In dieser Woche wartet der Marvel-Mittwoch mit der Fortsetzung der Mace Windu-Reihe auf. Warum mich dieses actiongeladene Heft aber mit sehr gemischten Gefühlen zurücklässt, lest ihr in der folgenden Rezension.
Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung der Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.
I am Yaya Shram!
Yaya Shram
Mit dem dritten Heft geht die Minireihe um Mace Windu und Azita Cruuz schon wieder in die vorletzte Runde. Nachdem die beiden in der vergangenen Ausgabe die Eishöhlen auf Ro Mira durchquert haben und herausgefunden hatten, dass sie beide vom selben Planeten stammen, befinden sie sich nun wieder an der Oberfläche. Kurzerhand wird ein Speeder enthüllt, den die beiden Flüchtigen auch brauchen werden, denn die Sicherheitsagenten, mit denen Mace am Ende des ersten Comics kurzen Prozess gemacht hat, sind zurückgekehrt. Doch sind sie nicht die einzigen Verfolger, denn der große Jabba der Hutte hat seinen wohl kleinsten Kopfgeldjäger, namens Yaya Shram, entsandt, um sich das wertvolle Coaxium Ultra zu besorgen. Zum Glück hat Azita einen Jedi im Speeder, doch um sich Maces Hilfe zu sichern, soll sie sowohl das Coaxium in ihrem Besitz als auch die Formel an den Jedi übergeben. Ist ihr dies die Rettung wert…?
Bernadins Geschichte in diesem Heft empfand ich während des Lesens als sehr durchwachsen. So fand ich es zunächst spannend, in einer kurzen Rückblende mehr über Azitas Vergangenheit als Kind zu erfahren, doch gibt man dieser nur recht wenig Raum und beschließt, die Action in den Vordergrund zu rücken. So greifen einmal mehr die Sicherheitstruppen des Planeten an und Azita hat zwar einen Jedi im Speeder, doch der fordert zunächst das Versprechen ein, dass Cruuz den Jedi alle Vorräte und die Formel des Coaxium Ultras übergibt. Somit zeichnet sich ab, wohin sich die Story noch zu entwickeln scheint, nachdem sämtliche Verfolger eliminiert wurden. Auch zu jenem mysteriösen Pfad, dessen Mitglieder wir bereits am Ende des zweiten Comics eingeführt bekommen haben, erfahren wir hier noch nicht viel mehr, außer dass sie die Abreise von Azita und Mace am Ende dieses Hefts blockieren und wohl nun zu einer Art „Endgegner“ werden.
Zumindest bringt uns Mace Windu #3 etwas mehr zu einem bereits angedeuteten Antagonisten, Yaya Shram, den wir bereits im letzten Heft vor den Toren von Jabbas Palast kennenlernten, der aber eigentlich nur übermäßig als Comic Relief genutzt wird und sich zeitnah mit den Worten „you haven’t seen the last of Yaya Shram..!“ verabschiedet. Für mich war dieser Auftritt in einer solch kurzen Minireihe recht sinnlos, besonders da sich, wie weiter oben bereits erwähnt, am Ende des Hefts eine weitere – weitaus interessantere Antagonistentruppe – zu erkennen gibt, zu denen Bernadin jetzt im letzten Heft sicher noch einiges zu erzählen hat.
Doch kommen wir zu den Zeichnungen: Gegen einen Comic mit viel Action ist sicher nichts einzuwenden, nur konnte ich mit dieser hier nur bedingt Spaß haben, da ich Jeantys Zeichnungen von Mace leider teils wieder arg misslungen fand. Besonders negativ stechen wieder seine Zähne hervor, aber auch sein Gesicht wirkt erneut in einigen Panels arg verzerrt. Ich werde einfach nicht warm mit diesen Zeichnungen und fürchte, dass ich mich für die übrige Laufzeit dieser Reihe damit abfinden muss. Die Tusche und die Farben von Dexter Vines und Andrew Dalhouse fangen wieder einmal die kalte Atmosphäre des Planeten passend ein und sorgen durch eine Verblassung der Farben in den Rückblenden-Panels für eine erkennbare Abgrenzung zur Gegenwartshandlung. Ebenso kann Joe Caramagnas Lettering in diesem Heft besonders während der Lichtschwert-Action von Mace punkten.
Fazit
Mace Windu #3 blieb leider hinter meinen Erwartungen zurück und fokussiert sich zunächst nicht weiter auf den ominösen Pfad, zu dem Leser*innen bisher noch nicht viel erfahren haben. Trotz weiterhin soliden Kolorierungen und toll inszenierten Action-Panels, haben mich die (Charakter-)Zeichnungen auch im dritten Heft nicht überzeugt. Damit bleibt für das letzte Heft im Mai noch einiges zu erzählen und ich bleibe zunächst skeptisch, ob Autor Marc Bernadin diese Minireihe zu einem zufriedenstellenden Ende führen kann.
Mit Mace Windu #4 geht die Miniserie am 15. Mai schon wieder zu Ende. In der nächsten Woche eröffnet Darth Maul: Black, White & Red #1 dann eine neue Minireihe, erhält aber von Jango Fett #2 etwas Flankenschutz.
Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.