An diesem Mittwoch lädt Marvel seine Leser wieder zu einer abenteuerlichen Kreuzfahrt an Bord des galaktischen Sternenkreuzers Halcyon Legacy ein. Die Rahmenhandlung spielt dabei weiterhin zur Zeit der Ersten Ordnung, aber die Geschichte in der Geschichte spielt diesmal zur Zeit der Republik noch vor Episode I.
Wie immer noch der Hinweis, dass wir im Marvel-Mittwoch und den Kommentaren zum Beitrag die Hefte und deren Handlungen, inklusive Spoilern, detailliert besprechen.
Zum Inhalt
Die Halcyon Legacy wird zu Beginn des Heftes weiterhin vom Piraten Crimson Jack bedrängt und sogar beschossen. Zum Schein geht daraufhin Captain Keevan auf die Forderung, die Piraten an Bord kommen und einen Spion der Resistance gefangen nehmen zu lassen, ein. In Wirklichkeit hat sie aber ganz andere Pläne und will das Boarding der Piraten durch einen Flug durch einen in der Nähe befindlichen Sonnensturm verhindern. Gleichzeitig befiehlt sie D3-O9 Shorr Komrrin und Cimina unter dem Vorwand, dass sie sich vor den Auswirkungen des Sonnensturms in Sicherheit bringen müssen, in einen bestimmten Bereich des Schiffes zu führen, während sonst um sie das ganz normale Leben weiter läuft. Um Shorrs Verwunderung hierüber und Ciminas Sorgen im Allgemeinen zu zerstreuen, gibt D3-O9 auf dem Weg dorthin wieder eine seiner wenig beruhigende Geschichte zum Besten. Diesmal wie die Halcyon Legacy mal durch einen Sonnensturm flog, als Aurra Sing zur Zeit der Republik gerade an Bord war.
Eigentlich wollte Aurra ja nur ein paar schöne Urlaubstage an Bord verbringen als ihr D3-O9 mitteilte, dass ein mitreisender Gast, Colram Vestig, dringend ihrer Dienste bedürfe. Dieser hat nicht unerhebliche Spielschulden bei den ebenfalls mitreisenden Hutten angehäuft und fürchtet nun, dass er das Ende der Reise nicht mehr erleben werde. Da auch Zam Wesell im Casino zugegen war, hat Aurra aber schon vorab von dessen misslicher Lage erfahren. Dabei werde er – das Mantra jedes Glückspielers – in Kürze durch ein anderes Geschäft genug Geld haben, um die Hutten und Aurra bezahlen zu können. Und tatsächlich, kaum hat er sie angeheuert, versucht auch schon ein Weequay diese Forderungen von ihm einzutreiben. Auf die schlagkräftige Antwort von Aurra war er aber vorbereitet und zieht die Option B aus dem Ärmel. Er hat als zusätzliches Druckmittel den Sohn von Colram als Geisel genommen und zu seinen Kumpanen auf Numidian bringen lassen. Zwar hatte der Kleine nur wenige Minuten zuvor unbedingt nach Numidian gewollt, um bei einer Safari einen Predavorexx zu sehen, aber mit Sicherheit hatte er sich das anders vorgestellt. Also muss Aurra jetzt erstmal das Kind retten, allerdings dürfen gerade keine Transport-Shuttle mehr ablegen, weil ein Sonnensturm naht. Aber Aurra findet auch hierfür eine Lösung und wenige Minuten später landen Aurra, der Weequay, Zam Wesell und D3-O9 auf Numidian. Dort werden sie nicht nur von den drei anderen Weequays und ihrer Geisel erwartet, sondern auch sogleich von einem Predavorexx angegriffen.
Es kommt wie es kommen muss und der Schuldeneintreiber endet als Snack für den Predavorexx, was die aus dem Spielcasino zuschauenden Hutten nur zu weiteren Wetten motiviert, ehe der Predavorexx selber durch einen Schuss von Aurra das Zeitliche segnet, was sich gar nicht gut auf die Wettquoten und Stimmung im Casino auswirkt. Das allgemeine Getümmel am Boden geschickt als Ablenkung ausnutzend hat sich Zam in einen Weequay verwandelt und sich zu den anderen auf ihrer schwebenden Plattform gesellt. Als es nun zur Konfrontation zwischen Aurra und den Geiselnehmern kommt, fällt sie diesen planmäßig in den Rücken und ermöglicht so die Befreiung des Kindes. Eiligst kehren die vier daraufhin zur Halcyon Legacy zurück, da diese dringend dem Sonnensturm ausweichen will. Und so kommt es zu einem kleinen Happy End, Colram Vestig hat seinen Sohn zurück, aber noch jede Menge Schulden und Aurra und Zam haben einen lukrativen Ferienjob abgeschlossen. Aber es bleibt nicht lange Zeit zum Feiern, denn die Hutten haben zwischenzeitlich den Sternenkreuzer als fliegendes Casino in eigenen Diensten gekauft und Aurra und Zam beschließen bei nächster Gelegenheit von Bord zu gehen.
Wie nicht anders zu erwarten, war die Geschichte von D3-O9 in keiner Hinsicht beruhigend, aber das scheint so seine Art zu sein. Aber Komrrin und Cimina haben nur kurz Zeit sich darüber zu beschweren, denn dann setzt Captain Keevan ihren Plan in die Tat um und beschleunigt ihr Schiff genau in dem Augenblick, als Crimson Jack gerade sein Piratenschiff andocken wollte. Und mit der Aufforderung an alle Passagiere, sich festzuhalten und auf Turbulenzen einzustellen, setzt die Geschichte zum Sprung in Richtung Heft #3… ähm… durch den Sonnensturm an und lässt uns Leser für ein paar Wochen mit diesem vorhersehbaren Cliffhanger zurück.
Die Umsetzung
Die Geschichte ist zwar nicht sonderlich originell, sondern mehr ein Best-of aus bewährten Geschichtszutaten, inkl. Monster, aber hat einen netten Humor. Crimson Jacks Probleme mit der modernen Kommunikation kennt jeder aus eigener Erfahrung und auch D3-O9s gewisser Neigung zu katastrophalen Geschichten hat schon eine gesunde Portion schwarzen Humors. Gekrönt um die sehr ehrliche Korrektur der aus den Märchen bekannten „Und wenn sie nicht gestorben sind“-Formel durch den Hinweis, dass es für Zam und Aurra am Ende eigentlich doch ganz übel ausgegangen ist. Da musste ich wirklich laut lachen. Ethan Sacks macht also innerhalb der Vorgaben für diese Promotion-Geschichte das Beste draus und lässt zumindest seine Figuren durch ihre Eigenarten hochleben. Sehr schön ist es auch Zam Wesell in ihrer Frühzeit im Einsatz zu erleben.
Wirklich ins Zeug gelegt haben sich Will Sliney (Zeichnungen) und Rachelle Rosenberg (Kolorierung). Sie haben eine wirklich sehr gut Arbeit abgeliefert. Dabei ist bemerkenswert, wie gut Will Sliney die Köpfe und Hände getroffen hat, auch die Gestik und Mimik ist sehr lebendig und stimmig. Kleinere Ausrutscher gibt es nur anfangs bei Aurra Sing, wo die Schattierungen nicht ganz 100% geklappt haben, was zu Fehlbetonungen und einem gestörten Gesamteindruck führt. Zudem fällt auf, dass die Körper keinerlei Schatten zu werfen scheinen. Aber das ist jetzt Nörgeln auf hohem Niveau. Was die Darstellung des Predavorexx anbelangt, finde ich die auf dem Cover von David López sogar noch besser gelungen. Sehr gelungen finde ich auch die Komposition der Panels und die unterschiedlichen farblichen Stimmungen. Dass man sich auch hier an geeigneten Stellen vom üblichen Kästchenformat frei macht und gerade bei der mittlerweile Marvel-typischen Doppelseite mal so richtig austobt ist wirklich gut zu sehen.
Fazit
Trotz einer wenig kreativen Geschichte ein ganz unterhaltsames Heft. Kein Highlight, aber auch kein Lowlight.
Galactic Starcruiser: Halcyon Legacy #3 soll am 13. April erscheinen. Dann erfahren wir mehr über die Erlebnisse von Anakin und Padmé, die an Bord auf Asajj Ventress stoßen. Nächste Woche stehen Doctor Aphra #19: Eternally Yours und Darth Vader #21: Return of the Handmaiden auf dem Programm.
Wir bedanken uns bei Marvel für die digitale Vorab-Ausgabe, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.
Ich werde mit der Reihe noch nicht so richtig warm obwohl ich einer der wenigen war, der das Konzept bei der Verkündung ganz spannend fand.
Es ist ganz solide aber der Funke ist bisher noch nicht richtig übergesprungen und die Darstellung von Crimson Jack gefällt mir gar nicht.