Mit geringfügiger Verspätung widmen wir uns nun auch dem 41. Teil unserer Rezensionsreihe zu den Ausgaben der Star Wars Comic-Kollektion. Die Klonkriege wurden ja nun schon länger nicht bedient, und so freut es uns, euch nun Band 41: Schlachtfelder zu präsentieren. Enthalten sind die Comic-Geschichten Kräftemessen, Für immer jung, „Armor“ und Schlachtschiffe über Rendili, allesamt Perlen der Republik-Reihe, dem Herzstück der frühen Klonkriegsliteratur. Den Comics vorangestellt ist ein kurzes Dossier über die Klonkriege, das die Ereignisse des Bandes kurz zusammenfasst. R2-D2s Speicherkarte behandelt den wohl ikonischsten Prequel-Jedi – ihr ahnt es schon, Mace Windu. Abgesehen von Für immer jung, welche von Randy Stradley verfasst und von Brandon Badeaux zu Papier gebracht wurde, stammen alle Geschichten dieses Bandes aus der Feder des wohl dynamischsten Duos der Star Wars-Comicwelt – Jan Duursema und John Ostrander.
In Kräftemessen macht die Kopfgeldjägergruppierung Crimson Nova gezielte Jagd auf Jedi. Eigentlich fragt man sich, warum das kein Dauerzustand ist, schließlich steht den Separatisten mehr als genug Geld zur Verfügung, um jeden Kopfgeldjäger der Galaxis auf den Jedi-Orden zu hetzen. Nun ja, was macht man als Jedi-Orden, wenn man einer solchen Gefahr entgegensieht? Genau, man entsendet das Tag-Team der gefürchtetsten Jedi-Kampfmeister überhaupt, nämlich Mace Windu, Agen Kolar, Saesee Tiin und Kit Fisto. Wie gewohnt darf man auch in dieser Geschichte auf geballte Action und Oneliner hinter Oneliner hoffen und wird dabei auch nicht enttäuscht. Was genau wiederum Quinlan Vos mit diesem Sachverhalt zu tun hat, erfahrt ihr in der Geschichte – oder auch nicht?
Für immer Jung, die zweite Geschichte dieses Bandes, behandelt das Schicksal der jungen Padawan Tohno, die gemeinsam mit Obi-Wan Kenobi und Anakin Skywalker eine Droidenfabrik auf dem Planeten Zaadja zerstören muss. Mit an Bord ist – wie auch sonst – ein Großaufgebot an Klonkriegern, das allerdings abgesehen von einer netten Runde Auf- und Abexerzieren nicht so wirklich gefordert ist. Im Zentrum steht die gefährliche Mission von Tohno, die als Architekturexpertin bestens dazu geeignet scheint, die Droidenfabrik von innen heraus zu zerstören. Wie so oft ist „Gehorsam“ auch in dieser Geschichte wieder ein wichtiges Thema für die Charakterentwicklung des jungen Anakin Skywalker. Insgesamt gelingt dem Duo Stradley/Badeaux hier ein interessant gestaltetes Drama mit einem nicht uninteressanten Zeichenstil. Die Geschichte ist in jedem Falle einen Blick wert!
Die Comic-Geschichte „Armor“ ist etwas für Legends-Puristen ebenso wie für Einsteiger in das Roman-Universum – schließlich behandelt sie die direkte Vorgeschichte der Thrawn-Trilogie. Unter dem Beschuss eines republikanischen Sternenzerstörers stürzt ein separatistischer Frachter, der mit dem Biotoxin Trihexalophin 1138 beladen ist, über Honoghr ab. In der Comic-Geschichte begleiten wir Aayla Secura und den Klonkommandanten Bly auf ihrer Suche nach dem wissenschaftlichen Instrumentenpaket des Giftstoffs auf Honoghr. Alles in allem ist das unter anderem dank der feindlich gestimmten einheimischen Noghri bereits kein allzu leichtes Unterfangen, das durch separatistische Einmischung in Person von Quinlan Vos nicht unbedingt leichter wird. Dadurch, dass der Comic aus der Sicht von Bly erzählt wird, gewinnen die Leser einen überraschend interessanten Einblick in die Gedankenwelt und Motivationen des Klonkommandanten. Ein absolutes Muss für Fans des gepflegten erweiterten Universums!
Am Ende dieser Comic-Kollektion steht der Dreiteiler Schlachtschiffe über Rendili. Der Titel der Comic-Geschichte täuscht etwas über ihren Inhalt hinweg, denn das Geschehen über Rendili behandelt der kleinere Teil dieser Erzählung. Der weit überwiegende Teil des Comics folgt Obi-Wan Kenobi auf seiner Kundschaftermission auf dem unter mysteriösen Umständen havarierten Forschungsschiff Titavian IV. Auch hier treffen wir – wen überrascht es – auf Quinlan Vos sowie auf Dookus Gehilfin Asajj Ventress, die in die Republik-Comics einfach um Welten bedrohlicher wirkt als ihre Holzklotz-Inkarnation in The Clone Wars, sowie auf den Dunklen Jedi Tol Skorr. Zeitgleich tobt über Rendili ein kalter Krieg zwischen der riesigen Rendili-Verteidigungsflotte (einer Armada von Dreadnaught-Kreuzern) und der republikanischen Flotte, im Zuge dessen Plo Koon in die Gefangenschaft der rendilischen Überläufer gerät. Die gesamte Geschichte birgt geballte Spannung, Action und durch diverse Wendungen durchaus besten Lesespaß. Insgesamt wohl einer der besten Republik-Comics überhaupt.
Fazit: Band 41 der Comic-Kollektion wartet mit vier echten Perlen auf und bietet von der ersten bis zur letzten Seite Lesespaß par excellence. Um eine Wertung von fünf Holocrons würde ich selbst dann nicht herumkommen, wenn ich es wollte.
Wir danken Panini für das Rezensionsexemplar.