Wie schon zur ersten Staffel von The Mandalorian erhalten die Liebhaber von Konzeptzeichnungen, Kostümbildnern und Co auch für die zweite Staffel der Live-Action-Serie einen Bildband. The Art of The Mandalorian – Season Two erscheint am 15. Februar 2022 bei Abrams Books und bringt uns die Entstehung der zweiten Staffel auf 256 Seiten visuell ein Stückchen näher. Autor des Werks ist wie beim Vorgänger Phil Szostak, während Doug Chiang ein Vorwort beisteuerte. Bei Abrams Books wird uns folgende Verlagsinfo geliefert.
This official behind-the-scenes companion to season two of the hit Disney+ series The Mandalorian features exclusive concept art by the Lucasfilm art department and original interviews with the artists, writers, and filmmakers
The Art of Star Wars: The Mandalorian (Season Two) takes fans behind the scenes of the second season of the Emmy Award–winning Disney+ live-action Star Wars television series. Filled with concept art, character, vehicle, weapon, and creature designs, and interviews with key crew and creatives, including executive producer/showrunner/writer Jon Favreau (Iron Man, The Lion King) and executive producer/director Dave Filoni (Star Wars: The Clone Wars, Star Wars: Rebels), The Art of Star Wars: The Mandalorian (Season Two) will provide readers with an exclusive look at the stunning art and design work that helped bring new and returning characters and locations to life.
Season two of The Mandalorian tracks the continuing adventures of Din Djarin (Pedro Pascal) and the Child as they explore the far reaches of the Star Wars galaxy in an effort to return Grogu to his people and stay one step ahead of Moff Gideon’s (Giancarlo Esposito) Imperial remnant and squad of dark troopers. Alongside comrades from the first season, the duo encounters a cadre of new allies and forms tenuous alliances with former Jedi Padawan Ahsoka Tano (Rosario Dawson), frontier marshal Cobb Vanth (Timothy Olyphant), fellow Mandalorians Bo-Katan (Katee Sackhoff) and Koska Reeves (Mercedes Varnado aka Sasha Banks), and fan-favorite bounty hunter Boba Fett (Temuera Morrison). In The Art of Star Wars: The Mandalorian (Season Two), readers will encounter early visual and conceptual ideas for these new characters and their arsenal of weapons, ships, and armor, as well as the icy, lush, war-torn, and razed planets that serve as crucial stepping stones in Djarin and Grogu’s quest.
Returning for The Mandalorian season two, executive creative director Doug Chiang (Star Wars: The Force Awakens, Rogue One: A Star Wars Story) and the incomparable group of artists, designers, and dreamers known as the Lucasfilm art department “visualists” undertook the challenge of continuing to push the boundaries of Star Wars storytelling while also translating Ahsoka Tano from animation to live action and updating the look of the legendary Boba Fett. The Art of Star Wars: The Mandalorian (Season Two) is the only book to explore the artistic vision for this groundbreaking sophomore season, taking readers on a deep dive into the development of the next chapter of Din Djarin and Grogu’s story. Exclusive interviews with the filmmakers and the Lucasfilm visualists provide a running commentary on The Mandalorian’s innovative art and design, revealing the inspiration behind the look and feel of the series.
Verlagsinfo von Abrams Books
Aufbau
Wie bei vielen anderen Bänden dieser Art bekommen wir neben dem Vorwort und einer Einführung auch ein kleines Who’s Who der im Buch erwähnten Beteiligten an der Produktion. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger muss sich dieser Art of-Band nicht mehr mit dem Pitch der Serie beschäftigen und steigt daher gleich in eine folgenbasierte Struktur ein. Gleich zu Anfang ist mir dabei im Inhaltsverzeichnis aufgefallen wie viel Seiten allein die erste Folge einnimmt. Fast 50 Seiten, also fast ein Fünftel des gesamten Buches wird nur The Marshal gewidmet. Zunächst kam mir das ein wenig übertrieben vor, insbesondere weil die zweite Folge The Passenger dann mit 15 Seiten radikal kürzer ist. Man muss dabei allerdings im Auge behalten, dass The Marshal eine umso größere Vielfältigkeit an Orten und Personen in einer Folge gezeigt hat, als es in The Passenger der Fall war, wo wir uns vorwiegend auf einer Eiswelt und dazu noch in einer Höhle bewegen. Ob der Unterschied von mehr als 30 Seiten gerechtfertigt ist, bleibt diskutabel, aber zumindest mein anfängliches Misstrauen wurde dadurch etwas besänftigt. Jede einzelne Folge liefert uns außerdem einen Einführungstext, der sich mit der Entstehung der jeweiligen Folge, Hintergrunddetails und Querverweisen beschäftigt. Ansonsten wechseln sich – wie bei einem Artbook zu erwarten ist – Skizzen, Konzeptzeichnungen, Storyboards und einige Panoramabilder ab. Je nach Layout sind dann einige davon noch mit Kommentaren versehen, um dem Gezeigten etwas mehr Kontext und Hintergrundinformation zu verschaffen. Jedes Bild ist dabei betitelt und auch seinem jeweiligen Künstler klar zugewiesen. Das ist etwas was gerade mir sehr gut an diesen Kunstbänden gefällt, da ich es bei anderen Star Wars-Werken, wie dem Rollenspielwerken von Fantasy Flight Games, immer noch schmerzlich vermisse.
Text vs. Bild
Auf Anhieb ist mir aufgefallen, dass The Art of The Mandalorian vor allem ein Fest für Fans von vielen Bildern ist, egal ob Panorama oder kleiner Skizzierung. Wer sich hier mehr als ein paar kleine Hintergrunddetails zum Schaffungsprozess erhofft, der wird enttäuscht. Aber das ist eben das Metier der Art of-Werke und soll hier auch kein negativer Punkt sein. Allerdings muss ich trotzdem ein wenig meckern, denn wenn man schon den Text klein hält, um mehr Bilder auf die Seiten zu packen, dann sollte der kurze Text auch umso besser funktionieren und das tun die meisten Einführungsabsätze leider nicht. So ist beispielsweise für die Folge The Tragedy der Einführungstext fast vollständig auf Jon Favreaus Idee wie, wann und warum er Boba Fett in welcher Form zeigen kann fokussiert. Der andere Teil konzentriert sich dann darauf, wie Favreau auf Robert Rodriguez als Regisseur kam und ein bisschen fluff zu seinem Beitrag. Über die große Überraschung in der Folge, Fennec Shands, Rückkehr, wird dagegen überhaupt kein Wort verloren. Wenn man ganz zynisch sein will kann man auch erwähnen, dass viele der Einführungstexte etwas zu stark den Fokus auf Jon Favreaus Ideenschmiede und seine Freunde die Filmemacher legen. Hier hätte ich mir ein bisschen weniger Aussagen zu „wie kann ich Ahsoka und Co am besten in die Serie bekommen“ gewünscht und mehr zu dem technischen/künstlerischen Schaffungsprozess. Um noch einmal aufs rein Optische zurückzukommen, da muss ich noch anmerken, dass einige der Panoramabilder womöglich dem Falz des Buches zum Opfer fallen könnten, was etwas unglücklich im Layout gemacht worden ist. Insgesamt jedoch sind hier sehr viele interessante Ideen, wie die einwöchige Suche nach den passenden Keksen für Grogu, sehr schön präsentiert worden. Und dass man die Künstler selbst ab und an in den Bild-Kommentaren zu Wort kommen lässt, hat mir auch sehr gut gefallen.
Fazit
Wer sich vor allem auf den visuellen Aspekt der zweiten Staffel von The Mandalorian konzentriert, der kann bei diesem Band eigentlich nichts falsch machen. Und trotz meiner Kritik an den Einführungstexten sind diese auch nicht völlig verschwendet, vielleicht gibt es auch einige Leser, die ein bisschen in Jon Favreaus Kopf schauen möchten, um zu sehen woher er seine Ideen bekommt. Für 40 Dollar ist der Band sein Geld auf jeden Fall wert, Abzüge gibt es für die recht einseitig geschriebenen Einführungstexte der jeweiligen Folgen.
Guten Morgen,
danke für die Rezension. Ich nehme an, dass es sich bei einigen der Bilder um diejenigen handelt, die auch im Abspann zu den einzelnen Folgen zu sehen sind? Genau die haben mir sehr gefallen.
Ich liebäugel schon länger mit den „The Art of Star Wars …“-Büchern, allerdings schwanke ich ein bisschen, weil ich es schon lieber mit deutschen Texten hätte. Seit dem Buch von „Die letzten Jedi“ ist aber – so scheint es – keines mehr auf deutsch erschienen. Ist euch da irgendwas bekannt, warum das so ist bzw. ob geplant ist, die Bücher auch noch in deutsch auf den Markt zu werfen?
Beste Grüße
Andreas
Panini hat beschlossen, dass sich Übersetzungen nicht lohnen, da der Markt zu klein ist und die meisten Liebhaber von Bildbänden auch genauso gut zur englischen Ausgabe greifen können.