„Sir, sie ist doch nur ein Kind!“ „Sie ist eine Aufständische!“
Captain Howzer, Orn Free Taa
Die elfte Folge der The Clone Wars-Nachfolgeserie The Bad Batch führt uns zurück zu einem in den Klonkriegen oft besuchten Planeten: Ryloth. Sie heißt Ein Pakt mit dem Imperium (im Original Devil’s Deal). Geschrieben wurde sie von Tamara Becher-Wilkinson.
Die Folge beginnt ähnlich wie die vorige. Der Senator des Planeten soll verkünden, dass das Imperium Frieden auf die Welt gebracht hat und dass das Imperium nun auf dem Planeten postiert wird. Im Gegensatz zu seinem Kollegen von Raxus hat Orn Free Taa von Ryloth allerdings so gar keine Probleme damit. Sein vom Krieg geplagtes Volk hingegen umso mehr. Außerdem ist der fette Senator in der Bevölkerung nicht beliebt und so wird nach General Cham Syndulla verlangt, der dem Volk als der Befreier von Ryloth bekannt ist. Glücklicherweise stößt er aber ins selbe Horn, sodass die meisten Bürger zufrieden sind. Nicht zufrieden ist Chams alte rechte Hand Gobi, der eine weitere Rebellion vorbereitet.
Aber was will das Imperium überhaupt auf Ryloth? Offiziell werden hier Raffinerien errichtet. Diese auszuspionieren ist Aufgabe eines neu eingeführten Duos in die Serie: Hera Syndulla und ihres Astromechs Chopper. Neben Caleb Dume nun der zweite und dritte Teil des Rebels-Casts. Eigentlich hätte man damit rechnen können, dass Hera irgendwann auftaucht, doch war ich trotzdem positiv überrascht. Die Folge dient ein wenig als Heras Origin Story, die sicherlich in der nächsten noch fortgesetzt wird.
Das Bad Batch spielt hier nur eine untergeordnete Rolle als Waffenlieferant und selbst das wirkt etwas gestellt. Jede andere Gruppe hätte denselben Zweck erfüllt, man wollte wohl lediglich keine Folge ohne die Titelfiguren senden. Aber Crosshair ist doch dabei, es hätte also gepasst.
Neben Heras Einführung ins Universum stechen vor allem folgende Aspekte hervor: Orn Free Taas Paranoia. Der Mann hat so viel Angst davor, seine Macht zu verlieren, dass er nicht erkennt, dass er keine Macht mehr hat. Admiral Rampart kann dies schamlos ausnutzen und lässt den Twi’lek durch die Todestruppen eliminieren, die Crosshair unterstellt sind. Das Perfide dabei: Er schiebt es Cham in die Schuhe. Daher gehe ich fest davon aus, dass Folge 12 noch einmal auf Ryloth spielt.
Dazu macht mich vor allem Captain Howzer stutzig, der sich so gar nicht verhält wie die übrigen Klonkrieger, bei denen der Inhibitor-Chip aktiviert wurde. Er denkt weiterhin frei und ist Cham recht treu ergeben. Er meldet dem Imperium nicht einmal, dass er Hera beim Spionieren erwischt hat, obwohl dies eigentlich Vorschrift wäre. Hier wird er in der nächsten Folge vermutlich mit Crosshair aneinander geraten, der ja geradezu fanatisch der durch den Chip vorgegebenen Programmierung folgt. Hier sehe ich wunderbares Potential für eine moralische Lektion und eine ausschweifende Behandlung der Funktionsweise des Chips.
Aber auch für sich steht die Folge als eine der besseren da, denn das Imperium zeigt einmal mehr, wozu es fähig ist. Die Nacht-Szenen im Canyon haben mich schon ein wenig an Rogue One erinnert und sind mehr als nur beklemmend. Außerdem wurde mit Howzer wieder ein regulärer, aber nicht gesichtsloser Soldat gezeigt, wie es in The Clone Wars auch üblich war. Eine Erinnerung an die gute alte Zeit, im Kontrast zur Gegenwart mit den imperialen Truppen und der Zukunft mit Hera.
Nebenbei erwähnenswert ist, dass, zumindest in der deutschen Fassung, alle Figuren außer Taa ihre regulären Sprecher zurückbekommen haben. So ist diese Folge auch kein Monolog von Martin Keßler, der ja sonst Überstunden schieben musste.
Ich freue mich jedenfalls endlich mal auf die nächste Folge, die gestern bereits erschienen ist und in den nächsten Stunden oder Tagen von Lukas rezensiert werden wird.