Diese Woche gibt es wieder zwei neue Comics von Marvel. Zum einen wird mit The Battle of Jakku: Insurgency Rising #4 die aktuelle Maxi-Serie fortgesetzt, zum anderen findet in Ahsoka #5 die Comic-Adaption ihre Fortsetzung.
Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung der Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.
The Battle of Jakku: Insurgency Rising #4 – rezensiert von Matthias
Der Inhalt
Preeti wird unerwartet durch Lt. Kith Alaytia befreit, damit sie ihren Freunden helfen kann, nachdem diese durch Commander Bragh und Reyna Oskure – im letzten Heft – außer Gefecht gesetzt wurden. Ihre wirkliche Rettung erfolgt aber durch Luke Skywalker, der unvermittelt auftaucht und Reyna Oskure in einem kurzen Lichtschwertkampf niederringt. Aber auch Preeti kann noch helfend eingreifen, indem sie Commander Bragh niederschießt. Nach ein paar weiteren Gefechten, bei denen Sturmtruppen in rauen Massen getötet werden, gelingt es dem nun um Preeti und die gefangene Oskure erweiterten republikanischen Team sich zum Hangar durchzuschlagen. Luke indes will auf die Brücke und Adelhard stellen und stoppen.
Derweil fürchten Leia und Calder, dass ihr Missionsteam in eine Notlage geraten sein könnte und bitten Lando Calrissian ihnen zur Hilfe zu kommen, was dieser nach einem etwas längerem Gespräch auch gerne macht.
Luke hat derweil die Brücke erreicht und trifft dort zunächst Adelhard allein an, der aber sofort eine Schaar Sturmtruppler herbeibefiehlt, die sich auch brav in Reihe und Glied aufstellen, um sich anschließend von Luke niedermetzeln zu lassen (Luke kann seine Verwandtschaft zu Vader halt doch nicht ganz leugnen). Anschließend stehen sich dann Luke und Adelhard gegenüber, aber nur kurz, denn ein den Sternenzerstörer erschütternder Treffer durch Lando und seine Kumpels holt Luke von den eigenen Füßen und schleudert ihn passenderweise Adelhard vor die seinen. Das bzw. den kann Luke dann aber doch nicht so stehen lassen und befördert ihn mittels zweier Lichtschwert-Hiebe eine Ebene tiefer. Töten darf er ihn ja noch nicht, auch wenn er dies ja gerade als sein Ziel erklärt hatte, sonst wäre die Reihe ja schon wieder zu Ende. Anschließend darf Luke dann auch die Flucht antreten und entkommt im letzten Augenblick mit dem übrigen Team. Aber auch Adelhard entkommt und schwört Rache und beschließt der dunklen Seite nun doch eine Chance zu geben.
Die Umsetzung
Die Story von Alex Segura bleibt trotz oder wegen all des Schlachtengetümmels eher flach. Für ein Handyspiel, aus dem ja das Setting hervorging, mag dies als vollwertige Mission durchgehen, aber im Comic-Bereich bleibt so etwas dann eher im Bereich einer Leerlauffolge, wenn man mal etwas überbrücken muss. Dabei ist ja durchaus einiges passiert, nur wirkt es eben nicht so. Dies war Segura wohl auch bewusst, weswegen er Luke reingeschickt hat, der aber seine Mission trotz eindeutiger Gelegenheit nicht umsetzen durfte, sondern in einer völlig unsinnigen Szene sogar Adelhard zu Füssen liegen musste. Wofür das alles gut sein sollte, bleibt offen und auch der Schwur des verschont gebliebenen Adelhards sich der Dunklen Seite zuzuwenden ist völlig sinnlos. Segura wollte offenbar die beiden früh, aber folgenlos aufeinandertreffen lassen. Aber auch an anderer Stelle, z.B. im sehr langen Gespräch mit Lando, wirkt es ehr so, als ob man etwas auf Zeit spielt. Die glückliche Wiedervereinigung von Preeti und Rynn wird zwar unvermittelt durch Lt. Alaytia ermöglicht, aber was das Team da sonst wollte, verliert sich im Geballer. Man sieht sie auch nicht mehr mit den Gefangenen, so dass unklar ist, ob sie Lukes Befehl ausgeführt haben.
Die zeichnerische Umsetzung ist detailliert und solide. Auffällig sind aber zwei Dinge. Zum einen geht es in den Kampfszenen recht deutlich zur Sache, Blutlachen und verdampfendes Blut inklusive und zum anderen gibt Rachel Rosenberg den Mitgliedern der republikanischen Einheiten, die immer noch wie Rebellen wirken, wieder sehr viel Farbe. Der Kontrast zu der schwarz-weißen Welt des Imperiums wird so auch optisch noch mal verstärkt.
Fazit
Ein inhaltlich eher schwaches Heft, obwohl viel passiert. Aber so etwas passiert in allen Reihen mal. Ich werde auch die nächsten Hefte mit Interesse lesen.
Ahsoka #5 – rezensiert von Theo
Der Inhalt
Auch in Ausgabe 5 von Ahsoka halten wir uns brav an die Folgeneinordnung der Serie und dürfen damit den Inhalt von Schattenkrieger im Comic-Format genießen. Wer eine kleine Erinnerungshilfe braucht: Ahsoka dümpelt physisch gerade im Ozean von Seatos herum und ist psychisch – holistisch, semi-physisch? – in der World between Worlds Anakin gegenüber gelandet. Währenddessen sind Hera Syndulla und ihr Sohn Jacen mit ein wenig Verstärkung auf der Suche nach Sabine und Ahsoka. Immerhin, Huyang treffen sie schon recht bald und dann geht auch dank Jacen alsbald mal die Suche nach Ahsoka los. Die darf in der Zwischenzeit ein bisschen Nostalgie – ich meine Unterricht – bei ihrem ehemaligen Meister nehmen, denn Anakin hat nach seinem Ableben trotzdem noch eine Lektion für sie. Was genau das sein soll – ja nun das frage ich mich bis heute aber darauf kann die Comic-Adaption verständlicherweise auch nicht mehr Antworten liefern. Als Filonis TCW-Happy Meal dann auch abgefrühstückt ist, kann Ahsoka völlig losgelöst dank vor allem Jacen und Chopper gefunden werden und Bericht erstatten, um wenig später mithilfe des praktischen Purrgil-Taxis Sabine nachzufliegen, während Hera vor allem der Neuen Republik gegenüber Schadensbegrenzung betreiben darf.
Die Umsetzung
Es gibt ja Adaptionen, die machen einem wahre Freude noch einmal eine Serie zu rekapitulieren oder gar durch künstlerische Freiheit noch ein paar Details mehr zu entdecken. Ich erinnere mich beispielsweise immer gerne an die Thrawn-Adaption von Jody Houser mit Zeichnungen von Luke Ross zurück. Und dann gibt es aber leider auch Adaptionen, bei denen man das Gefühl hat, dass man größtenteils einer Screenshotgalerie der Folge beiwohnen darf, nur in SD statt HD. Ich muss da Lukas in seiner Rezension zur letzten Ausgabe der Reihe zustimmen, dass die Adaption wirklich leblos wirkt und auch so gar keinen Mehrwert bietet.
Die Zeichnungen von Steven Cummings sind stellenweise leider wirklich grausig, sei es nun Prinz Eisenherz Anakin, der geradezu bizarr jung wirkt, oder eine junge Clone Wars Ahsoka, die man gefühlt nur mit offenem Mund und gleichem Gesichtsausdruck dreimal präsentiert bekommt. Wenn ich etwas positives vermerken kann, dann sind es vielleicht noch die Hintergrundzeichnungen, die zumindest solide sind, aber eben sonst auch nicht wirklich mehr beitragen können.
Fazit
Adaptionen von Serien oder auch Filmen sind immer so ein bisschen Hit or Miss, weil man eben schon Gesehenes visuell nochmal darstellen muss, ohne dass es beim Lesen langweilig wird. Ahsoka schafft das zumindest bei mir bisher überhaupt nicht und angesichts der Zeichnungen von Anakin, Jacen und Ahsoka schwant mir geradezu Übles wenn demnächst dann Thrawn auftaucht.
Die Battle of Jakku-Reihe wird am 20.11. mit The Battle of Jakku: Republic Under Siege #1 fortgesetzt. Ahsoka #6 folgt erst am 18. Dezember. In der nächsten Woche steht dann Ewoks #2 auf dem Plan.
Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.