Rezension: The High Republic Adventures #3 von IDW

In der zweiten Ausgabe von The High Republic Adventures von IDW Publishing lieferten sich Jedi und Nihil einen Kampf auf dem Planeten Trymant IV und die machtbegabte Zeen Mrala schloss sich den Jedi an, während ihr Freund Krix mit an Bord des Nihil-Schiffs, der Gaze Electric, ging. An dieser Stelle der Geschichte geht es heute weiter mit Heft #3, wie immer von Autor Daniel José Older, Zeichner Harvey Tolibao und Koloristin Rebecca Nalty.

Zum Inhalt

Die Padawan-Gruppe rund um Lula Talisola und ihre Meister sind mitsamt Zeen Mrala mittlerweile auf dem Starlight Beacon angekommen und es ist einige Zeit vergangen. Auch Krix hat sich bei den Nihil ein wenig eingewöhnt. Die beiden ehemaligen Freunde schicken sich mithilfe des Holoprojektors, den Meister Yoda Krix gegeben hat, Nachrichten und erzählen sich, wie es ihnen ergangen ist.

Krix ist immer noch sauer auf Zeen und kann ihr nicht vergeben. Er fühlt sich allein und hat Bedenken, dass die Nihil ihm wehtun könnten. Zeen dagegen hat sich schnell bei den Jedi eingelebt und einen neuen Freundeskreis gefunden, in dem sie akzeptiert und gemocht wird. Die Frage, die sich stellt, ist, ob sie länger bleiben kann und ob die Jedi sie offiziell ausbilden können.

Marchion Ro dagegen, das „Auge der Nihil“, setzt weiter Elder Tromak unter Druck, ein führendes Mitglied der Kultur von Zeen und Krix, welches von den Nihil gefangen genommen wurde. Tromak weiß, wo sich ein uraltes Relikt befindet, welches Marchion Ro unbedingt haben will. Krix erfährt davon und trifft eine folgenschwere Entscheidung…

Zur Umsetzung

Wow! Wer bisher vielleicht noch dachte, dass The High Republic Adventures eine harmlose Kindergeschichte erzählt, wird hier eines Besseren belehrt. In Ausgabe #3 trifft Krix eine ziemlich heftige und schockierende Entscheidung. So etwas hätte ich im Medium des Comics für alle Altersgruppen nie erwartet. Ich bin wirklich gespannt, wie es mit Krix und seinem Verhältnis zu seiner ehemaligen Freundin Zeen weitergehen wird.

Auch Marchion Ro macht seiner Rolle als Bösewicht alle Ehre und intrigiert und taktiert, was das Zeug hält. Ich bin mir bei der Handlung in diesem Heft nie ganz sicher, was genau er alles so geplant und eingefädelt hat und was nicht. Das macht die Sache umso spannender, da wir Leserinnen und Leser uns in genau derselben ahnungslosen Lage befinden wie Krix.

Ein weiterer Pluspunkt dieser Ausgabe ist die Rückkehr zum parallelen Erzählstil, den wir schon aus dem ersten Heft kennen. Damals wurden uns ja Lula und Zeen visuell und erzählerisch parallel vorgestellt. Die heutige Ausgabe stellt Zeen und Krix gegenüber, die sich beide in einem neuen Umfeld einleben und eine Holonachricht an den jeweils anderen schicken. Durch die Nachrichten bekommen beide Figuren die Möglichkeit, ihre Gefühle in dieser Situation unmittelbar und in eigenen, starken Worten mitzuteilen. Gleichzeitig verstärken auch die Zeichnungen die Botschaft des Erzähltexts: Zeen wird, obwohl sie noch mit dem Verlust ihres Freundes Krix hadert, inmitten von freudig lachenden jungen Jedi gezeigt, die sie emotional unterstützen, während Krix bei den Nihil allein und isoliert ist. Dies spiegelt sich auch in der passenden Farbgebung wider, wie auch auf den Vorschauseiten zu sehen. Für den Starlight Beacon wählt Rebecca Nalty warme Farben, während auf der Gaze Electric kalte Farbtöne und viel Grau vorherrschen.

Aber auch der Humor kommt in diesem Heft, das doch einige düstere Aspekte hat, nicht zu kurz. Ich konnte mich über den visuellen Running Gag mit Yodas Keksen wunderbar amüsieren. In fast jedem Panel auf dem Starlight Beacon mampft irgendwer – allzu oft Meister Torban Buck – Kekse, die Meister Yoda mitgebracht hat. Obwohl es nicht explizit gesagt wird, nehme ich jetzt einfach mal an, dass Yoda diese Kekse auch gebacken hat und dass wir in diesem Heft offiziell die Rehabilitation von Yodas Koch- bzw. Backkünsten erleben. Er kann eben doch eine schmackhafte Mahlzeit zubereiten, wenn es ihm nicht an leckeren Zutaten mangelt, wie auf Dagobah!

Fazit

Alles in allem ist dieses Heft eine runde Sache – sowohl erzählerisch als auch visuell. Es gibt Zeen und Krix Zeit, sich charakterlich zu entwickeln, hat Humor, schlägt aber auch unerwartet düstere Töne an und legt den Grundstein für den Konflikt, der in den kommenden Ausgaben dann wahrscheinlich eskalieren wird. Ich jedenfalls bin maximal begeistert und gespannt, wie die Geschichte weitergeht. Die Reihe entwickelt sich besser, als ich es je erwartet hätte, daher vergebe ich die volle Anzahl von fünf Holocrons.

Bewertung: 5 von 5 Holocrons
Bewertung: 5 von 5 Holocrons

Wir danken IDW Publishing für die Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars und der Vorschauseiten.

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4 Kommentare

  1. Wahrscheinlich wurde die Frage schon längst gestellt und beantwortet, aber ich konnte jetzt auf die Schnelle nichts finden: Werden die High Republic Adventures auch von Panini übersetzt und veröffentlicht? Und falls ja, wann und in welchem Format? (Normalerweise lasse ich die aus bzw. kaufe die dann irgendwann nur aufgrund des Sammleraspekts, aber ihr lobt die hier ja derart, dass ich da vllt. von Anfang an dranbleiben sollte).

    Und zweitens: Bin ich der einzige, der findet, dass der Jedi rechts auf dem Cover ein bisschen wie ein geschrumpfter Darth Krayt (A’Sharad Hett) aussieht? 🙂

    1. Zur ersten Frage: siehe Kommentar von Benny
      Zur zweiten Frage: Nein, die Ähnlichkeit ist schon einigen aufgefallen. DJO schmunzelte darüber bisher nur, also mal abwarten, ob Qorts Maske irgendeine Bedeutung hat. Eine ähnliche Maske tauchte auch in Doctor Aphra #35 mal auf.

    2. @ Benny & Florian
      Argh, wer lesen kann… Hatte tatsächlich unter den Holocrons nicht mehr weitergeschaut. Entschuldigt bitte die doofe Frage. 😉

      @ Florian
      Wäre ja witzig, wenn die Vong nun irgendwie wieder ihr Comeback feiern würden. 🙂

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