Rezension: X-Wing Rogue Squadron: Mandatory Retirement

„That’s her, Reaina Faleur, the lieutenant from supply.“ „Impressive. Maybe she has a friend.“

Hobbie Klivian & Wes Janson

Vor über 20 Jahren erschien die Comicreihe X-Wing Rogue Squadron von Michael Stackpole bei Dark Horse Comics. Der letzte Handlungsbogen heißt Mandatory Retirement und wurde, wie die vorigen vier Handlungsbögen, leider nie auf Deutsch übersetzt. Die Zeichnungen für diesen Teil wurden von John Nadeau und Steve Crespo angefertigt. Auch hier ist die aktuellste Ausgabe die Legends Epic Collection: The New Republic Volume 3, welche die zweite Hälfte der Reihe komplett beinhaltet.

X-Wing Rogue Squadron: Mandatory Retirement
X-Wing Rogue Squadron: Mandatory Retirement

Als letzter Handlungsbogen der Reihe lastet Mandatory Retirement eine ganz besondere Erwartung auf den Schultern, nämlich zum einen alle Übergreifenden Handlungsbögen zu beenden und zum anderen die Vorbereitung für den weiteren Legends-Bereich zu treffen. Immerhin befinden wir uns im Jahr 5 NSY und die X-Wing Romane, welche ebenfalls von Stackpole geschrieben wurden, spielen bereits ein Jahr später. Dazwischen spielen nur Geschichten wie die Jedi Prince-Reihe und Luke Skywalker und die Schatten von Mindor.

Wir treffen die Sonderstaffel ausnahmsweise mal außer Dienst an. Die verschiedenen Paare kommen sich näher, einige werden körperlich. Auch Hobbie und Wes haben Interesse an derartigen Intimitäten und hängen am Pool ab, wo sie eine hübsche Versorgungsoffizierin aufgreifen. Diese hat allerdings schon ein Date, nämlich unseren guten alten Wedge, der sich von Tycho dazu hat überreden lassen.

Unterdessen bekommt Sate Pestage auf Coruscant kalte Füße und verlässt den Planeten fluchtartig, was ihm die Aufmerksamkeit des neu gebildeten regierenden Triumvirates und von Isard einbringt. Diese sehen das natürlich als Hochverrat an und wollen ihn wieder einfangen, was die Neue Republik nicht zulassen kann und ihn seinerseits bergen will. Und so kommen die Sonderstaffel und die Aggressor-Staffel zum Einsatz, welche aus Y-Wings besteht, sowie diverse Bodentruppen, zu denen auch Winter gehört. So sind alle wichtigen Charaktere der Reihe an der Handlung beteiligt.

Und es wäre kein X-Wing Comic, wenn nicht einer dieser wichtigen Charaktere noch auf tragische und möglichst herzzerreißende Weise ums Leben kommt. Dieses Mal geht es insbesondere einem bisher eher kühler in Erscheinung tretendem Charakter tierisch an die Substanz.

Die Zeichnungen sind erneut von gewohnt hoher Qualität. Für den ersten Teil hat man allerdings einen anderen Stil verwendet, da hier viel nackte Haut zu sehen ist. Die Figuren sind hier stilisierter, wahrscheinlich um die Situation ein wenig zu entschärfen. Ich hatte da allerdings kein Problem mit, da in diesem ersten Teil auch die Farben wesentlich lebendiger wirkten und die Freude der Renegaten ausdrücken, die im schwierigen Leben eines X-Wing-Piloten nicht oft vorkommt und die im starken Kontrast zu den eher dunklen und matten Farben der üblichen Handlungsorte stehen.

Was die Handlungsstränge angeht, bin ich leider nicht wirklich zufrieden. Man muss die Reihe natürlich im Kontext des restlichen Legends-Bereich sehen und dank der Tatsache, dass ich die dazugehörigen Romane schon kenne, weiß ich mehr, als ich an dieser Stelle sollte. Die Machtübernahme Isards finde ich entsprechend gut gelungen. Was ich nicht ganz verstanden habe, ist, warum die Sonderstaffel nun aufgelöst wurde. Hatten die Piloten einfach keine Lust mehr? Die Piloten verschwinden einfach alle und kommen, soweit ich weiß, nie wieder vor. Baron Fel wird später sogar als unbekannt verschollen gemeldet, bevor er dann in der Die Hand von Thrawn-Duologie oder -Trilogie wiederauftaucht. Da diese zeitgleich mit den Comics geschrieben wurde, halte ich es für gut möglich, dass Zahn und Stackpole sich hier abgesprochen haben, allerdings ist das Ende der Rogue Squadron-Comics damit viel zu plötzlich für mich. Ich konnte keinen wirklichen Abschluss mit den Charakteren finden, die wir nicht mehr wiedersehen, und es bleiben zu viele Fragen offen, die man nur beantwortet bekommt, wenn man alle Geschichten konsumiert. Es wäre zumindest nett gewesen, wenn irgendwo angedeutet wird, dass die Suche nach Wedges Schwester weitergeht, was mit den Charakteren passiert, oder so. Mandatory Retirement liest sich nicht wie der letzte Handlungsbogen einer Reihe, sondern eher wie der Auftakt zum großen Finale.

Daher kann ich keine fünf Holocrons geben, sondern gebe nur vier.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

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