Rezension: Die Hohe Republik – Abenteuer, Band 8: Die Hoffnung stirbt zuletzt – mit Gewinnspiel!

Auch mit den Hohe Republik Abenteuer-Bänden von Panini sind wir in der dritten Phase der Hohen Republik angekommen. Wie schon zuvor werden diese über die Phasen hinaus durchnummeriert. Aus diesem Grund handelt es sich hierbei um den Auftaktband der dritten Phase, nach Nummern jedoch um den bereits achten Band.

Dieser sammelt die ersten fünf Ausgaben der insgesamt 18-teiligen Die Hohe Republik – Abenteuer-Reihe aus dem Hause Dark Horse, die erneut von Daniel José Older geschrieben wird. Unterteilt sind diese fünf Hefte im Original in drei Handlungsblöcke, die jedoch im Deutschen nicht einzeln benannt wurden.

Status Quo-Syndrom

Was war das damals für ein Knall am Ende der ersten Phase? So viele Hauptfiguren verschollen und vermeintlich tot und dann das lange Warten, weil wir zunächst 150 Jahre in die Vergangenheit abgebogen sind. Jetzt beginnt die dritte Phase und vieles davon fühlt sich schon zu lange her an. Während Zeen Mrala um ihre Freundin Lula Talisola trauert, ertappe ich mich dabei, ihren Namen vergessen zu haben. Wer jetzt damals wirklich auf Starlight starb beziehungsweise verschollen ist, ist mir sowieso entfallen. Macht auch nichts, denn genau dafür sind diese ersten fünf Hefte und damit der erste Sammelband auch da.

Und hier beginnt mein Zwiespalt. Zum einen ist es schön zu sehen, dass ich erneut abgeholt werde. Zum anderen sorgt das rückwirkende Auflösen all der tragischen Schicksale dafür, dass ich es emotional nun langweiliger finde. Wir reden hier von einer für Kinder fokussierten Reihe, aber trotzdem wird vieles einfach wieder zurückgedreht und all die tragischen Schicksale sind am Ende gar nicht so tragisch und kehren zurück. Und „all die“ ist hier wörtlich zu verstehen.

Das zieht auch den Auftakt in die Länge und hinterlässt ein Gefühl von Zeitverschwendung. Am Ende der ersten Phase wird alles ganz tragisch umgeworfen und nun pünktlich ein Jahr später findet alles wieder in die geordneten Bahnen. Nicht früher, nicht später – genau jetzt! Denn jetzt beginnt die dritte Phase. Es wirkt, als wären auch die handelnden Figuren auf Standby gewesen, während wir einen Ausflug in die am Ende recht redundante zweite Phase gemacht haben.

Das Spiel mit dem Medium

Auch wenn es Harvey Tolibao immer noch nicht wirklich schafft, seinen Kampfszenen Tiefe zu verleihen, und diese weiterhin aussehen, als wären sie ein Waldo-Wimmelbild, ist die Arbeit mit dem Medium ansonsten sehr gut gelungen.

Gerade zu Beginn gibt es viele Erinnerungssequenzen von Lula, die auch farblich abgehoben werden. Später folgt sogar eine, bei der es für über zwei Seiten keinen Text braucht, um die Story rund um sie und die Pau’aner zu verstehen. Zu Beginn des finalen Showdowns gelingt es sogar, durch das Lettering eine Besprechung so dynamisch wirken zu lassen, dass die Augen auf die genau richtige nächste Sprechblase springen und sich dadurch die Dynamik aus Unterbrechen und Anmerken transportiert.

Ansonsten nutzt Older ja gerne die verschiedensten Spezies, was ebenfalls für das Medium geeignet ist. Die verschiedenen Figuren machen das Universum auch visuell und nicht nur erzählerisch divers und fügen sich damit gut in das Gesamtbild und die Botschaft des Comics ein.

Fülle an Figuren – Mangel an Tiefgang

Wie bereits erwähnt, verlieren wir einiges an Seiten darauf, dass wir zurückkehren zur bekannten Crew und dabei ein wenig Tragik aus Phase I zurücknehmen. Das bedeutet wiederum, dass sehr viele Figuren wieder vorkommen müssen und alle verlangen nach „Pagetime“. Dadurch wird die Kernstory rund um Zeen und Lula etwas in den Hintergrund gerückt. Gerade durch das rasante Ende und den unausweichlichen Kampf zur Rettung der verbliebenen „Verschollenen“, rückt diese erneut in den Hintergrund.

Dadurch wirkt das Ende des ersten Bandes der dritten Phase auch in Teilen überhetzt. Plötzlich geht alles ganz schnell, Lula und Zeen gestehen sich endlich, was sie schon so lange vor sich hertragen, und die Ringe werden ausgepackt. Dabei wusste sie ja kurz vorher noch kaum, wer sie eigentlich ist. Inhaltlich ergibt das alles durchaus Sinn, nur die Gewichtung, was uns davon wie und in welchem Umfang gezeigt wird, überzeugt gegen Ende eben weniger, da zu mehrere Handlungsstränge um Platz konkurrieren. Während wir in den ersten drei Ausgaben quasi nur in der Vergangenheit und mit Lula und Zeen rumhängen, kann es in den letzten beiden Ausgaben kaum schnell genug gehen. Schließlich will man ja mit Heft sechs dann mal anfangen, eine „neue“ Story in Hinblick auf die dritte Phase zu erzählen.

Im Labor nichts Neues

Denn mehr Kontext für die dritte Phase bekommen wir hier wirklich gar nicht. Selbst Niv Drendows Auftritt ist eine direkte Spiegelung aus Die Flucht von Valo, spielt aber danach. Er braucht weiterhin die Schönheitscreme für seine Forschung und trägt weiterhin Baby-Namenlose zur Schau. Er sorgt sich, wenn sie verletzt werden, und ist hysterisch, wenn etwas nicht läuft, wie er es plant, weil alle um ihn herum dümmer sind als er.

Als Antagonist wird ein unbedeutender Aufseher eines bisher unbedeutenden Gefängnisses aufgebaut und der Handlungsort Eriadu – der, so viel ich höre und der nächste Band namens Eriadu in Gefahr andeutet, noch wichtig werden wird – wirkt zunächst beliebig gewählt. Marchion Ro wird einmal genannt und nur Driggit macht eine minimale Entwicklung durch, nachdem sie in Die Flucht von Valo mit Niv abgerauscht ist.

Auch daran merkt man, wie wenig es gelingt, eine Balance zwischen neuer Handlung und Rückkehr alter Figuren zu schaffen. Angriffe sind hier meist nur Mittel zum Zweck, um die alte Crew wiederzufinden, selten, um neue Erkenntnisse oder Siege zu erringen. Das gleiche Problem hat die Marvel-Reihe rund um Keeve Trennis in ihren ersten fünf Ausgaben, die auch nur der egoistischen Suche nach Sskeer verschrieben sind. Ein Blick für die große Galaxis und die Probleme bei der aktuellen Bedrohungslage durch die Nihil wäre an der Stelle von allen „Beschützern des Friedens“ wünschenswert.

Fazit

Die Abenteuer-Reihe war nie meine Lieblingsreihe im Rahmen der Hohen Republik. Aber sie wurde gegen Ende der ersten Phase sehr persönlich rund um Krix, Zeen und Lula. Der Auftakt in der dritten Phase bleibt zwar persönlich, versäumt es aber – wie auch andere Auftaktwerke der Phase – diese persönliche Ebene mit dem großen Konflikt zu verbinden. Es fühlt sich so an, als würde immer erst ein Anliegen abgeschlossen, bevor das nächste aufgemacht werden kann. Dabei bietet es sich doch an, die Suche nach den „Verschollenen“ so mit der Haupthandlung zu verschmelzen, dass am Ende nicht nur ein unbedeutendes Gefängnis zerstört wird, sondern im großen Konflikt mit Marchion und Co ein Etappensieg gelingt.

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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Star Wars: Die Hohe Republik ist ein mehrjähriges Buch- und Comicprogramm, das hunderte Jahre vor den Skywalker-Filmen spielt und die Jedi in ihrer Blütezeit zeigt. Weitere Infos, News, Podcasts und Rezensionen gibt es in unserem Portal und in der Datenbank. Beachtet auch unsere Guides zur Lesereihenfolge von Phase I, Phase II und Phase III.

Gewinnspiel

Mit freundlicher Unterstützung von Panini verlosen wir 1x Die Hohe Republik – Abenteuer, Band 8.

Um am Gewinnspiel teilnehmen zu können, müsst ihr nur die nachfolgende Frage beantworten und das unten stehende Formular ausfüllen:

Welcher Spezies gehört Zeen Mrala an?

    Der Preis wird unter allen Einsendungen mit der richtigen Antwort verlost.

    • Nur eine Einsendung pro Person/Familie/Haushalt!
    • Einsendeschluss ist Sonntag, 15.02.2025, um 23:59
    • Der Preis wird nur innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz versendet!
    • Sämtliche gesammelten Daten dienen nur dem Zweck des Preisversands und werden nach dem Ende des Gewinnspiels und dem Versand des Preises wieder gelöscht.
    • Alle Angaben ohne Gewähr! Eine Barauszahlung des Gewinnes ist ausgeschlossen.

    In diesem Sinne: Möge die Macht mit euch sein!

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