Rezension: X-Wing: Isards Rache von Michael A. Stackpole

Es wird kein nächstes Mal geben!

Iella Wessiri
X-Wing: Isards Rache (2012, E-Book)
X-Wing: Isards Rache (2012, E-Book)

Die Thrawn-Krise innerhalb der Thrawn-Trilogie ist erledigt. In der letzten Schlacht, bei den Werften von Bilbringi ist der geniale Großadmiral von einem seinem eigenen Leibwächter umgebracht worden. Zeitgleich tobte draußen eine gewaltige Raumschlacht. Und selbstverständlich ist in dieser Raumschlacht auch die wohl berühmteste Staffel der Rebellion bzw. der Neuen Republik beteiligt gewesen: Die Sonderstaffel! Oder Renegaten-Staffel. Wie auch immer ihr sie am liebsten übersetzt. Hier ist es die Sonderstaffel. Zuletzt haben wir sie in Kommando Han Solo zusammen mit der Gespensterstaffel fliegen gesehen, nun sind sie zurück. In diesem achten Band der X-Wing Reihe, der nach einer Pause erneut von Michael A. Stackpole geschrieben wurde, folgen wir Wedge Antilles, Corran Horn und ihren Kollegen zunächst eben durch diese Schlacht von Bilbringi, wodurch das Jahr klar auf 9 NSY festgelegt wird. Erschienen ist Isard’s Revenge im April 1999 bei Bantam Spectra, Heinz Nagels Übersetzung Isards Rache erschien im Oktober 2000 bei Blanvalet.

Nach der Schlacht zwingt Admiral Ackbar Wedge endlich dazu, die Beförderung zum General anzunehmen. Nicht um seinetwillen, sondern weil die Mitglieder der unter Antilles fliegenden Staffeln ebenfalls Beförderungen verweigern. So werden direkt mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Wenige Abende später soll eine Überlebensparty für die Staffel und eine Beförderungsparty für quasi alle Mitglieder stattfinden, die von Mirax und Iella organisiert wird. In der Zwischenzeit verbringen Mirax und Corran ihre Zeit mit… Erwachsenenkram.

Die Party wird jedoch kurzfristig gecrashed, als ein Mitgefangener Corrans aus der Lusankya auftaucht und dann unfreiwillig, aber publikumswirksam seine lebenswichtigen Körperflüssigkeiten auf der Tanzfläche verteilt. Corran bekommt daraufhin sofort ein schlechtes Gewissen, weil er seinen Zellengenossen ja versprochen hatte, sie zu finden. Nach einer Straßenprügelei beginnt er auch sofort damit, diese zu suchen.

Das Militär der Neuen Republik will unterdessen einen Schlag gegen Prinz-Admiral Krennel führen, den wir aus den letzten X-Wing Rogue Squadron-Comics bereits kennen. Dieser hat Sate Pestage auf dem Gewissen und seitdem über die Ciutric-Hegemonie geherrscht, die eigentlich Pestage gehört hatte. Wir als Leser erfahren dann aus erster Hand, von wem der Prinz-Admiral unterstützt wird, nämlich von niemand geringerem als Ysanne Isard! Diese scheint nämlich tatsächlich überlebt zu haben. Das wurde von Aaron Allston ja bereits angeteasert, doch hier ist der Beweis!

Dieses Mal haben wir ein wahres Sammelsurium an Referenzen in diesem Buch. Neben Isard, die wieder auftaucht, haben wir auch einen Klon mit dabei, ich verrate aber nicht von wem (es ist keiner von Jango Fett). Die kürzliche Thrawn-Krise wird regelmäßig referenziert, immerhin ist sie zu Beginn immer noch im Gange. Außerdem finden wir selbstverständlich Verbindungen zu den vorangegangenen Büchern der Reihe, sowohl zu denen von Stackpole mit der Sonderstaffel, als auch zu denen von Allston mit den Gespenstern. Überrascht hat mich der starke Bezug zu den letzten Comics der X-Wing Rogue Squadron-Reihe. So kehrt der Quarren Nrin zur Sonderstaffel zurück, wir treffen auf Baron Fels damaligen ersten Offizier in den Diensten Krennels und auch Ibitsams Tod wird neu aufgerollt, um Nrin auch für Buchleser eine tiefere Persönlichkeit zu geben…

In den besonderen Fokus neben den Staffelmitgliedern, von denen Asyt und Gavin große Pläne haben, rücken Iella Wessiri, Mirax Terrik-Horn und Booster Terrik, die von General Cracken zu einer speziellen Isard-Task-Force verwandelt werden, um die Imperiale endlich ausfindig zu machen, dachte man doch so lange, dass sie tot sei.

Auch Pfeifer, der Astromech von Corran hat wieder seine heldenhaften Szenen erhalten und findet ganz alleine, mit Gate, Wedges Astromech, im Schlepptau den Schmuggler Talon Karrde.

Alles in allem ein Buch, welches ich jedem Legends Fan unbedingt ans Herz lege. Es ist genau das, was die Legends-Werke von den Aktuellen abgrenzt. Verknüpfungen. Wir haben die Konflikte, die von einem Team behandelt werden, greifen diese mit einem anderen Team auf, machen an der Stelle weiter, führen die Geschichte so fort, erzählen aber dennoch eine komplett andere. Klar sind hier umfassende Vorkenntnisse nötig, doch das macht Isards Rache so gut!

Zwei Kritikpunkte habe ich dennoch: Zum einen ist es Isards Auferstehung. Der Roman wäre auch ohne sie gut ausgekommen, denke ich. Auch der Klon-Trick spielt hier mit rein, das fand ich ein wenig billig, um den Charakter weiter verwenden zu können, wenn auch nicht so billig wie die Zeitreise in Star Wars Rebels. Immerhin wurde das hier an mehreren Stellen von Allston angeteasert.

Zum zweiten ist da die Übersetzung. Im Großen und Ganzen ist sie gelungen, doch wird zum Beispiel Pfeifers Name einfach unübersetzt gelassen. Klar erkennt man Whistler sofort als Pfeifer, aber bisher wurde er immer übersetzt, ich sehe keinen Grund, warum man da plötzlich von der festgelegten Norm abweicht, oder diese ändert.

Nichtsdestotrotz gebe ich fünf von fünf Holocrons. Isards Rache ging für mich viel zu schnell vorbei und ich hoffe in Zukunft wieder solche Romane lesen zu dürfen. Das ist genau das Star Wars, was ich lesen möchte!

Bewertung: 5 von 5 Holocrons
Bewertung: 5 von 5 Holocrons

5 Kommentare

  1. Ach Mann. Schade, dass ich so ein schlechtes Gedächtnis hab und mich an viele gute Bücher nicht mehr erinnern kann.

    Ich weiß aber noch, dass ich gerade mit den X-Wing Büchern viel Spaß hatte. Auch aus dem Grund, den Max genannt hat : Verbindungen! Das hat Star Wars für mich immer so besonders gemacht. Das alles verbunden ist, jeder Alien im Hintergrund teils seine eigene Geschichte hatte. Und letztlich auch, dass literarisch auch bedeutende Ereignisse stattgefunden haben. Das vermisse ich im Canon nun doch sehr. Es müssen nicht immer gleich galaxisweite Kriege sein, aber zumindest mal ein paar werksübergreifende Referenzen.

    Auch wenn ich noch skeptisch bin, hoff ich doch sehr auf die Hohe Republick. Ich fiebere dem August entgegen.

    1. Da geb ich dir normalerweise Recht. Aber von den hunderten Star Wars Büchern, hab ich ca. erst die Hälfte gelesen. Von daher… 🙂

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