Zwölf Jahre mussten Fans seinerzeit auf Crimson Empire III – Das verlorene Imperium warten. In der Star Wars Comic-Kollektion von Panini war die Wartezeit nicht ganz so lang, doch sind seit dem Vorgänger immerhin 22 Bände über die Ladentheke gegangen. Heute treffen wir also ein letztes Mal auf Kir Kanos, dessen Story as der Feder von Mike Richardson und Randy Stradley stammt.
Seitdem Kir Kanos, der letzte imperiale Ehrengardist, den imperialen Rat zerschlagen hat, der für die Vernichtung des Imperators verantwortlich ist, wie sie demnächst im Das dunkle Imperium in der Kollektion nachzulesen sein wird, sind zwei Jahre vergangen. Kanos arbeitet in der Zwischenzeit als Kopfgeldjäger und scheint gut über die Runden zu kommen. Mirith Sinn ist unterdessen Leia Organa-Solos Sicherheitschefin geworden, wirkt darüber aber irgendwie unzufrieden. Mehrfach versucht sie zu kündigen, wird jedoch von Leia im Amt gehalten.
Han ist derweil als General der neuen Republik unterwegs und Luke trainiert die neue Generation Jedi. Das Restimperium wird von Admiral Pellaeon geleitet und wird von Graf D‘Asta und seiner Tochter dazu gebracht Friedensverhandlungen mit der Republik einzugehen.
Unser Gardist wird unterdessen von Kopfgeldjägern unter der Führung von Boba Fett entführt und zu einer Gruppe gebracht, die sich als Palpatines Nachfolger sehen und dessen Version des Imperiums am Leben erhalten wollen. Dazu spannen sie ohne dessen Wissen Kanos ein, was dieser gar nicht gut findet.
Beim Lesen gewinnt man immer mehr Sympathien für mehrere Parteien: Die Neue Republik, das offizielle Restimperium und Kir Kanos, den man nach den letzten Bänden ja mindestens zu respektieren gelernt hat. Umso schlimmer, dass es zeitweise sehr schlecht für die drei aussieht und ich empfand an diesen Stellen echte Verzweiflung, weil ich einfach nicht wollte, dass diese Verrückten vom „Wiedererstarkten Imperium“ gewinnen. Und das haben die Autoren echt gut hinbekommen, denn alle Wendungen im Verlauf des Kleinkrieges wirken glaubwürdig und sind super umgesetzt worden und an keiner Stelle dachte ich, dass diese spezielle Stelle nicht zur Handlung passt. Der generelle Ton der Charaktere und auch der Handlung ist themenentsprechend eher dunkel und die Farbgebung passt sich dem an, denn ein Großteil der Bilder ist in dunklen Tönen gehalten. Ausnahmen bilden hier die Szenen auf Coruscant, in denen Leia oder ihre Kinder mitspielen. Diese sind eher in hellen braun-Tönen angefertigt worden.
Allgemein sind auch die Zeichnungen gut gelungen. Insbesondere bei Luke, Leia und Han kann man ja sehr viel falsch machen. Tatsächlich gibt es sogar einen weiteren Charakter, den ich erst für Luke gehalten habe, aber das ist ok, glaube ich. Die großen drei selber sind allerdings super zu erkennen und gut gelungen. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass sie das erste Mal innerhalb der Crimson Empire Reihe auftauchen. Extrem schlecht fand ich aber Jaina, Jacen und Anakin Solo. Nicht, weil man sie nicht erkennt, das ist bei Kindern ja meistens so, nein, sondern weil sie so unglaublich unförmige Gesichter haben.
Besonders gut gezeichnet fand ich allerdings Boba Fett in seinem Gastauftritt und auch Lord Vader wurde in einem einseitigen Flashback super getroffen.
Einen weiteren Gastauftritt hat übrigens Nom Anor, der ja mit dem zweiten Crimson Empire Band konzipiert, dann für Das Erbe der Jedi-Ritter genutzt wurde und nun in Das verlorene Imperium dazwischen sinnvoll untergebracht werden musste. Er tritt daher in einer Anspielung auf beides auf.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht ganz, was ich vom Band halten soll, denn einerseits ist die Story spannend und mitreißend, anderseits nimmt sie so gar nicht den Verlauf, den ich mir für Kanos gewünscht hätte und das Auftauchen eines gewissen Klons kommt für mich an der falschen Stelle.
Daher gebe ich „nur“ vier von fünf Holocrons.
Wir danken Panini für das Rezensionsexemplar.