In der heutigen Rezension widme ich mich einer für Kanon- als auch Legends-Fans wichtigen Folge aus der ersten Staffel. Die Folge Storm over Ryloth wurde in den USA im Februar 2009 erstmals ausgestrahlt und nur einen Monat später auch in Deutschland unter dem Titel Sturm über Ryloth gezeigt.
„Steinig ist der Weg, der zu wahrer Größe führt.“
Offizielle Folgenbeschreibung: Ahsokas Sternenjäger versuchen, die Blockade der Separatisten um den Planeten Ryloth zu durchbrechen. Da Ahsoka ihre Befehle missachtet, verliert sie viele ihre Piloten und Admiral Yularen wird verwundet. Anakin muss das Selbstvertrauen seiner Schülerin in sich wieder herstellen und sich eine neue Taktik überlegen, um Ryloth aus dem Griff der Separatisten zu befreien.
Star Wars: The Clone Wars Episodenguide
Zum Inhalt: Mit Sturm über Ryloth wird eine sehr einfache Geschichte erzählt, die dazu dienen soll, die junge Padawan Ahsoka mit den Konsequenzen ihres Handelns zu konfrontieren. Die Art und Weise, wie mit dieser Tatsache dann schließlich umgegangen wird, ist meiner Meinung nach etwas zu nachsichtig. Ahsoka „opfert“ durch engstirnigen Ungehorsam eine gesamte Staffel an Sternenjägern, sprengt indirekt die Brücke der Resolute in die Luft und nimmt die Zerstörungen eines ganzen Kreuzers in Kauf, wird aber in keinster Weise dafür bestraft. Natürlich leuchtet es mir ein, dass sich die Flotte in einer sehr schwierigen Situation befindet und man sich ihrem Ungehorsam nicht direkt annehmen kann. Trotzdem ist es wenig konsequent, ihr dann zur „Rückgewinnung“ ihres Selbstvertrauens erneut den Befehl über die gesamte Flotte zu übertragen.
Mir ist natürlich bewusst, dass Ahsoka nicht aus Eitelkeit oder Selbstüberschätzung gehandelt hat, sondern lediglich die wahre Bedrohung nicht sehen konnte oder wollte. Wenn man also darüber hinweg sieht, dass die Bestrafung für militärischen Ungehorsam jeden Klon vor ein Militärgericht gebracht hätte und man bei Ahsoka aufgrund der Dringlichkeit vorerst darauf verzichtet hat, so stößt man sich unweigerlich an der chronologisch nächsten Folge nach dem Ryloth-Arc, in welchem Ahsoka – anscheinend ohne ein Quäntchen Selbstreflexion – erneut die Befehle von Obi-Wan und Anakin auf Felucia missachtet, woraufhin sie unter lautem Protest und scheinbar ohne Einsicht Bibliotheksdienst ableisten muss.
Zum Plan von Anakin lässt sich nicht viel Negatives finden. Lediglich, dass er Ahsoka ohne einen Plan vor die gesamte Offiziersmesse treten lässt und sie sich auch vorher nicht ausreichend abgesprochen haben, stößt mir etwas sauer auf. Mir ist klar, dass versucht werden sollte, die Wiedererlangung von Selbstbewusstsein besonders deutlich herauszuarbeiten, was durch einen solchen Vertrauensvorschuss verdeutlicht werden sollte, und trotzdem erscheint mir dieser Grad an Vertrauen etwas zu groß für eine solch heikle Mission.
Auch der Deal zwischen ihm und dem separatistischen Admiral wirkt etwas konstruiert. Wieso sollten die Separatisten darauf eingehen, wo sie doch in der wesentlich besseren Position sind? Und wieso sollte die Republik glauben, dass die aus den Ambitionen eines einzelnen Admirals bekräftigten Zugeständnisse auch von Wat Tambor oder gar Count Dooku eingehalten werden sollten? Da diese Abmachung letztendlich nur ein Bluff von Anakin ist und es eben einer Erklärung bedurfte, wieso sich ein Kreuzer so unbehelligt annähern konnte, ist dies im Kontext des Zielpublikums ein eher kleiner Kritikpunkt.
Anmerkungen: Ich habe in der Einleitung erwähnt, dass diese Folge sowohl für Kanon- als auch für Legends-Fans wichtig ist. Ahsoka wendet in dieser Folge – chronologisch – erstmals das Flottenmanöver Marg Sabl an. Dave Filoni baute dies in Anspielung auf den Roman Erben des Imperiums von Timothy Zahn ein, natürlich unwissend, dass später nur noch seine Verwendung dieses Manövers Kanon sein würde. Im 2018 erschienenen Roman Thrawn Alliances spricht schließlich Anakin davon, ein „one man marg sabl“ durchzuführen, woraufhin Thrawn Padmé danach fragt, was dies bedeutet, und sie ihm erklärt, dass es sich um eine Strategie von Anakins ehemaliger Padawan handelt, welche nach einer togrutischen Pflanze benannt ist. Hier wurde also Ahsokas erstmalige Verwendung dieses Manövers Grundlage für Thrawns Kenntnis um dieses und somit schließt sich der Kreis zu Timothy Zahns Erstwerk im Star Wars-Universum. Eine schöne kleine Hintergrundgeschichte, wie ich finde.
Animation: Wie bereits in meinen anderen Rezensionen deutlich geworden ist, habe ich nicht die nötige Kenntnis, um mich in Bezug auf Animationen sehr detailliert zu äußern. Die Raumschlacht und generell alle Szenen im Weltall sind meiner Meinung nach gut gelungen und animiert, lediglich wirken die Flugmuster von beispielsweise Ahsokas Sternenjäger noch etwas hölzern. Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass wir uns in der ersten Staffel befinden und man dieses Manko also sehr gut darauf abschieben kann.
Fazit: Diese Folge ist insgesamt eine spannende Idee, welche jedoch ein wenig an ihrer Umsetzung scheitert. Die Handlungsmotivation, Ahsoka solch großen Vertrauensvorschuss zu gewähren, erschließt sich mir nicht. Außerdem hätte der Medi-Droide immerhin sagen können, dass Admiral Yularen, 3 Sekunden nachdem Ahsoka den Raum verlassen würde, wieder aufwacht, und die Erarbeitung des Plans hätte nicht wie ein Kampf gegen Windmühlen inszeniert werden müssen. Denn am Ende setzt sich Ahsoka nur durch den Zuspruch Yularens durch.
Somit ist dies keine meiner Lieblingsfolgen, aber dennoch ein guter Einstieg in den Handlungsstrang rund um Ryloth, auch wenn die beiden kommenden Folgen meiner Meinung nach die besseren Vertreter eben dieses sind.
vorherige Episode: Das Geheimnis der tausend Monde (Staffel 1, Episode 18)
nachfolgende Episode: Die Unschuldigen von Ryloth (Staffel 1, Episode 20)
Ich finde die Folge gut!
Die Raumschlacht ist schön gemacht wie ich finde und sieht auch super aus!
Auch Ahsoka Charakterentwicklung in der Folge finde ich wirklich sehr gut wie sie am Anfang der Folge verliert und dann durch Anakins zuspruch erst wieder Vertrauen findet ein Kommando anzunehmen! Ihre Taktik am Ende war auch super gut ausgearbeitet wie ich finde und zeigt was für einen großen Sprung ihre Charakter entwicklung in diesen Folgen getan hat!
Wie gesagt ich finde die Folge gut und ich würde ihr 4 von 5 Holocrons geben!