Rezension: Doktor Aphra VII – Das Ende einer Schurkin

Lieben heißt loslassen.

Chelli Aphra

So langsam holt Panini wirklich mit den Comic-Veröffentlichungen auf. Im Oktober erschien der letzte Band der Reihe Doktor Aphra, der vor der Schlacht um Hoth spielt. Das Ende einer Schurkin wurde, wie auch schon seine Vorgänger, von Simon Spurrier geschrieben. Außerdem im Sonderband enthalten sind das Doktor Aphra Annual 3 und der Epilog der Reihe. Während die Hauptgeschichte und der Epilog von Caspar Wijngaard gezeichnet und von Lee Loughridge koloriert wurden, waren Elsa Charretier und Edgar Delgado für das Annual zuständig.

Wir befinden uns im Jahr 3 NSY und nachdem Aphra und Vulaada in Die unglaubliche Rebellensuperwaffe einen Anschlag auf das Leben des Imperators verhindert haben, wurden sie zwangseingezogen und arbeiten nun auf der Exekutor. Aphra als Teil einer Archäologengruppe, die versuchen soll, verlassene Anlagen antiker Zivilisationen zu finden, in denen sich die Rebellen verstecken könnten, wie sie es auf Yavin getan hat, und Vulaada als Putzfrau – wobei ich bisher dachte, dass Droiden derartige Aufgaben auf Sternenzerstörern übernehmen, brauchen sie doch nichts zu essen. Aphra ist jedenfalls gar nicht begeistert von ihrer neuen Position und drückt ihren Vorgesetzten und Kollegen regelmäßig sarkastische Sprüche, die mich als Leser regelmäßig laut haben lachen lassen. Wenn sie jetzt noch direkt zum Leser direkt sprechen würde, wäre sie so etwas wie der Deadpool des Star Wars-Universums (Nein, das würde ich nicht unterstützen, das passt nicht zu Star Wars). Besonders der erste Teil des Bandes ist gespickt mit derartigen Witzigkeiten und Spurrier hat hier wieder genau meinen Humor getroffen.

Aber wie wir wissen ist die Exekutor das Flaggschiff eines gewissen dunklen Lords, der einen Groll gegen Aphra hegt. Offenbar hat er allerdings Order, die Doktorin nicht zu töten, da er sie lediglich ignoriert und ab und an bedroht und ein wenig verletzt.

Im Laufe der Geschichte treffen wir auf alle wichtigen Charaktere der Reihe. Triple Zero und Beetee, die Killerdroiden, die wir ganz zu Beginn schon in der ersten Darth Vader-Reihe kennen gelernt haben, Darth Vader natürlich, Vulaada habe ich schon erwähnt, Captain Magna Tolvan, mit der Aphra eine letzte erotische Episode erlebt, das Team der Rebellion, welches Tolvan untersteht, wir treffen erneut auf Aphras Vater, dieses Mal in Fleisch und Blut, und auch Luke Skywalker kommt ein letztes Mal vor.

Die Geschichte befreit Aphra endlich von den Fesseln der Rebellion und des Imperiums und ich denke sie ist ein super Abschluss dieser Reihe. Aphra ist klar, dass sie Vader und das Imperium niemals selber wird aufhalten können, also beschließt sie ihn lediglich zeitlich zurückzuwerfen. Und das passt einfach zu Aphras Charakter und der Entwicklung, die sie in diesem und dem letzten Band durchgemacht hat. Sie arbeitet endlich nicht mehr nach dem Prinzip „Nach mir die Sintflut“, sondern kümmert sich tatsächlich um die Personen, an denen ihr etwas liegt. Besonders im Epilog wird das klar und das macht Aphra weiterhin zu einer meiner Lieblingsfiguren im aktuellen Star Wars-Kanon.

Die Zeichnungen allerdings haben mir nicht so gut gefallen wie in den Vorgängern. Generell sind weniger Details vorhanden und man hat Vader eine Maske gegeben, die mehr oder weniger expressiv ist, was weder zum Charakter, noch zum Rüstungsfaktor passt. Die Augen der Charaktere müssen dieses Mal alle ohne Pupillen auskommen und den Auftritt von Maximillian Veers erkennt man nur, weil sein Name genannt wird (Übrigens finde ich diese Schreibweise aus persönlichen Gründen eher denkwürdig). Hintergründe hingegen sind wunderbar gelungen und gleichen die Charaktere wieder aus.

Auf das Annual möchte ich nicht tiefer eingehen. Die Zeichnungen gefallen mir kaum, da sie eher abstrakt gehalten sind, die Story dreht sich um einen Barkeeper aus Chalmuns Cantina auf Tatooine, der von Winloss, Nokk und Black Krrsantan besucht wird und mit ihnen über Aphra spricht. Hinter der Geschichte steckt natürlich noch mehr, aber persönlich wäre ich auch gut ohne sie ausgekommen.

Zusammenfassend gebe ich dem Abschluss der Reihe fünf von fünf Holocrons, wegen der wirklich überragenden Story, ignoriere das Annual in diesem Sonderband und spreche weiterhin eine absolute Leseempfehlung für die gesamte Doktor Aphra-Reihe aus!

Die nächste Doktor Aphra-Reihe wird dann nach der Schlacht um Hoth spielen und einen Autorenwechsel zu Alyssa Wong vornehmen. Die ersten Hefte sind bereits bei Marvel erschienen und wurden von den Kollegen in den verschiedenen Rezensionen des Marvel-Mittwochs besprochen.

Bewertung: 5 von 5 Holocrons
Bewertung: 5 von 5 Holocrons

Wir danken Panini wie immer für die großzügige Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

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