Rezension: Star Wars Adventures #2 von IDW

Neben den Marvel-Comics Captain Phasma #2, Poe Dameron #19 und Star Wars Annual #3 erscheint heute auch Star Wars Adventures #2 von IDW Publishing. Darin setzen Cavan Scott und Derek Charm die in Heft #1 begonnene Rey-Story fort, während Elsa Charretier und Pierrick Colinet in der Tale from Wild Space mit Evaan Verlaine eine Figur aus Marvels Princess Leia in den Fokus rücken. Pünktlich zur Veröffentlichung liefere ich euch heute meine Rezension zur neuen Ausgabe dieser Comicreihe für jüngere Leser.

Die Hauptstory

Unkar Plutt wurde von dem Gangsterboss Zool Zendiat enführt und sein noch kaltherzigerer Rivale Krynodd hat den Niima-Außenposten übernommen. Rey eilt zur Rettung des Schrotthändlers, damit auf Jakku wieder geordnete Verhältnisse herrschen. Das ist der Status Quo am Ende des ersten Teils von Better the Devil You Know und daran knüpft Cavan Scott mit der Handlung in Teil 2 auch direkt an.

Um Unkar zu befreien, greift Rey dabei auf ihre Fertigkeiten als Überlebensspezialistin in der harschen Wüste von Jakku zurück sowie auf ihren technischen Sachverstand. Beides sind Dinge, die sie in Das Erwachen der Macht an den Tag legt, und ihre Charakterisierung erscheint mir sehr stimmig. Auch ihre Motivation, Unkar Plutt zu retten, wird vertieft: Es geht ihr nicht nur um die Wiederherstellung der gewohnten Machtverhältnisse im Niima-Außenposten, sondern sie glaubt nicht, dass es irgendjemand verdient hat, von Raubvögeln zerfetzt zu werden – was das Schicksal ist, das Zool und seine Schergen sich für Unkar angedacht haben. Das spiegelt für mich wunderbar wider, wie sie in Episode VII BB-8 rettet und dann nicht an Unkar verkauft – ihr moralischer Kompass hat nicht unter dem rauen Leben in der Wüste gelitten.

An Relevanz gewinnt die Story dadurch natürlich nicht, aber es ist dennoch eine schöne, stimmig erzählte Rey-Geschichte. Viel kann man über ihre Zeit auf Jakku nicht erzählen, wie Greg Ruckas Jugendroman Vor dem Erwachen bereits gezeigt hat, aber genau wie Rucka hat Scott es geschafft, dennoch eine unterhaltsame Story zu erzählen, die die wichtigsten Facetten von Reys Charakter zeigt. Derek Charms Zeichnungen gefielen mir diesmal auch besser als beim ersten – besonders die Zabrak-Dame Tryki, die sich unter Zools Schergen aufhält, und die Kampfszenen sind ihm sehr gut gelungen.

Die Tale from Wild Space

In The Flat Mountain of Yavin, dem zweiten Comic aus den Tales from Wild Space, erzählt Emil Graf diesmal eine Geschichte über Evaan Verlaine. Geschrieben wurde die Story vom französischen Duo Elsa Charretier und Pierrick Colinet, wobei Charretier zusammen mit Koloristin Sarah Stern auch für die Zeichnungen zuständig war.

Nach Marvels Princess Leia #5 störte mich ja besonders, dass Leia und Evaan am Ende ihres Abenteuers nach Yavin 4 zurückkehren, obwohl die Basis längst evakuiert sein sollte – die Bemühungen dazu liefen ja in Princess Leia #1 bereits an. Sollte The Flat Mountain of Yavin eine Geschichte sein, die sich wirklich so zugetragen hat, und Emil Graf uns hier nichts – bewusst oder unbewusst – vorflunkert, dann zeigt sie uns die logische Konsequenz: Mitten in den Evakuierungsbemühungen der Rebellenallianz greift eine imperiale Streitmacht an und Evaan führt den Angriff auf einen Sternenzerstörer, während der Rest der Rebellion von dem Dschungelmond flieht.

Ich persönlich war ja weder ein Freund von Princess Leia noch von Evaan, finde es aber schön, dass sie hier verwendet wird, und auch das kurze einleitende Panel, in dem Leia Evaan dem jüngeren Publikum vorstellt, das sie eventuell nicht aus dem Marvel-Comic kennt, ist gelungen. Ob es realistisch ist, dass sie kurzerhand einen Sternenzerstörer übernimmt, ist irrelevant, da wir die Geschichte von Emil erzählt bekommen, aber prinzipiell kann ich mir durchaus vorstellen, dass seine Erzählung einen wahren Kern hat.

Elsa Charretier darf meinetwegen auch gerne weitere Geschichten zeichnen, denn sowohl die Rahmenhandlung mit Emil Graf als auch das Flashback fand ich für einen Kinder-Comic wirklich gelungen illustriert. Emil gefiel mir diesmal sogar besser als beim letzten Mal.

In der (noch ohne Leserbriefe daherkommenden) Leserbrief-Sektion „Dispatches from Wild Space“ liefert Emil diesmal wissenswerte Fakten zu seinen Droiden CR-8R und BB-00, nachdem er in Heft #1 bereits sein Schiff, die Star Herald, vorgestellt hat. Dies ist ein nettes Feature und eine gelungene Ergänzung des Comichefts und erinnert mich ein wenig an „R2-D2s Datenbank“ aus den Panini-Heften.

Fazit

Am Ende meiner Rezension zu Heft #1 habe ich geschrieben, dass ich qualitativ noch Luft nach oben sehe. Meines Erachtens hat IDW diese Luft nun auch auszufüllen begonnen, denn Star Wars Adventures #2 legt noch einen auf die Auftaktausgabe drauf: Bessere Zeichnungen, rundere Geschichten und alles in allem mehr Star Wars-Spaß für die Leser! Daher vergebe ich – mit Hoffnung auf noch mehr Luft nach oben, auch wenn dieses Heft bereits mehr als solide war – vier von fünf Holocrons.

Weiter geht es dann am 4. Oktober mit einer Finn-Geschichte von Landry Walker und Eric Jones sowie einer Tale from Wild Space von K-2SO-Darsteller Alan Tudyk, Shannon Denton und Arianna Florean. Der erste Sammelband mit dem Titel Star Wars Adventures Vol. 1: Heroes of the Galaxy erscheint am 31. Oktober und kann auch bereits auf Amazon.de¹ vorbestellt werden.

Falls ihr diese Ausgabe gelesen habt: Wie hat sie euch gefallen?

Wir danken IDW Publishing herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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