Ich weiß, dass meine Bitte schreckliche Opfer nach sich zieht. Aber diese Opfer habe ich selbst über die Jahre erbracht.
Leia
Treuepflicht ist der dritte von drei Comic-Bänden, die mich kurz vor Der Aufstieg Skywalkers am 17.12.2019 erreicht haben. Er wurde von Ethan Sacks geschrieben, von Luke Ross gezeichnet, von Lee Loughridge koloriert und von Justin Aardvark übersetzt. Treuepflicht gehört zur Journey to Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers und setzt den Film daher nicht voraus. Lediglich Die letzten Jedi sollte man gesehen oder gelesen haben.
Wir befinden uns im Jahr 35 nach der Schlacht um Yavin. Der Widerstand versucht, sich neu aufzustellen, und hat Poe Dameron und Finn auf eine Mission geschickt, Waffen aus einem alten Lager zu besorgen. Unterdessen trainiert Rey ihre Kräfte mit Monstern auf der Müllwelt Anoat, die wir namentlich bereits aus Das Imperium schlägt zurück kennen. Auf dieser Welt haben auch die Reste des Widerstandes ihr Lager aufgeschlagen.
Aber der guten Leia ist langweilig und so beschließt sie, persönlich auf eine unnötig gefährliche Mission zu gehen, die sie schon wieder(!) nach Mon Cala führt. Begleitet wird sie von allen Hauptcharakteren außer Poe und Finn, die ja auf ihrer eigenen Mission sind.
Leia will die Völker der Mon Calamari und der Quarren davon überzeugen, dem Widerstand gegen die Erste Ordnung beizutreten. Diese Storyline kommt euch bekannt vor? Mir auch. Es ist in der Grobform die exakt gleiche Geschichte wie Aufstand auf Mon Cala aus der Star Wars-Hauptreihe, die zumindest in Deutschland sogar im selben Jahr erschienen ist. Selbst die Tatsache, dass der König krank ist, wurde übernommen. Nur ist er dieses Mal nicht vom Imperium in Gewahrsam genommen worden, sondern befindet sich auf seiner Heimat.
Auf Seiten der „Guten“ wird versucht, mit alten Charakteren ein wenig positives Feedback zu erkaufen. So haben wir Nossor Ri, den wir schon aus den Mon Cala-Folgen aus The Clone Wars kennen, als einen der Berater des Königs. Leider bleibt sein Auftritt eher flach, bis er am Ende in einem „genialen Schachzug“ sein Leben verliert.
Auf Seiten der Ersten Ordnung haben wir eine billige Kopie einer Szene aus Das Imperium schlägt zurück, in der Admiral Ozzel bzw. General Hux einem untergeordneten Offizier gegenüber behaupten, dass deren Information unwichtig sei, und dann von Vader bzw. Kylo Ren zurechtgewiesen werden.
Auch das Ende ist in meinen Augen nicht wirklich befriedigend. Die Widerstandskämpfer bekommen ihre Mon Cala-Schiffe und zack: „Wird fortgesetzt in Der Aufstieg Skywalkers“. Gut, für einen Comic, der den Film anteasern soll, muss das wahrscheinlich so sein, aber dann hätte man es doch wenigstens ein bisschen spannend machen können.
Auch die Zeichnungen können leider nicht viel rausholen. Obwohl die Hintergründe alle super aussehen, kann man bestimmte Charaktere einfach nicht erkennen. So habe ich ständig Rey und Rose verwechselt (bei der ich ehrlicherweise davon ausgegangen war, dass sie in Die letzten Jedi umgekommen ist, aber das nehme ich auf meine eigene Kappe) und die Quarren bzw. Mon Calamari konnte man gar nicht unterscheiden. Wäre nicht häufiger ein Charakter mit Namen angesprochen worden, hätte ich nicht gewusst, wer mit wem spricht. Dasselbe Problem haben auch die Offiziere der Ersten Ordnung, einschließlich Hux, der durch eine blaue Panel-Farbgebung sein rotes Haar als Erkennungsmerkmal einbüßt.
Ihr merkt sicher schon, dass ich mit dem Comic-Band echt nicht zufrieden bin. Daher gebe ich auch nur eins von fünf Holocrons. Komplettisten freuen sich sicherlich darüber, um ihn ins Regal zu stellen zu können. Auch für Neulinge im Star Wars-Kanon, die sich denken, dass sie mit dem neuen Film auch in die Comics einsteigen können, wäre er gut geeignet und diese Neulinge haben bestimmt auch Spaß an der Geschichte. Aber für Menschen, die den kompletten Kanon verfolgen, oder Hardcore-Fans kann ich sagen, dass der Comic eher ein Fall für Ablage P ist.
Nichtsdestotrotz danken wir Panini natürlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Ich fand den Mon-Cala-Plot wirklich super, visuell wie erzählerisch, nur leider mündete er in nichts… Der Plot auf Avedot war zwar ganz witzig, hatte aber außer der Verbindung zum Galaxy’s-Edge-Comic nichts vorzuweisen. 1 von 5 finde ich etwas hart… alles unter 3 von 5 wird diesem Comic meiner Meinung nach nicht gerecht.
ich kann die Rezension von Maximilian vollständig nachvollziehen und gib genau der gleichen Meinung – ich bin mehr als enttäuscht
vor allem da dies ja auch noch ein Sonderband ist, welcher vom Seitentext (wenn der Band im Regal steht) , d.h. dem Schriftzug „STAR WARS“ zu den Reprintbänden gehört und das obere Bildchen auch noch fehlt – ich gehe mal davon aus, dass das Ganze mit schneller Feder geschrieben, geplant und durchgeführt wurde – seitens MARVEL und auch von Panini – leider vollständig negativ – sorry
Das mit dem Rückencover hat mich auch sehr gestört. Nichts halbes und nichts ganzes.
Ich hab den Band vor die anderen Sammelbände gestellt, dann fällt das fehlende Bild nicht so auf.
Ohne jetzt die komplette Rezension gelesen zu haben: Ich fand den Band auch richtig schlecht. Bringt uns überhaupt nicht weiter, ist nicht spannend geschrieben… einfach nur mies. Dafür, dass es in dem Bereich auf der Timeline kaum etwas gibt, hätten man sich hier ruhig ein bischen mehr austoben können.m