Diese Woche stehen wieder vier Hefte an, deren Besprechung dank unserer zurückliegenden Zeit auf der Star Wars Celebration Europe etwas später als üblich erfolgt. Zum einen mit Doctor Aphra #30 eine neue Verbindung zu Hidden Empire. In Bounty Hunters #33 greift die aus Battlefront 2 bekannte Inferno Squad T’ongas Kopfgeldjäger-Team an. Mit Return of the Jedi: Ewoks #1 steht ein weiteres Sonderheft der Jubiläums-Reihe an und The High Republic #8: Battle for the Force, Part 3 treibt die Ereignisse auf Jedha weiter voran.
Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung des Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.
Mit dem Ende des Hidden Empire-Bogens gibt es auch keine besondere Lesereihenfolge zwischen den aktuellen Heften mehr zu beachten. Da Doctor Aphra #30 ja nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Gesamtgeschehen aus Hidden Empire #5 abdeckt, wäre es aber zu empfehlen, beim Lesen bei der Veröffentlichungsreihenfolge zu bleiben, weil die Einbettung so besser passt und die Handlungsspoiler vertretbar bleiben.
Doctor Aphra #30 – rezensiert von Matthias
Der Inhalt
Die Geschichte springt mitten in die Endphase von Qi’ras Plan gegen die Sith auf der Amaxine-Raumstation. Kurz bevor sich der Fermata Cage öffnet, stellt sich die immer noch vom Ewigen Funken besessene Aphra Darth Vader und Palpatine in den Weg. Diese schon aus Hidden Empire #5 bekannte Szene wird dabei aber mit der inneren Kommunikation zwischen dem Monolog des Ewigen Funken gegenüber Miril unterlegt. Gleichzeitig sehen wir Sana und ihr Team, wie sie durch das um die Station herum tobende Schlachtgetümmel zur Station selber vorstoßen und dort versuchen, zu Aphra zu gelangen, was ihnen aber durch den Sturm, den der Fermata Cage entfesselt hat, nur sehr langsam gelingt. Sie können aber nicht verhindern, dass Darth Vader in einem Augenblick, als er schon auf verlorenem Posten zu stehen scheint, das Blatt wendet und mit der Macht den Kristall mit dem Ewigen Funken aus Aphras Rüstung herausschlägt. Aphra ist von Ewigen Funken befreit und bringt sich, da ansonsten scheinbar unverletzt, in Sicherheit.
Und während Darth Vader sich dem nun geöffneten Fermata Cage zuwendet, um seinen Meister zu unterstützen, greift der freigesetzte Ewige Funke erneut nach Aphra. Dies will Sana auf jeden Fall verhindern bzw. stoppen. Kho Phon weist darauf hin, dass sie den Ewigen Funken nur dann von Aphra trennen können, wenn Aphra stirbt oder der Ewige Funken auf einen anderen Körper übergehen kann. Für letzteres müsse das entsprechende Ritual der Aszendenten durchgeführt werden.
Trotz all der Widrigkeiten, zu denen sich überflüssigerweise auch noch Triple-Zero und BT-1 gesellt haben, gelingt es Sana und Magna, zu Chelli durchzukommen und mit ihr das weitere Vorgehen zu besprechen, denn in Chellis Körper steckt noch ein Splitter des Kristalls, der den Ewigen Funken beherbergt hatte und dieses Überbleibsel ermöglicht diesem weiterhin eine Verbindung zu Chelli zu halten, wenn auch nicht mehr mit der vollen Kontrolle über sie. Um auch diese Verbindung noch zu lösen muss dieser Splitter zerstört werden, was – wie Chelli ihren Freundinnen erklärt – nur mit dem Null-Schwert möglich sei, weil dieses über spezielle Eigenschaften verfügt. Um dieses Schwert zu Aphra zu bringen, muss Kho erst noch BT-1 und Triple-Zero überwinden, was mit vereinten Kräften auch gelingt. Ebenfalls mit vereinten Kräften führen Sana, Magna und Kho das Null-Schwert dann in den Splitter ein, wobei Sana den Stich macht, Magna Chelli festhält und Kho mit der Peitsche der Sorgen die Machtblitze des Ewigen Funken abzuleiten versucht. Schließlich gelingt dies und mit einer erneuten, großen Energiefreisetzung entweicht der Ewige Funke endgültig aus Chelli Aphra. In diesem dramatischen Augenblick treten dann Aphra, der Ewige Funke und Miril in eine letzte Kommunikation miteinander ein, die einen versöhnlichen Abschied darstellt. Derart nun wirklich vom Ewigen Funken befreit, erwacht Chelli Aphra wieder im Kreis ihrer Freunde und Wegbegleiter.
Die Umsetzung
Dass in diesem Heft dramatische Ereignisse bevorstehen war ja klar, aber irgendwie hat Alyssa Wong diesmal zu viel des vermeintlich Guten getan und noch mehr reingemischt, als nötig und nützlich gewesen wären. Das Querfeuer von Triple-Zero und BT-1 z.B. war ein komplett unnötiges Hindernis, der Sturm, gegen die sie alle ankämpfen mussten, scheint in Hidden Empire #5 bestenfalls ein laues Lüftchen gewesen zu sein und die Notwendigkeit, das Null-Schwert wegen seiner nicht näher erläuterten besonderen Eigenschaften nutzen zu müssen, eine nur Verwirrung schaffende Komplikation. Hätten sie es einfach genutzt, weil es zur Hand war, hätte man sich einiges von dem Geschwurbel sparen können und das Ergebnis wäre doch das gleiche geblieben. Dieses Finale reiht sich damit leider in der aktuell auch in anderen Werken zu beobachtenden Tendenz ein, im Finale alle Register zu ziehen, egal ob es Sinn macht, der Sache dient und mit der bisherigen Geschichte harmoniert oder nur ein lautes Getöse verursacht. Hätte man die überflüssigen Bestandteile weggelassen, hätte dies auch dem Erzählfluss gutgetan, der von Anfang an durch die Sprünge zwischen den verschiedenen Orten schon sehr holprig war. Ich denke, dass einige dieser Verwerfungen auf Vorgaben für das das notwendige Tie-In in das Crossover zurückgehen, da wir aus den bisherigen Heften wissen, dass Alyssa Wong das sonst deutlich besser kann.
Minkyu Jung und Rachelle Rosenberg liefern auch dieses Mal wieder eine solide Leistung ab. Die Dynamik des tosenden Sturms – inhaltlich und äußerlich – wird gut umgesetzt, auch wenn Haare und Umhänge der Figuren häufiger mal gegen die Windrichtung flattern. Das Farbenspiel ist auch gut gesetzt worden. Entscheidenden Panels wird der benötige Raum gegeben, um zu wirken. Und auch Joe Caramagna durfte sich im Lettering ordentlich austoben.
Fazit
Das heutige Heft erscheint mir etwas überladen und überdramatisiert. Weniger wäre meiner Meinung nach deutlich mehr gewesen. Wir werden sehen, wie es mit Chelli Aphra und den anderen Figuren in dieser Reihe nun weitergeht.
Bounty Hunters #33 – rezensiert von Matthias
Der Inhalt
Die Geschichte findet ihre Fortsetzung, nachdem die Edgehawk auf der Depatar-Raumstation angekommen ist. Während T’onga bei einem ersten Erkundungsgang noch glaubt, dass es keine imperiale Präsenz auf dieser Station gibt und sie daher sicher sind, ist die Inferno Squad schon in Position gegangen und beobachtet ihre Zielobjekte ganz genau. In einer Besprechung erläutert Commander Versio dann nochmals ihre Mission und deren Zielpersonen, was uns aber nichts Neues erzählt. Im Gegenteil, statt den höchstprofessionellen und verschlagenen Kopfgeldjägern, von denen Versio eben noch sprach, sieht man in den nächsten Panels dann Bossk und Beilert in einem ziemlich unmotivierten, dafür aber umso gewalttätigeren Kampf miteinander verstrickt. Trotz dieser Unruhe im Team und Schiff macht sich T’onga an die Arbeit und teilt ihrem Team Arbeitsaufgaben zu, während sie selber mit 4-LOM loszieht, um ein wichtiges Ersatzteil für ihren Hyperraum-Antrieb zu besorgen. Da die Inferno-Squad wusste, dass sie dieses Teil benötigen werden, haben sie eine entsprechende Falle vorbereitet, in die T’onga auch prompt tappt und nach einem wilden Kampf über mehrere Ebenen gefangen genommen wird.
Währenddessen hat Vukorah eine Reihe ihrer Berater und wichtiger anderer Führungspersonen des Unbroken Clans in der Festung auf Corellia zusammengerufen. Sie konfrontiert diese mit dem Vorwurf, dass sie einen Putsch gegen sie planen, um sie durch Cadeliah zu ersetzen. Derart enttarnt wollen die Putschisten dann gerade offen gegen sie losschlagen, als ein ungebetener Gast, IG-88, die Szene an sich reißt und wie üblich durchsetzungsstark eine Reihe von Kopfgeldern gegen Vukorah und ihre Gefolgsleute vollstrecken will.
Auf Depatar hat derweil die Inferno Squad ihre Vorbereitungen für den direkten Angriff auf die Edgehawk abgeschlossen und Versio nähert sich nun als T’onga verkleidet dem Raumschiff.
Die Umsetzung
Die Geschichte, die Ethan Sacks diesmal erzählt, erscheint mir ungewöhnlich belanglos. Der einfach vom Himmel fallende Kampf zwischen Bossk und Beilert ergibt irgendwie keinen Sinn. Die langatmige Vorbereitung des Angriffs der Inferno Squad auf T’onga und dann das Raumschiff deuten für mich darauf hin, dass man hier mehr Platz als Story hatte. Auch die aufwendige Vorstellung von T’ongas Team im Briefing wirkt mitten in einem Handlungsbogen deplatziert. So etwas kann man machen, wenn es einen Neustart einer Comic-Reihe gibt und man die handelnden Figuren dem Leser noch mal in Erinnerung rufen will, oder bislang unbekannte Hintergrundinformationen zu den Figuren vorstellen will, aber so macht das nicht viel Sinn. Klar, die Geschichte muss weitererzählt werden, aber das hätte man auch auf 5-10 Seiten hinbekommen. Immerhin gelingt es Sacks mal wieder etwas mehr Humor einzubauen und mit Widersprüchen zu spielen.
An der grafischen Umsetzung der Geschichte gibt es wie immer nichts auszusetzen. Paolo Villanelli und Arif Prianto liefern wie immer sehr gute Arbeit ab. Sehr nett fand ich den Schattenwurf von IG-88 an der Tür und das Framing in der Szene, in der T’onga und 4-LOM auf dem Weg zum Händler sind. Ein sehr gelungenes Mittel, mit dem man eine Abfolge von Handlungen in einem einzigen Panel erzählen kann und das zeigt, wie souverän Villanelli mit der Komposition der Panels umzugehen versteht.
Fazit
Ich hätte dieses Heft mal als „Leerlauf-Folge“ zusammengefasst. Nicht schlecht gemacht, aber kein Comic, der in Erinnerung bleiben wird. Bleibt nur zu hoffen, dass das nächste Heft noch irgendwie die Kurve kriegt, ansonsten könnte man den Eindruck gewinnen, dass hier einfach mal die Inferno Squad eingebracht werden sollte.
Return of the Jedi: Ewoks #1 – rezensiert von Lukas
Yub Nub!
Wicket W. Warrick, Star Wars: Episode VI Die Rückkehr der Jedi-Ritter
Doctor Aphra #33 ist nicht das einzige Heft von Alyssa Wong, das heute erscheint. Mit Return of the Jedi: Ewoks erscheint schon das zweite überformatige monatliche Special zum Jubiläum der sechsten Episode, die 32 Jahre lang das Finale der Star Wars-Saga gebildet hat. Jabbas Palast machte den Anfang, nun folgt ein Heft über die putzigen kleinen Teddybärchen vom Waldmond Endor, die von manchen geliebt, von manchen gehasst und von wieder anderen als die Helden einer 80er-Jahre-Zeichentrickserie in Erinnerung bleiben werden. Was bietet der für sich stehende One-Shot?
Inhalt
Ich gebe zu, dass ich mich persönlich zur ersten Kategorie und damit den Fans der Ewoks zähle. Seit ich die Saga in noch jungen Jahren gesehen habe, haben dieses Waldvölkchen und ihre Beteiligung an der lange Zeit letzten Schlacht der Filme Eindruck hinterlassen. Die Szene, in der ein Ewok On-Screen durch den Beschuss eines AT-ST zu Tode kommt, zählt bis heute gar zu den bewegendsten Momenten, die man als Kind auf dem Fernseher in George Lucas‘ Werken finden kann. Deswegen habe ich mich auch recht schnell freiwillig gemeldet, um dieses Special zu rezensieren, obwohl ich nie die Ewoks-Zeichentrickserie, noch die Fernsehfilme gesehen, geschweige denn Ewok-Toys oder -plushies besessen habe. Ich wusste auch bis zur Lektüre nicht so genau, was mich erwartet. Drum liegt heute ein Heft vor mir, das einfach nur den aus den Filmen bekannten Stamm der Ewoks zeigt, dessen Mitglieder sich eines Abends kurz nach der Schlacht von Endor am Lagerfeuer drei kurze Geschichten erzählen. Die Geschichte eines kleinen Woklings ist fröhlich und bunt und handelt von Freundschaft, Zusammenhalt und der Überwindung von Konflikten und Unterschieden. Paploos Geschichte wiederum ist dunkel und grausam, mit einem absolut fürchterlichen Einstieg und einem noch fieseren Ende. Und Peekbas Geschichte handelt schließlich von Träumen, Zielen und Beharrlichkeit. Nach diesem Abend der Erzählungen geht ein kleiner Wokling zu Bett und nimmt seine Eindrücke vom Erzählten dabei mit.
Und hier kommt der Clou an der Sache. Denn obwohl das gesamte Heft aus Erzählungen besteht, steht auf der vollen Seitenzahl über kein einziges Wort – sieht man von lautmalerischen Geräuschen, den Titeln der Geschichten und der Verortung zum Beginn der Ausgabe ab. Und so können nur die Bilder sprechen, die Handlungen, Gesten, Mimik und Bildkompositionen der Ewoks und des Zeichenteams. Hier gelingt Alyssa Wong ein Kunststück, welches ich wenn dann nicht von diesem Heft erwartet habe; es löst in mir echte Emotionen aus. Die Geschichten sind vielfältig, kurz aber doch konkret wie sie verständlich und simpel aber doch genauso zeitlos, sympathisch und bewegend gestaltet sind. Sie bekommen ihren Raum auf den Seiten, auf denen kein Panel zu viel eingesetzt wurde. Der Wokling am Ende, der in sein Bett geht und von großen Geschichten träumt, die in der Galaxis passieren, das ist es doch etwas, das Star Wars ausmacht. Wie ihm ergeht es uns als Fans doch auch immer wieder, egal welchen Kanon, welche Ären und welche Medien wir lieben und welche nicht. Dieses Heft ist eine Liebeserklärung an das Medium Comic und Star Wars im Allgemeinen, sowie die Ewoks im Speziellen, die Wongs Kollegen Cavan Scott sicher gefallen wird – bei der Celebration hat er nämlich mehrfach anklingen lassen, was für ein großer Fan der putzigen Kerlchen und der ganzen Endor-Lore er ist und wie sehr er sich auf diese Ausgabe freut. Hier ist sie und überzeugt einfach.
Zeichnungen
Wo andere Hefte mit mehreren Kreativen an den Zeichnungen dabei versagen, wechselnde Stile harmonisch miteinander zu verweben und in einen Guss zu verwandeln (ja, Revelations, ich meine dich!) klappt dies hier mit fast spielerischer Leichtigkeit. Die Illustrationsteams beweisen nicht nur eindrucksvoll, was sie können, sie tragen das Heft fast im Alleingang. Gut, was bleibt auch anderes übrig ganz ohne Dialoge. Aber umso wichtiger, dass wir es hier mit wunderschönen Seiten zu tun haben, deren Panels man sich so gern anschaut, wie auch ihr Lesefluss tadellos funktioniert. Jeder Zeichenstil fängt Atmosphäre und Handlung der jeweiligen Geschichte wunderbar ein. Lee Garbetts und Java Targtaglias Rahmenhandlung bildet dabei die Eckpfeiler des Hefts, die sich genau zwischen den drei anderen Stilen bewegen und deren Highlights die vom Lagerfeuer geworfenen Schatten sind. Paulina Ganucheaus Wokling-Geschichte ist genauso bunt und unschuldig, wie die Story selbst. Kyle Hotz‘ und Rachelle Rosenbergs düstere Geschichte könnte in Expression, Farbgestaltung und Verlauf direkt Frank Millers legendärem Comic Sin City entsprungen sein. Die abschließende Geschichte von Caspar Wijngaard kommt etwas surrealer aber auch wieder etwas bunter daher, sodass das dramaturgische Sandwich visuell perfekt umgesetzt wird.
Die Anordnung und Übergänge der einzelnen Passagen des Comics sind dabei so fließend gestaltet, dass man förmlich spürt, wie die Erzählungen geführt werden. Ohne Worte kann man die Sprechweise, welche die einzelnen Ewoks nutzen, beinahe hören und so voll und ganz in diesen Abend auf Endor eintauchen. Ein beeindruckender Beweis, zu was das Medium imstande ist, wenn man es einmal leben lässt.
Fazit
Alyssa Wong und dem sechsköpfigen Team an Zeichner*innen ist ein wirklich besonderes Comicheft gelungen. Manchmal braucht es nicht viel, um jemanden wirklich zu berühren, wenn die Umsetzung derart gelungen ist, wie hier. Es ist natürlich immer noch Geschmackssache, was man von einem Comic erwartet. Aber meinen Geschmack trifft er völlig und erwartet habe ich absolut nichts. Der Comic hat keine einzige Sprechblase und trotzdem bleibt er dabei nicht stumm. Die Bilder und ihre Botschaften tragen dieses magische Heft, das ich zu meinem bisher beispiellosen Star Wars-Comichighlight des Jahres erkläre. Und nein, bis ich es gelesen habe, hätte ich bei ausgerechnet dieser Ausgabe niemals selbst damit gerechnet. Macht euch euer eigenes Bild dieser kleinen Geschichten, aber verpassen tut ihr definitiv etwas, wenn ihr sie auslasst.
The High Republic #8 – rezensiert von Patricia
Mit The High Republic #8 geht es in den Dünen Jedhas langsam in Richtung Endspurt der Serie. Und auch für gewisse Charaktere ist das Ende näher in Sicht als gewollt …
Zum Inhalt
Ohne Verzögerung startet „Dunes of Blood“ nahtlos dort, wo wir vor nur zwei Wochen zurückgelassen worden. Zurückgelassen wurde auch Oliviah, denn was wäre eine Ausgabe The High Republic ohne Nahtoderfahrung auf der letzten Seite? Selten war bisher einer dieser Momente final, und auch Oliviah ist noch nicht verloren. Während ich mir in anderen Ausgaben mehr Konsequenz gewünscht hätte, bin ich hier doch tatsächlich ganz froh über diese Auflösung. Der Weg zu Oliviahs Rettung hat mir dabei in diesem Heft gut gefallen. Ich weiß nicht, ob es Cavans Worte bei der Star Wars Celebration waren (der Autor betonte mehrmals, dass der Comic lediglich die Geschichte von Tey und Vildar sein solle) oder ob ich mich an den Dialog gewöhnt habe, aber bei mir ist in dieser Ausgabe endlich der Knoten geplatzt. Ich hatte sogar richtig Spaß an den Interaktionen der Charaktere und fand die Wortwechsel zwischen Vildar, der nun versucht, nicht mehr ganz so mürrisch zu sein, und Tey, der zur falschen Zeit das Falsche sagt, zum ersten Mal richtig witzig. An manchen Stellen waren mir Vildar und Tey noch immer etwas zu drüber, aber das nehme ich mittlerweile einfach als gegeben hin.
Das Heft war kurzweilig und unterhaltsam. Auch wenn ich die Begegnung mit den Kanalmonstern auf den ersten Blick nicht gebraucht hätte, zeigen sie auf den zweiten Blick Vildars Charakterentwicklung, der es dieses Mal mit Ruhe versucht. Besonders der emotionale, einem Abschied gleichenden Moment mit Matty konnte mich gefühlsmäßig packen. So richtig abgeholt hat mich das Heft dann aber auf den letzten Seiten, auf denen die Vorhaben, welche in Path of Deceit angedeutet wurden (die Suche nach dem Rod of Daybreak) Früchte tragen und Yana Ro nun endlich mehr als nur einen flüchtigen Panel-Flitzer bekommt. Wer beim Anblick des Levelers keine Gänsehaut bekommt, hat wohl noch nicht richtig in Die Hohe Republik gelesen. Und wie zu Beginn befürchtet, endet auch diese Ausgabe wieder mit einem Todes-Cliffhanger. Auch wenn es schade um Master Leebon wäre, wünsche ich mir insgeheim, dass das Ende dieses Mal von Konsequenz sein wird.
Zu den Zeichnungen
Die Zeichnungen stammen dieses Mal von David Messina. Dieser hat sich den vorangegangenen Stilen so gut angepasst oder einfach einen so ähnlichen Stil, dass mir der Wechsel erst nach ein paar Seiten aufgefallen ist. Er hat die Charaktere gut getroffen und mit genügend erkennbarer Mimik dargestellt. Lediglich die Kreaturen des Kanals schweben etwas seltsam auf der Seite. Einzelne Panels – insbesondere die größeren – hätten für meinen Geschmack mehr Details vertragen können und ich war verwundert, an einer Stelle das gleiche Panel von Vildars Gesicht zwei Mal zu sehen. Vermutlich sollte dies einen irrwitzigen Effekt haben, der bei mir nicht ganz funktioniert hat. Insgesamt lässt sich über Farbe, Koloration und Letting aber nicht meckern und ich bin zufrieden mit der zeichnerischen Gestaltung.
Fazit
The High Republic #8 gehört für mich zu den besseren Ausgaben der Serie. Die emotionalen Momente haben eine stärkere Wirkung entfalten können als noch zuvor und die Wortwechsel haben mich deutlich mehr überzeugen können. Etwas schade ist, dass die Ausgaben alle dem gleichen, leicht zu durchschauenden Schema folgen, und so hoffe ich insgesamt weiterhin, dass diese Serie zum Ende hin noch mit substanziellen Konsequenzen herhalten kann.
Mit Doctor Aphra #31 geht es schon am 26. April weiter. Am 3. Mai erscheint dann das nächste Sonderheft aus der Return of the Jedi Jubiläums-Reihe, Return of the Jedi: Lando #1. The High Republic #9: Battle for the Force, Part 4 folgt am 10. Mai und Bounty Hunters #34 erscheint am 17. Mai. In der nächsten Woche übernehmen dann Sana Starros #3 und Yoda #6: Students of the Force, Part 3 die Bühne.
Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.
Diese Woche fand ich THR#8 am Besten. Ursprünglich gefiel mir die Reihe ja nicht so sehr. Nachdem ich mir The Battle of Jedha nochmal als Script durchgelesen habe, und es jetzt beim 2ten Anlauf auch ziemlich gut und spannend fand, kann ich mit dem Comics auch wieder mehr anfangen.
Kleine Anmerkung: Unter den weiteren Infos ist das falsche Heft verlinkt. THRA#8 statt THR#8.
Korrigiert! Vielen Dank für den Hinweis!