Fast pünktlich zu Halloween erscheint mit Tales from the Nightlands #2 das zweite Heft der dreiteiligen Grusel-Comicserie. Nachdem die Geschichte des ersten Heftes noch vor den Prequels spielte, sind diesmal die klassischen Helden der Originaltrilogie dran, sich mit dem Nightlander-Wesen auseinanderzusetzen.
Der Inhalt

Luke, getrieben von Albträumen nach Vaders Enthüllung, dass er Lukes Vater ist, bricht nach einem weiteren wilden Traum gen Rabnir auf, dass ihm in seinem letzten Traum als einen wichtigen Ort für weitere Erkenntnisse genannt wurde.
Wie sich der geneigte Leser dieser Reihe erinnern wird, hat es dieser Planet durchaus in sich, zumal er diesmal wesentlich dynamischer rüberkommt als letztes Mal.
Vor Ort bietet ihm die Erscheinung dann an, ihn in alle Geheimnisse einzuweihen, wenn er sich denn nur mit ihr vereinigen würde. Eine ganz dumme Idee, wie jeder auch nur gelegentliche Leser von Gruselgeschichten weiß, aber Luke ist halt der treuherzige Junge vom Lande. Und selbst als sich Daesha, die sich nie vom Nightlander freimachen konnte und das Ganze angezettelt hat, ausdrücklich dafür entschuldigt, dass sie ihm dies antut, ist er nicht zu schrecken.
Dies sieht Leia, die pünktlich wie die US-Kavallerie in einem guten Western, gerade noch im letzten Augenblick auf der Bühne erscheint, aber naturgemäß ganz anders, und eröffnet das Feuer auf das Wesen. Diese ist aber unbeeindruckt, glaubt sich vielmehr vor Glück nicht mehr einkriegen zu können, meint sie nun doch gleich zwei geeignete Gefäße für die Machtübernahme zur Verfügung zu haben. Aber mittlerweile hat sich Luke dann doch wieder etwas berappelt zu haben und bereitet dem Ganzen ein Ende. Zumindest ein Ende auf Zeit, denn die nächste Konjunktion, in der die Geister den Lebenden besonders nah kommen können, wird ja in 30 Jahren wieder anstehen.
Die Umsetzung
Die vordergründige Geschichte ist eigentlich nichts Besonderes und sehr vorhersehbar. Aber auf der tieferen Ebene nutzt Autor Cavan Scott das geisterhafte Wesen dazu, Luke und Leia mal einen schonungslosen Spiegel vorzuhalten. Für die Entwicklung der beiden klassischen Helden ist die Geschichte trotzdem ohne Belang. Es bleibt bei einem schönen Fan-Service, der die ein oder andere psychische Schwachstelle von Luke und Leia noch mal deutlich benennt, aber ändern tut sich nichts.




Wirklich bemerkenswert ist der Comic hauptsächlich wegen der Zeichnungen von Vincenzo Riccardi. Sein fantastischer, leicht psychedelischer Stil hat ja schon in Echos of Fear zu begeistern gewusst. Da kommen die Albtraumsequenzen von Luke und die ähnlich fantastischen Geschehnisse unter dem Einfluss des Nightlanders ja wie gerufen. Und wir werden nicht enttäuscht. Riccardi traut sich wirklich alle Register zu ziehen und spielt virtuos auf der Klaviatur der wahnhaften Szenen. Geschickt werden hier und da noch ein paar ikonische Posen von Luke und Leia eingewebt. Kurz: Wir kriegen echt was geboten, das würde man sich bei Marvel vermutlich so nicht trauen.
Fazit
Ein solider Grusel-Comic, bei dem besonders der Zeichner Vincenzo Riccardi zur Höchstform aufläuft.
Das dritte und letzte Heft dieser Reihe soll am 26. November erscheinen. Dann sieht sich Finn – wieder 30 Jahre später – mit dem Nightlander-Wesen konfrontiert.











