Rezension: The Clone Wars, Band 7: Die tödlichen Hände von Shon-Ju von Jeremy Barlow

TCW #7: Die tödlichen Hände von Shon-Ju
TCW #7: Die tödlichen Hände von Shon-Ju

Nachdem im vorherigen Band mit den Jedi-Meistern Plo Koon und Kit Fisto weniger bekannte Figuren eine ansprechende Bühne erhalten haben, folgt im siebten Band der The Clone Wars-Comicreihe aus dem Hause Panini mit dem Titel Die tödlichen Hände von Shon-Ju (Original: Deadly Hands of Shon-Ju) Aayla Secura als Protagonistin. In Deutschland erschien die Geschichte von Autor Jeremy Barlow am 18. Dezember 2012. Während Brian Koschak dieses Mal für die Zeichnungen zuständig war, übernahm die Farben erneut Ronda Pattison. Die Ereignisse spielen wie zuvor 22 Jahre vor der Schlacht von Yavin.

Die Handlung

Auf der Jagd nach dem Verbrecherboss Attuma Duum erleidet Jedi-Meisterin Aayla Secura einen schweren Rückschlag: Ihre komplette Klon-Einheit wird ausgelöscht und sie muss sich den Schergen ihres Feindes alleine stellen. Ihre Rettung naht in Form eines mysteriösen Machtnutzers namens Shon-Ju, welcher auf einer entlegenen Welt seinen eigenen Kult rund um den unbewaffneten Kampf mit der Unterstützung der Macht aufgebaut hat. Schnell erkennt die Jedi, dass ihr Gastgeber die einzige Chance ist, um ihre Mission doch noch abzuschließen. Glücklicherweise teilt Shon-Ju ihre Ziele. Oder?…

Meine Bewertung

Ich habe mich sehr darauf gefreut, diesen Comic rezensieren zu dürfen. Nicht nur weil Aayla ein wirklich toller Charakter ist, sondern auch weil die Kampftechnik Shon-Jus erst vor Kurzem wieder im Kanon auftauchte (Wer das verpasst hat, sollte sich zeitnah mit den Comics der Reihe Shadows of Starlight versorgen). Im vorliegenden Band, der mittlerweile zur Legends-Timeline gehört, erfährt der Leser den tragischen Hintergrund der unbewaffneten Kampfform.

Ihr Erschaffer Shon-Ju war einstmals ebenfalls ein Padawan, wurde jedoch aus dem Tempel verstoßen, was ihn eine lange Zeit beschäftigte. Nun gibt er vor, die eigene Mitte gefunden zu haben, und bildet selber Schüler in seinen Lehren aus. Der unausweichliche Konflikt mit einer Jedi-Meisterin wie Aayla bildet den spannenden Rahmen für den Band und lässt die Geschehnisse erst so richtig interessant werden. Dem Leser werden nach und nach Argumente für beide Seiten präsentiert und letztlich bleibt es einem selbst überlassen, ein Urteil zu fällen. Das Bündnis zwischen den Charakteren erwächst mehr aus Nützlichkeit als aus Freundschaft und führt so zum dramatischen Höhepunkt, an dem die Jedi-Meisterin mit den besten Intentionen anscheinend ihr eigenes Monster erschafft. Der Comic endet auf dieser Erzählebene mit einem Cliffhanger, der durchaus Lust auf mehr macht, jedoch auch ein Gefühl des Mangels hinterlässt. Während die vorherigen Bände nahezu alle circa 100 Seiten umfassen, muss sich Die tödlichen Hände von Shon-Ju mit 80 Seiten begnügen. Hier ist Potenzial liegengeblieben, welches man sinnvoll für den Charakteraufbau hätte nutzen können.

Auf der zweiten Erzählebene wird der Konflikt mit dem eigentlichen Antagonisten Attuma Duum berichtet. Der hat zwar interessante und ausgeklügelte Ideen, mit denen er beide Seiten der Klonkriege gegeneinander ausspielt, bleibt jedoch insgesamt eher farblos. Dies liegt auch dran, dass er erst in der zweiten Hälfte wirklich in Erscheinung tritt und erst im letzten Viertel tatsächlich selber ins Geschehen eingreift. Alles, was von dem Verbrecherlord zu sehen ist, erscheint vielversprechend. Insbesondere sein Charakterdesign hat bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen. Auch die Konfrontation mit Duum endet in einem Cliffhanger, was dem Wunsch nach einer höheren Seitenanzahl zusätzlichen Nachdruck verleiht.

An den Zeichnungen dieses Comics habe ich wenig auszusetzen. Sie wirken stimmig und die Charakterdesigns sind treffend. An manchen Stellen kann man sich sicherlich über Gesichtszüge streiten und auch warum Shon-Ju unbedingt seinem nahezu Namensvetter aus dem Marvel-Universum (Shang-Chi) gleichen muss, bleibt eine offene Frage. Insbesondere Aayla finde ich jedoch gut getroffen und Gangsterboss Duum ist die perfekte Mischung aus Schnösel und Kampfmaschine. Die Farbgebung ist zu jeder Zeit stimmig, hätte jedoch für meinen Geschmack kräftiger ausfallen können.

Fazit

Der Autor erschafft mit Shon-Ju eine facettenreiche Figur mit viel Potenzial, wird jedoch durch die geringe Seitenanzahl gezwungen, auf Cliffhanger zurückzugreifen, die bis heute nicht aufgelöst wurden.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Bewertung: 3 von 5 Holocrons

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