Rezension: Star Wars, Band 9: Zerstörte Hoffnung

In eigener Sache: Diese Rezension ist für mich ein Jubiläum, denn dies ist die 300. Rezension, die ich in die jedi-bibliothek.de hochgeladen habe. Seit mehr als sechs Jahren darf ich nun schon Teil dieses großartigen Teams sein. Und ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Teammitgliedern bedanken. Bei den Alten und den Neuen. Bei allen, die meine Rezensionen lektorieren und meine Fehler korrigieren, meine Macken tolerieren und mein Leben bereichern. Die auf Roadtrips singen, im Zug Gespräche führen, die auf Skype denken, das Imperium würde bei mir landen. Danke Leute!

Das sehe ich selbst, Admiral Ozzel!

Darth Vader

Im Oktober erschien der neunte Teil der Star Wars Haupt-Comicreihe Zerstörte Hoffnung als Sonderband bei Panini. Als Teil der Sonderbände war die Geschichte bisher nicht in der regulären Heftreihe zu finden. Ebenfalls im Band enthalten ist das Star Wars Annual #4, welches eine interessante Timeline-Einordnung hat, wie ihr in unserem Datenbankeintrag zum Annual nachlesen könnt.

Zerstörte Hoffnung stammt aus der Feder von Kieron Gillen, das Annual aus der von Cullen Bunn. Die Hauptgeschichte Zerstörte Hoffnung wurde von Salvador Larroca gezeichnet, der kleine Teil Shu-Torun Lives, eine Bonusgeschichte zu Star Wars #50, die nahtlos in die eigentliche Handlung übergeht, von Giuseppe Camuncoli und das Annual von Ario Anindito, Roland Boschi und Marc Laming. Für die Übersetzung ist das Ganze ein bisschen übersichtlicher, denn die wurde komplett von Matthias Wieland angefertigt (und ist durchweg gelungen. Ich konnte keinen Großadmoff finden!).

Seit Aufstand auf Mon Cala sind mehrere Monate vergangen und laut eines Story-Group-Mitglieds befinden wir uns im Jahr 2 NSY. Die Schiffe der Mon Calamari, welche Monate zuvor der Rebellion beigetreten waren, sind dank den Shu-Torun nun komplett ausgerüstet, bewaffnet und gefährlich. Um das zu feiern will die Rebellion bei Mako-Ta – der Basis der Rebellen, die quasi in einem Stern liegt – eine große Präsentation für wichtige Diplomaten abhalten. Bei wem jetzt Alarmglocken läuten, der hat genügend Star Wars gelesen, um zu wissen, dass das eine dumme Idee ist. Offensichtlich wird die Party vom Imperium gesprengt und Darth Vader bringt sogar die Executor mit, um auch auf Nummer sicher zu gehen. Eine Premiere in der Star Wars-Hauptreihe, denn zuvor war das Schiff „nur“ in den eng verflochtenen Reihen Darth Vader und Doctor Aphra aufgetaucht. Mit dem Schiff treffen wir auch auf die bekannten Gesichter Admiral Ozzel und General Veers. Letzterer übrigens einer meiner Favoriten im Star Wars-Universum, daher freue ich mich, dass er es zu einer Rolle im Comic geschafft hat.

Auf der Rebellenseite haben sich ebenfalls die bekannten Charaktere versammelt: Neben Leia, Luke, Han und Co treffen wir auch auf Mon Mothma, General Draven, Hera Syndulla, Jan Dodonna, Wedge Antilles und viele weitere.

Abgesehen von der dummen Idee, die Allianz eine Party veranstalten zu lassen, hat Gillen die Story allerdings sehr schön ausgeführt. Die Charaktere handeln alle in-Character, was mich insbesondere bei General Draven etwas belustigt hat, bei dem eine nette Anspielung auf Rogue One eingebaut wurde.

Alles in allem sehr gut. Wären da nicht die Zeichnungen. Ich muss zugeben, ich habe lange auf diesen Moment gewartet und in den letzten Monaten hat sich diesbezüglich eventuell ein kleines bisschen Frust angehäuft. Aber: Was läuft bitte falsch bei Salvadore Larroca? Ich weiß, er zeichnet gerne fotorealistische Gesichter, auf die ich nicht sonderlich stehe. Könnte ich aber mit leben, wenn der Rest auch so gezeichnet wäre. Aber einen „normalen“ Comic-Stil mit realistischen Gesichtern? Wir sind hier doch nicht im Kunstunterricht der fünften Klasse, in dem man Fotos ausschneidet und auf andere Figuren klebt. So wirken die Figuren auf mich nämlich leider viel zu häufig. Auch Zerstörte Hoffnung ist da keine Ausnahme. Die super Geschichte wird für mich dadurch einfach nur kaputt gemacht. Zugegeben, es gibt auch Passagen, die in einem einheitlichen Stil dargestellt sind, aber dann muss ich fragen: Warum diese Inkonsistenz? Sind einige Stellen mehr wert als andere? Mir wäre es lieber, wenn er seinen Stil konsistent und weg vom Fotorealismus hält.

Das Annual ist eine Geschichte mit Sana Starros, die sich ihren Lebensunterhalt weiterhin mit Schmuggelei verdient und dabei alle möglichen Leute verarscht. Dabei geht sie unwissentlich mehrfach Aufeinandertreffen mit Luke Skywalker und Darth Vader aus dem Weg. Die Geschichte ist ganz nett, aber es wäre auch kein großer Verlust, wenn sie fehlen würde. Dafür sind die Zeichnungen stilistisch deutlich angemessener als die der Hauptgeschichte.

Zusammenfassend gebe ich drei von fünf Holocrons, weil die Zeichnungen die Story leider kaputt machen.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Bewertung: 3 von 5 Holocrons

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

2 Kommentare

  1. Nette Rezension, jedoch ein Wort zur Geburt der Rogue-Squadron und der Verbindung zu Rogue One hätte mir vielleicht noch gefallen. Wie wurde sie eigentlich hier übersetzt?
    In den letzten 40 Jahren hatten wir schon einige Menge kreative Übersetzungen für diese Staffel…

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