Dark Horse Day: The Bad Batch: Ghost Agents #1 und The High Republic Adventures #15

Während sich die Schadencharge zur Zeit der Klonkriege auf eine neue Mission begibt, geht zur Zeit der Hohen Republik die Schlacht auf Eriadu weiter. Wie Flo und Ines die neuen Hefte von Dark Horse einschätzen, lest ihr in der folgenden neuen Ausgabe unseres Dark Horse Days.

The Bad Batch: Ghost Agents #1 – rezensiert von Flo

Die Kavallerie ist wieder da! Nachdem die Animationsserie und The Clone Wars-Nachfolger The Bad Batch erst vor kurzem bei den diesjährigen Saturn Awards überzeugen konnte, spendiert uns Dark Horse direkt ein neues Abenteuer abseits der TV-Bildschirme in Comicform. Doch worum geht es überhaupt?

Wir befinden uns zur Zeit der Klonkriege auf Coruscant und die Schadencharge – zu diesem Zeitpunkt bestehend aus Tech, Crosshair, Wecker und Anführer Hunter – bekommt von niemand Geringerem als Meister Mace Windu einen neuen Auftrag. Die Spezialeinheit 99 soll nämlich dem Verschwinden einer wichtigen Datei mit Informationen über republikanische Spione auf den Grund gehen und begibt sich so ohne ihre übliche Ausrüstung auf Spurensuche in den untersten Ebenen von Coruscant. Doch dort sind Klone alles andere als willkommen, und so steht die Einheit vor Schwierigkeiten, eine Fährte aufzunehmen. Doch dank Crosshairs etwas „aggressiveren Verhandlungen“ bekommen sie doch noch einen Hinweis zu einem Frachter, auf dem sich ein skrupelloser Kopfgeldjäger bereits auf dem Weg nach Kessel befindet.

Autor Michael Moreci gelingt es hier im ersten der insgesamt fünf Comichefte dieser Minireihe recht gut, das Feeling einer The Bad Batch– oder auch The Clone Wars-Episode auch in diesem Medium zu transportieren, und auch Fans der Serie werden hier wenig Schwierigkeiten haben, Charakterzüge des Bad Batchs wiederzuerkennen. Was die Story angeht, präsentiert uns Moreci hier zunächst natürlich etwas Exposition, findet aber auch zu Beginn und am Ende des Hefts Raum für Actionsequenzen, die bei einer solchen Reihe definitiv nicht zu kurz kommen sollten. Die Geschichte fühlt sich zudem wichtig für den Zeitraum der Klonkriege an, bedenkt man, dass hier eine Liste der republikanischen Spione Gefahr läuft, in die Hände der Separatisten zu fallen. Ich sehe da definitiv genug Erzählpotenzial, um eine Minireihe zu füllen, die sich dann eben auch von der im November 2023 veröffentlichten Kurzgeschichte in Hyperspace Stories #10 abhebt. Natürlich hat mich als The Clone Wars-Fan auch der Auftritt von Embo am Ende des Hefts gefreut und ich bleibe gespannt, wie Moreci die Story im kommenden Monat weiterspinnen wird.

Auch die visuelle Gestaltung des Auftakthefts kann alles in allem durchaus überzeugen. Die Charakterzeichnungen von Reese Hannigan sind schnell wiedererkennbar, auch wenn Crosshair hier auf mich etwas arg älter als in der Serie wirkt. Mein größter Kritikpunkt wären hier bei den Zeichnungen wohl die recht leeren und recht detailarmen Hintergründe, jedoch transportiert sich durch die Farbgebung beispielsweise die düstere Atmosphäre in den unteren Ebenen von Coruscant dennoch recht gut. In einzelnen Panels, in denen die Klone der Schadencharge einmal ohne Helm dargestellt werden, wirken manche Gesichtszeichnungen zudem etwas gewöhnungsbedürftig, da man hier den Look aus der Serie gewohnt ist. Hervorgehoben sei außerdem noch die sehr dynamische Panelkomposition, die besonders auf den actiongeladenen Seiten recht kreativ gestaltet wurde.

Fazit

Wenn ihr Fans von The Clone Wars oder auch der Nachfolgeserie The Bad Batch seid und vielleicht auch noch gar keine Star Wars-Comics in der Hand hattet, bietet euch The Bad Batch: Ghost Agents #1 eine gute Einstiegsmöglichkeit und einen vielversprechenden ersten Part einer größeren Klonkriege-Geschichte, die zudem noch toll gestaltete Actionsequenzen im Gepäck hat.

The High Republic Adventures #15 – rezensiert von Ines

Vor zwei Wochen startete der neue Handlungsstrang „The Jedi and the Warden“ und damit ging auch die Schlacht um Eriadu so richtig los. Diese geht in der heutigen Ausgabe, The High Republic Adventures #15, weiter. Allerdings wechselt der Zeichner. Statt Harvey Tolibao illustriert nun Toni Bruno die Geschichte von Autor Daniel José Older. Die Farben stammen jedoch weiterhin von Michael Atiyeh.

Der Inhalt

Farzala hat nach Qorts Verletzung weiterhin das Kommando über die Bodenstreitkräfte der Republik, die Situation scheint ihm allerdings angesichts der Übermacht der Nihil zunehmend hoffnungslos. Als dann auch noch die Bohrschiffe namens Eviscerators auftauchen, scheint alles verloren. Doch es stellt sich heraus, dass eines der Schiffe von Meister Tera Sinube geflogen wird, welcher mal wieder undercover unterwegs war und mit seiner alten Padawan Sav Malagán wieder vereint wird.

Derweil soll Qort sich ausruhen, kann es sich aber nicht verkneifen, Meisterin Yaddle und anderen Jedi bei der Stabilisierung eines Lava-Reaktorkerns mit der Macht zu helfen. Dieser könnte bei einem Treffer Bri-Phrang und Eriadu City zerstören. Auch die kleine Zint will unbedingt helfen und nimmt ihre Maske ab, um auf ihre volle Stärke zugreifen zu können, was aber gleichzeitig ihre Emotionsregulierung aus dem Gleichgewicht bringt. Zints Plan funktioniert jedoch und der verletzte Qort setzt ihr gerade rechtzeitig wieder den Helm auf, als sie außer Kontrolle zu geraten droht.

Der Warden erpresst derweil Jackaby Snell, einen Mitarbeiter der Cantina, indem er seine Großmutter als Geisel festhält. Er verlangt von ihm Informationen über die Jedi.

Die Umsetzung

Nachdem das letzte Heft mich ziemlich verwirrt hat, stellt sich die Schlacht dieses Mal etwas klarer dar. Das mag an Toni Brunos Zeichnungen liegen, die einen besseren Überblick bieten als der visuelle Overload von Harvey Tolibao, aber auch daran, dass es dieses Mal konkretere Gegner gibt, die bekämpft werden müssen. Sowohl die Übernahme eines Bogaranths als auch der Angriff eines Eviscarators auf einen anderen sind interessante Konzepte und auch visuell ansprechend umgesetzt.

Was allerdings genau das Problem mit dem Lava-Reaktor sein soll und was die Jedi da genau mit der Macht tun, blieb mir trotz viel Techno-Blabla schleierhaft. Die „Isolator Aqua-Tanks“ müssen also in den „Mainframe“ und ein Mini-Reaktor hält den „Surface Bifurcator“ im Gleichgewicht. Sorry, aber ich habe nicht genügend Semester Ingenieurswissenschaften (nämlich null) studiert, um mir das visuell vorstellen zu können. Leider helfen mir auch die Zeichnungen mit diesem Problem wenig weiter, da nicht klar wird, wo diese benannten Komponenten nun sein sollen. Auch was die Jedi bzw. Zint genau mit der Macht tun, wird auf den Panels nicht deutlich. Sie stehen nur mit ausgestreckten Händen da und scheinen irgendwie die Macht zu nutzen und es scheint sehr anstrengend zu sein. Aber ohne Genaueres nachvollziehen zu können, bleibt das alles doch sehr theoretisch.

Schön finde ich, dass wir mal wieder etwas Fokus auf Zint bekommen und die Thematik der Masken der Aloxiander aus der ersten Phase nochmals aufgenommen wird. Dies ist auch ein Rückbezug auf Heft #7, in welchem Zint schon einmal ihre Maske abnahm, woraufhin ich vermutet habe, dass dies nochmals eine Rolle spielen würde.

Allerdings ist mir dabei auch erst wieder aufgefallen, wie wenig von Zint wir in dieser Phase eigentlich zu sehen bekommen haben. Am Ende von Phase I wurde sie ja als neue Figur eingeführt und man hatte den Eindruck, dass sie und andere Jünglinge dann in Phase III eine größere Rolle bekommen würden. Aber irgendwie ist Zint bisher kaum mehr als eine Statistin, was natürlich auch mit meiner schon mehrfach geäußerten Hauptkritik an der Reihe zusammenhängt: The High Republic Adventures hat mittlerweile ein viel zu aufgeblähtes Dramatis Personae, was vor allem daran liegt, dass wir unglaublich viele Figuren aus Phase II und auch aus anderen Werken mitschleppen müssen. Aus diesem Grund konnte ich mich auch nur bedingt über Meister Sinubes Rückkehr freuen. Das Letzte, was die Reihe gerade meiner Meinung nach braucht, sind noch mehr Charaktere. Für ebenso unnötig halte ich es, mit Jackaby Snell einen bisher blassen Hintergrundcharakter, den ich erst einmal googlen musste, samt Großmutter zu einer (temporären) Hauptfigur aufzubauen. Insofern schließe ich mich Farzalas Traum im Panel auf der vorletzten Seite an: Er und ich wünschen uns die Kern-Crew der Reihe auf der Star Hopper zurück!

Fazit

Das heutige Heft bringt zwar etwas mehr Struktur in die Schlacht von Eriadu und überzeugt mit klareren Zeichnungen, allerdings bleibt das Techno-Blabla um den Reaktor viel zu schwammig und das große Problem der Reihe, dass sie mittlerweile viel zu viele Figuren mitschleppt, wird wieder einmal deutlich. Daher vergebe ich drei Holocrons.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Bewertung: 3 von 5 Holocrons

Am 12. März geht es bei Dark Horse dann mit The High Republic Adventures #16 weiter. The Bad Batch: Ghost Agents #2 erscheint dann eine Woche später am 19. März.

Wir danken Dark Horse für die Bereitstellung der digitalen Rezensionsexemplare und der Vorschauseiten.

Logo zu Star Wars: Die Hohe Republik

Star Wars: Die Hohe Republik ist ein mehrjähriges Buch- und Comicprogramm, das hunderte Jahre vor den Skywalker-Filmen spielt und die Jedi in ihrer Blütezeit zeigt. Weitere Infos, News, Podcasts und Rezensionen gibt es in unserem Portal und in der Datenbank. Beachtet auch unsere Guides zur Lesereihenfolge von Phase I, Phase II und Phase III.

Schreibe einen Kommentar