Nachdem Ezra schon in der vorigen Folge, „Im Namen der Rebellion“, sehr darauf gedrängt hat, seinem Heimatplaneten Lothal zur Hilfe kommen zu dürfen, wird ihm dieser Wunsch in der heutigen Doppelfolge „Die Besatzung“ und „Gefährlicher Diebstahl“ (Original: „The Occupation“ und „Flight of the Defender“) gewährt.
Nach einem Hilferuf von Ryder Azadi, welcher von der imperialen Besatzung auf Lothal und den dort stattfindenden Tests des TIE-Defenders berichtet, beschließt Mon Mothma, das Ghost-Team auszusenden. Nachdem Ezra und seine Begleiter sich mit Hilfe von Vizago und einigen Pufferschweinen durch die imperialen Kontrollen geschleust haben, versuchen sie, auf Lothal Kontakt zu Ryder aufzunehmen. Dabei werden sie jedoch von den imperialen Besatzern erkannt und müssen durch das Kanalisationssystem fliehen. Nachdem sie Ryder gefunden haben, planen die Rebellen in „Gefährlicher Diebstahl“ gemeinsam, den Flugdatenrekorder des Prototypen des TIE-Defenders zu stehlen, um daraus Informationen über den neuen Raumschifftyp zu erlangen. Sabine schleicht sich an Bord. Doch als Thrawn und Pryce plötzlich auftauchen, müssen die Rebellen spontan umdisponieren und Sabine und Ezra stehlen gleich den ganzen TIE-Defender…
Warum von allen dummen Ideen, die Rebels jemals hatte, ausgerechnet die Pufferschweine reaktiviert werden mussten, weiß wohl nur Dave Filoni. Jedenfalls trägt der erneute Auftritt dieser sinnlosen Kreaturen nicht gerade dazu bei, dass die Folge in meinem Ansehen steigt. „Die Besatzung“ beginnt jedenfalls dank der Pufferschweine recht unspektakulär und wird auch im Verlauf der Folge nicht wirklich spannender. Der „Höhepunkt“ der Folge ist eine Verfolgungsjagd durch die die Kanalisation von Lothal, wobei es die Rebellen mit Suchdroiden und Sturmtrupplern zu tun bekommen. Hier kommt kein einziges Mal ein Gefühl der Bedrohung auf, sodass es der Folge an einer echten Spannungskurve fehlt.
Gut eingefangen ist allerdings die Atmosphäre auf dem besetzten Planeten Lothal. Schon der Blick aus dem Orbit auf das brennende, zerstörte Lothal wirkt richtig gruselig. Und auch die vollkommen steril und kalt wirkende Bar, die von Imperialen übernommen wurde und in der jetzt eine Abwandlung des imperialen Marsches als Musik läuft, trägt dazu bei, die trostlose Lage des Planeten und die Unterdrückung der Bevölkerung zu veranschaulichen.
Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir die kleine Annäherung zwischen Kanan und Hera. Zwischen den beiden herrscht ja schon seit Beginn der Serie eine gewisse knisternde Stimmung, bzw. eigentlich schon seit ihrer ersten Begegnung im Roman Eine neue Dämmerung. Es ist schön, dass die beiden jetzt in Staffel 4 endlich einen Schritt weiter gehen und sich nicht mehr nur verstohlen anhimmeln. Von mir aus darf es gerne mehr Romantik mit Kanan und Hera geben – die beiden sind ein tolles Paar!
Die zweite Folge, „Gefährlicher Diebstahl“, leidet mal wieder unter dem typischen Rebels-Syndrom, dass es das Team rund um Ezra viel zu einfach schafft, sich in imperiale Einrichtungen einzuschleichen. Offenbar gibt es rund um das Gelände, auf dem der TIE-Defender getestet wird, keinerlei Sicherheitsvorkehrungen und der Prototyp selbst wird nur von zwei vollkommen gehirnamputierten Sturmtrupplern bewacht, die sich von zwei Loth-Katzen ablenken lassen und diesen dann ewig hinterherjagen. Ernsthaft? Ein bisschen schwieriger sollte es doch schon sein, sich in ein geheimes militärisches Testgelände einzuschleichen. Dass es so einfach ist, fällt auch negativ auf Thrawn zurück, der als zu inkompetent dasteht, um sein Projekt TIE-Defender richtig zu schützen. Das finde ich wirklich schade. Rebels sollte Thrawn mal wieder einen richtigen Sieg gönnen und ihn als den großen Strategen darstellen, der er ist. Wenigstens hat er in der Folge eine extrem coole Szene, als der feuernde TIE-Defender direkt auf ihn zufliegt und er nicht ausweicht, sondern das Schiff todesmutig und konzentriert mit seinem Blaster unter Beschuss nimmt.
Zuletzt muss ich natürlich noch das Thema Loth-Wolf ansprechen. Die Tiere sind wirklich sehr liebevoll inszeniert und die Aura des Mystischen, die sie umgibt, weckt Lust auf mehr. Allerdings bin ich mir noch nicht ganz sicher, in welcher Form genau diese Wölfe existieren. Sind sie real? Machtgeister? Oder etwas ganz anderes? Ich hoffe, dass das in den weiteren Folgen noch schlüssig erklärt wird.
Für eine insgesamt recht maue Doppelfolge mit ein paar guten Aspekten, aber auch einigen Mängeln in der Logik vergebe ich insgesamt drei von fünf Holocrons.
Hier könnt ihr euch die Rebels Recon zur Folge ansehen:
Wie hat euch die heutige Doppelfolge gefallen?