Nachdem die letzte Folge sich sehr auf Crosshair fokussierte und tiefgreifende Änderungen in Gang gesetzt wurden, geht es in der 13. Folge Pabu wieder um Omega, Hunter, Tech und Wrecker, die eine neue Zuflucht auf dem Meeresplaneten Pabu suchen. Die Folge wurde dabei von Amanda Rose Muñoz geschrieben, während Steward Lee Regie führte.
Ab in die Südsee
Die Folge beginnt recht klassisch in einer Cantina, doch dieses Mal nicht in Cids Etablissement, sondern auf einem nicht näher definierten Planeten. Hier sind Einheit 99 mit Omega und Phee Genoa für eine Artefaktübergabe mit einigen zwielichtigen Gestalten verabredet. Wie nicht anders zu erwarten, führen diese Gangster nichts Gutes im Schilde, was zu einem kleinen Kampf und schlussendlich der Flucht der Klone und Phee von diesem Planeten führt, das Artefakt – eine Baum-Skulptur – konnte jedoch noch gerettet werden.
An Bord der Marauder unterhalten sich Hunter und Phee über Omegas Fortschritte hinsichtlich ihres militärischen Trainings. Phee merkt dabei an, dass es Omega gut tun würde, auch andere Fähigkeiten zu lernen und Zeit mit Leuten zu verbringen, die in ihrem Alter sind und eben nicht die gleiche Klonvorlage haben. Tech und Hunter sind da jedoch anderer Meinung, was aber daran liegt, dass sie nie anders gelebt haben – sie hatten nie Freunde, die keine Klone waren, als sie aufwuchsen. Diese Diskussion wird von einem Anruf Cids unterbrochen, die wegen des Kontaktabbruchs droht, die Klone zu verraten. Daraufhin entscheidet Phee, dass sie sich zum Planeten Pabu aufmachen sollten, da sie dort fürs erste sicher sein sollten.
Pabu stellt sich dabei als paradiesische Insel umgeben eines schier endlosen Ozeans heraus, auf dem sich eine kleine Flüchtlingskolonie befindet. Nach der Landung werden sie vom Bürgermeister Sheb Hazard und seiner Tochter Lyana empfangen, die Phee sehr gut zu kennen, so ist es auch die Heimat Phees. Die Klone werden herzlich willkommen geheißen und zum Essen eingeladen, währenddessen freundet sich Omega schnell mit Lyana an. Als die beiden einen kleinen Bootsauflug machen, erschüttern zwei Erdbeben die Insel, was dann kurz darauf einen Tsunami auslöst, der sich rasant der Insel nähert. Diese ist zwar hoch, doch befinden sich viele Häuser direkt an der Küste …
Postkartenmaterial
Was als erstes aus dieser Folge heraussticht ist definitiv die Ästhetik. Pabu sieht einfach wunderschön aus und erschafft eine schöne Südsee-Atmosphäre, verbindet dabei in der Architektur und dem Design moderne als auch irdische Konzepte. Diese Kolonie ist von Flüchtlingen besiedelt, und das spiegelt sich auch in der Mischung der Kulturen wieder, was Sheb auch explizit erwähnt. Sheb erinnerte mich hier etwas an Pacha aus Ein Königreich für ein Lama, ein herzensguter Mensch, der bereit ist alles für seine Familie zu tun. In diesem Fall gilt die gesamte Bevölkerung als seine Familie, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass viele durch ihre Flucht vor den Kriegen ähnliche Erfahrungen durchleben mussten. Wir erleben hier auch ein etwas anderes Konzept als Kiros auf The Clone Wars, wo Togruta sich fernab des Krieges eine Künstlerkolonie erschufen, aber eben einen Fokus auf die Künste haben, während es auf Pabu in erster Linie darum geht, allen Flüchtigen Sicherheit und eine Zukunft zu bieten.
Ein weiteres Designelement muss hier auch Beachtung finden – das Essen. Aus The Clone Wars waren wir ja nur diese eckigen Nahrungsblöcke des Militärs gewöhnt (bis auf einige Ausnahmen), in Bad Batch wurde es schon etwas vielseitiger. Aber das Mahl, was Sheb den Klonen und Phee auftischt, übertrifft alles bei weitem. Wir haben hier eine bunte Auswahl an allerhand Speisen, deren Vielfalt in den animierten Star Wars-Serie es bis jetzt noch nicht gab.
Ein bisschen Charakterarbeit
Doch neben dem atemberaubenden Design hatte die Folge auch etwas für Omega zu bieten: eine gleichaltrige Freundin! Es war wirklich schön mit anzusehen, wie schnell sich die beiden angefreundet haben. Generell hat es mir gefallen, dass auch mal darauf eingegangen wurde, dass Omegas aktuelle Ausbildung sehr militärlastig ist, auch wenn die Klone da gute Arbeit leisten. Aber es ist gut für Omega, auch mal etwas da raus zu kommen von ihren Sorgen und einfach mal etwas Kind sein zu können. Die Reaktionen Techs bei der Diskussion darüber brachte mich auch zum Schmunzeln. Natürlich sieht er es, da er mit seinen Brüdern aufwuchs, nicht als Problem an, keine Freunde außerhalb zu haben. Seine Beziehung mit Phee fand ich auch sehr schön gestaltet, wie sie versucht ihn etwas aus seiner Schale zu locken. Pabu gibt der Einheit 99 auch zum ersten Mal eine Zukunftsperspektive, weitab des Imperiums, in der sie in Frieden leben könnten, gemeinsam mit Omega.
Damit lässt sich diese Folge als Mischung aus sehr sehenswerten Bildern und etwas Charakterarbeit und einem Hoffnungsschimmer auf einen möglichen Ruhesitz zusammenfassen, mit einer kleinen Actioneinlage in Form eines Tsunamis dazwischen. Shebs Aussage, solange jeder überlebt hat, ist es nicht schlimm, dass Eigentum verloren ging, verdeutlicht umso mehr, dass sie alle vor den Kriegen und Krisen geflohen sind und dass das Überleben und Beisammen sein deutlich wichtiger als der Rest sind.