Das Star Wars Adventures-Event zu Halloween findet sein düsteres Ende, denn heute erscheint bei IDW Publishing das Comicheft Tales from Vader’s Castle #5. Mit freundlicher Unterstützung des Verlags kann ich heute wie gewohnt meine Rezension des von Cavan Scott verfassten Hefts präsentieren. Diese Rezension enthält leichte Spoiler..
Tales from Vader’s Castle #5 folgt einem etwas anderen Schema als die vorangegangenen vier Ausgaben, denn hier darf die von Derek Charm gezeichnete Rahmenhandlung den meisten Raum einnehmen, in der es auch ordentlich rund geht. Dennoch gibt es eine kurze, vierseitige Geschichte in der Geschichte, die von Charles Paul Wilson III gezeichnet und von Michael DeVito koloriert wurde.
Diese Geschichte wird von Vaneé erzählt, Darth Vaders Diener, der in Rogue One den Dunklen Lord über die Ankunft von Direktor Krennic informiert. Um den großen Auftritt seines Meisters vorzubereiten, erzählt er Lina und Skritt von der Niederschlagung eines einheimischen Aufstands kurz nach dem Bau des Schlosses. Die Illustrationen von Wilson und DeVito sind dabei sehr gelungen – würdig eines Comics mit dem Dunklen Lord der Sith! Lediglich Vaneés Gesicht wirkt etwas merkwürdig. Ich bin gespannt, ob und wie diese Geschichte zum Finale von Marvels Fortress Vader passen wird, und ob dort auch die neuen Lava-Trooper in Erscheinung treten werden.
Die meiste Aufmerksamkeit in dieser Rezension möchte ich aber der Gegenwartshandlung auf Mustafar schenken, die in den vorangegangenen Heften eher kurz kam und nur als Rahmen für eine andere Geschichte diente. Nun fällt es ihr zu, die Handlung der Miniserie zu einem zufriedenstellenden Ende zu bringen und offene Fragen zu beantworten.
Was mich überrascht hat ist, dass es in der Reihe wirklich Tote unter den Hauptfiguren gegeben hat. Linas und Craters Schicksal war zwar von Ausgabe 1 an klar (bzw. auch schon vorher, dank Emil Graf und den Tales from Wild Space), aber bei Hudd, Skritt und XM-G3 war das nicht gegeben. Eine Vader-Geschichte ohne Tote wäre eine Enttäuschung gewesen, und in diesem Punkt enttäuscht die Geschichte keineswegs.
Ebenfalls nett war, dass beim Fluchtversuch Lektionen aus allen bisherigen Geschichten wichtig wurden, selbst wenn das stellenweise etwas bemüht wirkte. Dennoch wirkt dies Wunder wenn es darum geht, die doch sehr zerstückelte Reihe zum Ende hin wieder zusammenzuführen.
Auch die Dialoge zwischen Vaneé und Lina (und Vader) waren gelungen – Cavan Scott beweist erneut, warum er in den letzten Jahren einer meiner liebsten Star Wars-Autoren geworden ist. Er hat ein instinktives Gespür für die Atmosphäre, die eine Star Wars-Geschichte vermitteln muss, und kennt sich auch in ihren obskureren Ecken gut aus. Über Derek Charms Zeichnungen habe ich schon in früheren Rezensionen gesprochen, muss aber sagen, dass sie mir diesmal besser gefallen, da rot und schwarz definitiv Vaders Farben sind (und die der Umgebung auf Mustafar) und die Action im Schloss dabei gut herüberkommt, auch wenn Figuren wie Vaneé etwas zu cartoonhaft gezeichnet sind.
Letzten Endes leidet das Finale aber unter einem Punkt, der auch bereits das Finale von Scotts und Tom Huddlestons Jugendromanreihe Abenteuer im Wilden Raum betraf. Dort hatte man nicht Darth Vader, sondern Tarkin als Hauptschurke des Abschlussbandes, aber das gleiche Problem besteht auch hier: Bei so monolithischen Schurken wie Tarkin oder Vader fällt es schwer, Helden eine glaubwürdige Fluchtmöglichkeit zu bieten, ohne die Schurken zu entwürdigen.
Allerdings ist Scott hier erfolgreicher als Huddleston es bei Abenteuer im Wilden Raum war, denn er endet auf eine sehr gruslige, sehr vaderhafte Note, die ein paar Unebenheiten im vorherigen Verlauf der Ausgabe wieder wettmacht. Lediglich die Wahl des Fluchtfahrzeugs finde ich etwas unglaubwürdig, denn weit kommen sie damit nicht…
Star Wars hat eine düstere, aber auch eine komische Seite, und in Tales from Vader’s Castle wurde – teils etwas unbeholfen, meist aber wirklich erfolgreich – ein seltsames Gleichgewicht zwischen beiden Gefunden, das ich wirklich unterhaltsam fand. Aus meiner Sicht darf es so ein Halloween-Event gerne jedes Jahr geben, denn das Grusel-Genre ist hiermit noch lange nicht ausgereizt.
Wie hat euch das Event gefallen?
Wir danken IDW Publishing für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Mit hat Vader’s Castle auch gefallen, aber das sie mit einem Tie-Fighter geflohen sind, hat mich doch schon etwas getriggert. Das nimmt Nina als Erzählerin ein bisschen die Glaubwürdigkeit.
Hallo zusammen,
Dank schönem Wetter und einem zeitigen Feierabend konnte ich eben endlich meinen Lesevorrat aus dem Star Wars Universum Magazin tilgen und habe die Vaders Castle Geschichten genossen. Für mich das Beste, was bisher von IDW kam. Bitte mehr davon. Endlich hat sich das Magazin mal wieder gelohnt. 🙂
VG und macht weiter so
Micha