere ist optional.

Trotzdem schafft es der Comic bei mir nur auf drei von fünf Holocrons, nicht zuletzt, weil meines Erachtens nach viel zu viel Plot auf zu wenige Seiten gebracht wurde. Einige essenzielle Elemente kommen zu kurz, wie das Auftauchen von Dash Rendar, der zu diesem Zeitpunkt einfach nicht bekannt ist, oder der Erwähnung der Herkunft von Guri, ohne näher darauf einzugehen. Da diese Zusammenhänge fehlen, schafft es der Comic leider nicht auf das vierte Holocron hoch.

Der Rezensent vergibt 3 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 3 Holocrons!

Wir danken der Stadtbibliothek Mönchengladbach für ihr Sortiment. 😉

Ein Kommentar

  1. Jap. Als Stand-Alone Comic nur bedingt zu empfehlen.
    Aber eine hervorragende Ergänzung zum Roman von Steve Perry.

    Übrigens finde ich die Idee mit den Adventskalender sehr gut.
    Vielleicht sind da einige Perlen bei die ich noch nicht gelesen habe. 😀

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