Rezension: Das Buch der Jedi von Daniel Wallace

Nach dem Buch der Sith hat Panini auch Das Buch der Jedi von Oetinger übernommen. Der Originaltext wurde erneut von Daniel Wallace geschrieben, die Übersetzung stammt von Marc Winter.

Ein herzliches Hallo und Willkommen also auch zu dieser Rezension.

Vom Kontext her ist das Buch gleich zu betrachten, wie es beim Buch der Sith bereits der Fall gewesen ist. Luke Skywalker hat diesen Band irgendwo in der Galaxis gefunden, es waren Notizen von mehreren Individuen eingetragen und er hat selber auch noch einige dazugepackt. Entsprechend ist Das Buch der Jedi ebenfalls dem Legends-Bereich zuzuordnen.
Das ursprüngliche Buch wurde wohl um das Jahr 1000 vor der Schlacht um Yavin von zig Jedi-Meistern geschrieben, bei denen ich von kaum einem gehört habe, muss ich zu meiner Schande gestehen (wobei ich glaube, dass einige auch für dieses Buch entwickelt wurden). Einige wenige waren mir aber auch bekannt.

Das Buch der Jedi – Ein Wegweiser für Schüler der Macht (22.01.2018)
Das Buch der Jedi – Ein Wegweiser für Schüler der Macht (22.01.2018)

Diese spezielle Ausgabe des Buches der Jedi hatte viele große Besitzer, von denen der erste doch tatsächlich (und völlig überraschend) Meister Yoda war, gefolgt von einem gewissen Thame Cerulian, der wohl einmal der Meister von Count Dooku gewesen ist. Weitergegeben wurde das Buch von da an immer von Meister an Schüler, also Thame, Dooku, Jinn, Kenobi, Skywalker, Tano. Nach Ahsoka bekam Darth Sidious das Buch in die Hände und fügte einige Bemerkungen hinzu, offenbar war ihm langweilig, und letztlich erhielt Luke das Werk und begutachtete es für die Verbesserung seines eigenen Lehrplans.

Inhaltlich ist das Buch in vier große Blöcke unterteilt, welche die Grundlagen sind und drei Stufen des „Jedi-seins“ begleiten: Anwärter, Padawan und Ritter, wobei jeder der Blöcke die verschiedenen Herausforderungen der entsprechenden Stufe erläutert.

Dabei richten sich die „Autoren“ jeweils direkt an den Leser, also den Jedi, und geben ihm mehr oder minder hilfreiche Tipps, wie man ein guter Jedi ist. Neben den Grundlagen werden auch in aller Ausführlichkeit die verschiedenen Lichtschwerttechniken durchgekaut, zig Machtkräfte bis ins Detail erklärt, die verschiedenen Wege, welche von Jedi-Rittern beschritten werden können bis zum Exzess studiert. Es geht sogar so weit, dass den Anwärtern bis ins Detail erklärt wird, was sie zu tragen haben und dass sie ihre Kleidung doch bitte selber pfelgen möchten und diese Aufgabe nicht den Droiden überlassen. Für mich geht es hier mit der Detailgenauigkeit doch etwas zu weit. Zwischendurch dachte ich, dass ich einfach einen extrem schlecht geschriebenen und langweiligen Wikipedia-Eintrag vor mir liegen hätte.

Der interessanteste Teil war dabei noch der über die Grundlagen des Jedi-Ordens, da dieser noch ziemlich sachlich war und auch recht informativ. Leider ist der Teil mit der Prophezeiung des Auserwählten durchgehend geschwärzt. Tatsächlich kann man, wenn man gute Augen hat und die Lichtverhältnisse stimmen durch die Schwärzung noch Teile des ursprünglichen Textes erkennen, aber wer macht sich die Mühe schon?

Am sinnvollsten fand ich die Notizen der Leser, welche auch der einzige Grund für mich waren, das Buch nicht einfach wieder wegzulegen. Diese sind teilweise genau so gelangweilt, wie ich, aber auch einige Male recht zynisch, was dann doch wieder recht amüsant war.

Außerdem sind auch hier wieder viele Illustrationen dabei, die den Text merklich auflockern und auch an einigen Stellen verständlicher machen.

Das Buch ist, wie schon das Buch der Sith, stark im Legends Bereich verankert und an vielen Stellen, sowohl des Textes, als auch in den Notizen, finden sich Bezüge zu diversen Ereignissen, der Star Wars-Literatur und auch Videospiele. Für Nicht-Kenner dieser Werke fehlt einfach der gewisse Kick, den das Buch geben kann.

Die Seiten sind an den Rändern wieder ausgefranst, sodass das Buch tatsächlich etwas älter wirkt, allerdings sehen hier alle Seiten gleich aus, es gibt also keine großen Unterschiede zwischen den vier Teilbüchern.

Letztlich gebe ich dem Buch zwei von fünf Holocrons.

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!

Wir danken Panini für das Rezensionsexemplar. Kleine Anmerkung: Das Exemplar, welches wir von Panini zugesendet bekommen haben, gehörte noch zu den Restbeständen des Oetinger-Verlags, die aktuell von Panini abverkauft werden.

4 Kommentare

  1. Also bei aller Liebe… ich fand das Buch der Jedi auch recht trocken im Vergleich zum Buch der Sith… aber es war immer noch unterhaltsam, gerade in Verbindung mit den Jedi/Sith-Romanen des SWEU, die zu Episode I und II erschienen sind, und die liebevolle Aufmachung mit den vielen Illustrationen sowie das Auge fürs Detail seitens des Autors tun da ihr Übriges, um das Buch bei mir mit einer Leseempfehlung zu versehen.

  2. Es ist zwar schon etwas her als ich das Buch, damals noch vom Oettinger Verlag, gelesen habe, aber die Meinung von meinem Kollegen Maximilian kann ich nicht teilen. Ich war begeistert von den Texten und den Querverweisen auf Romane und Comics aus dem SWEU. Ich würde dem Buch mindestens 4 Holocrons geben und jedem der das EU liebt dieses Buch als Ergänzung empfehlen.

    1. Muss da auch zustimmen. Ich habe beide Bücher schon damals gelesen und fand es selbst als wenig informierter Legends Leser (lese erst seit dem neuen Kanon fast alle Romane) hervorragend. In die Welt der Jedi einzutauchen ist einfach großartig. Auch das Buch der Imperialen Streitkräfte hat mir sehr gefallen. In Universe Bücher prinzipiell nicht zu mögen ist da eben leider kontraproduktiv. Ich persönlich hätte auch 4 Holocrons gegeben, da Bücher aus anderen Universen wie The Song of Ice an Fire bzw. das In-Universe verfasste Buch: „Westeros – Die Welt von Eis und Feuer“ noch wesentlich besser geschrieben und umgesetzt sind. Wobei man anmerken muss, dass bei The Song of Ice an Fire eine klare Timeline und Co von Martin selbst erarbeitet wurde, wohingegen sich Wallace erst durch unzählige Legendswerke „arbeiten“ musste und so manche Widersprüchlichkeit gab es ja in den Legends bekanntlich auch.

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